Also, ich finde, da bist du schon sehr tolerant, was das angeht. Klar gibt es einige neue Cutscene-Fetzen, die ein- bis zweimal pro Stunde für 10 Sekunden eingestreut werden und mit 9S als Charakter kann man jetzt hacken, aber trotzdem tragen diese kleinen Neuerungen keinen zweiten Durchgang des exakt gleichen Spiels, das ich diese Woche erst gespielt habe.
Dazu kommt noch, dass das Hacken mit 9S zwar eine sehr coole Idee ist, aber sehr repetitiv wird, wenn man es ständig tun muss. (Und es ist ja schon sehr verlockend, es ständig zu tun, weil das die effektivste Weise ist, als 9S zu spielen.)
Hätte das Spiel das Pacing eines Bayonetta, wäre ein zweiter Spieldurchlauf in derselben Woche absolut kein Problem. So aber musste ich gerade zum zweiten Mal in dieser Woche dieselben stupiden Botengänge ohne Schnellreise erledigen, die schon beim ersten Mal völlig sinnfrei waren.
Die Kampfmechaniken an sich sind Platinum Games-typisch immer noch sehr gut, aber auch hier nutzt sich das ganze im zweiten Durchlauf sehr ab. Ich kenne nun schon alle Gegnertypen und bin mittlerweile so aufgelevelt, dass mir bisher praktisch kein Gegner auch nur annähernd Probleme gemacht hat.
Natürlich könnte ich jetzt auch freiwillig den Schwierigkeitsgrad erhöhen, aber dafür habe ich keinen wirklichen Anreiz außer die Herausforderung selbst. Und diese würde dann konträr zu meinem Verlangen, den Rest der Story zu sehen, laufen.
Bisher hat sich mir einfach nicht wirklich erschlossen, wieso es erzählerisch notwendig ist, die gesamte Story nochmal mit einem anderen Charakter zu spielen. Kann ja gut sein, dass da später noch was kommt, aber bisher hätte man vom Ende der Intro-Mission bis zu dem Punkt, an dem ich jetzt bin, das meiste wegschneiden können, ohne dass etwas von der Handlung flöten gegangen wär. Die paar Cutscene-Schnipsel, die jetzt im zweiten Durchlauf hinzugefügt wurden (wie z.B. das beim Vergnügungspark-Boss), hätte man auch locker schon im ersten Durchlauf einbauen können.