Preis der Switch: Die Nintendo Switch ist wohl etwas zu teuer, aber garantiert nicht überteuert. Hier im Forum wurden ernsthaft Preise aus den 90ern mit dem Switch Preis verglichen, aber dabei wird der Wert des Geldes und ähnliche Faktoren einfach mal unter den Teppich gekehrt. Die Produktpreise sind wohlgemerkt nicht nur bei Nintendo spürbar nach oben gegangen, allerdings wird es Nintendo damit sicherlich schwerer haben als manch andere Unternehmen.
Preis der Zusatzhardware: Natürlich ist die Zusatzhardware überteuert, aber das Spielchen ziehen leider so gut wie alle Unternehmen seit je ab. Völlig egal ob man ein Apple und dessen Adapter oder einen billigen Drucker und dessen teuren Patronen hernimmt, damit machen die Unternehmen nun mal immer ganz viel Geld. Nintendo ist da halt einfach keine Ausnahme, sie sind natürlich ebenfalls profitorientiert und kein Wohltätigkeitsverein.
Rechenleistung: Die Nintendo Switch kann als Heimkonsole nicht mit der Konkurrenz aus dem Hause Sony oder Microsoft mithalten. Das ist so und daran wird sich auch nichts ändern. Rein physikalisch bzw. technisch und auch finanziell ist es einfach nicht möglich einen Handhelden mit den Leistungswerten einer PS4 und Xbone auf den Markt zu bringen (zumindest nicht in einer massenmarttauglichen Form). Nintendo wollte einen potenten Handhelden, welcher auch noch als Heimkonsole verwendet werden kann, dabei muss allerdings jeder Hersteller der Welt nun mal Kompromisse eingehen. Als Handheld ist und bleibt die Switch jedoch ein richtig potentes System.
Nintendos Spiele: Nintendo selbst kann man wenig vorwerfen. 2017 erscheint ein wahnsinns Zelda Spiel, ein vielversprechender Super Mario Titel, ein neues Splatoon, ein verbessterter Port eines der besten Mario Kart Ableger und evtl. gar ein neues Xenoblade. Da wir erst Januar haben und z.B. noch eine E3 auf uns wartet, kann man auch davon ausgehen, dass der eine oder andere Nintendo Titel für 2017 noch gar nicht gezeigt wurde. Alleine die Tatsache, dass Zelda und Super Mario in einem Jahr eine Fortsetzung erhalten, ist schon mehr als man damals je gefordert hätte, weshalb man Nintendo selbst eigentlich echt nichts vorwerfen kann.
Dritthersteller Spiele: Enttäuschend. Da gibt es aktuell auch kein wenn und aber, denn weder qualitativ noch quantitativ konnte hier auch nur ansatzweise überzeugt werden. Noch nie wurde ein neues Nintendo System (abgesehen vom Virtual Boy, welcher noch nicht mal in Europa erschien) mit einem derartig schwachen Support durch Dritthersteller vorgestellt und auf den Markt gebracht. Hier muss Nintendo wirklich alles in Bewegung setzen, so dass 2018 zumindest eine halbwegs zufriedenstellende Grundlage vorhanden ist. Gleichzeitig zeigt die Situation wie wichtig es wohl für Nintendo war, all ihre eigene Entwicklungskraft auf ein System zu fokussieren.
Zahlungspflichtiger Online Service: Sicherlich schmerzt das ein wenig, aber wenn der Service nicht zu teuer ist und genügend Features und Qualität vorweist, dann ist das doch absolut in Ordnung. Die Konkurrenz verlangt ebenfalls Geld und heutzutage zahlen so viele monatlich für Netflix, Spotify und Co., warum sollte Nintendo es also nicht ebenfalls tun? Und eins sollten wir derzeit noch im Hinterkopf behalten: Vielleicht werden wir sogar irgendwann eigene Server kostenlos zur Verfügung stellen können (ähnlich wie beim PC Gaming), da man via WLAN bis zu acht Switch Systeme koppeln kann.
(Miss-)Erfolg: Zu genüge wird schon jetzt darüber spekuliert ob die Switch nun erfolgreich sein wird bzw. ob sie gegen PS4 und Co. bestehen kann, zu selten lese ich allerdings, dass die Switch nicht unbedingt sofort groß einschlagen muss. Kurz- bis mittelfristig kann die Switch sich auch eher schwach an die Frau / den Mann bringen lassen und dennoch langfristig ein voller Erfolg werden. Wichtig ist allerdings, dass Nintendo mit der Switch eine Infrastruktur und Basis schafft, welche flexibel und zukunftsfähig ist, denn dann profitiert jeder Switch Nachfolger von den kommenden Jahren. Und das muss auch Nintendos eigentliches Ziel sein, denn wenn man dieses Ziel verfehlt, erst dann hat man wirklich ein großes Problem.