Mo, 2012-09-17 – Leonidas
Aus einem japanische Forum stammen erste Angaben zu der für den Jahresanfang 2013 zu erwartenden Radeon HD 8800 Serie, welche den Nachfolger der aktuellen Radeon HD 7800 Serie darstellt. In wie weit die Angaben nun echte Spezifikationen sind (sprich, auf Informationen beruhen) oder aber nur wohlfeile Spekulationen darstellen, läßt sich derzeit nicht sicher klären – zumindest liegen die Angaben grob im Rahmen dessen, was von AMDs 28nm-Refresh-Generation "Sea Islands" zu erwarten ist.
AMD "Oland"-Chip (Radeon HD 8800 Serie)
28nm-Fertigung bei TSMC
3,4 Milliarden Transistoren
270-280mm² Chipfläche
DirectX 11.1, GCN-Architektur
2 Raster-Engines, 1792 Shader-Einheiten, 112 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Speicherinterface
Gemäß diesen Angaben dürfte die Radeon HD 8800 Serie grob 30 bis 40 Prozent schneller als die aktuelle Radeon HD 7800 Serie ausfallen. Dafür werden bei der größeren Ausführung "Radeon HD 8870" gleich 1792 Shader-Einheiten samt 112 Textureneinheiten aufgeboten, es bleibt allerdings bei den 32 ROPs und dem 256 Bit DDR Speicherinterface des Pitcairn-Chips. Bezüglich der reinen Recheneinheiten sind dies die Spezifikationen der Radeon HD 7950 – und da die Radeon HD 8870 mit deutlich höheren Taktraten von 1050 MHz default-Takt und 1100 MHz Boost-Takt antreten soll, dürfte die Karte wohl sogar das Performance-Niveau der Radeon HD 7970 "Boost Edition" schaffen können, trotz der niedrigeren Speicherbandbreite. AMDs Performance-Ziel mit dieser Karte soll im übrigen die GeForce GTX 680 sein, die Karte soll zu einem Listenpreis von 279 Dollar antreten.
Die kleinere Ausführung soll sich dann "Radeon HD 8850" nennen und mit nur 1536 Shader-Einheiten samt nur 96 Textureneinheiten bei wiederum 32 ROPs und einem 256 Bit DDR breiten Speicherinterface antreten. Die Taktraten sind mit 925 MHz default-Takt und 975 MHz Boost-Takt zudem klar niedriger, halten aber immer noch das Niveau der Radeon HD 7950 "Boost Edition". Gegenüber dieser Karte hat die Radeon HD 7850 nur einen gewissen Nachteil bei der Speicherbandbreite, welcher aber bis auf Ausnahmefälle kaum wirksam werden dürfte – ergo kann die Radeon HD 7850 wohl das Performance-Niveau der Radeon HD 7950 "Boost Edition" erreichen. AMDs Performance-Ziel mit dieser Karte soll allerdings sogar die GeForce GTX 670 sein, die Karte soll zu einem Listenpreis von 199 Dollar antreten.
Interessant ist die insgesamt gerade aus den Performance-Prognosen ableitbare Aussage: Sollten diese halbwegs zutreffen, wird die Radeon HD 8800 Serie das nahezu komplette Radeon HD 7900 Programm obsolet machen, allein die Radeon HD 7970 "GHz Edition" sollte noch etwas schneller als die Radeon HD 8870 sein. Dies bedeutet, daß AMD auch beim kommenden HighEnd-Chip der Sea-Islands-Generation entsprechend nachlegen muß – und zwar um mindestens um 30 Prozent gegenüber dem R1000/Tahiti-Chip der Radeon HD 7900 Serie, um einen entsprechenden Abstand zum Oland-Chip der Radeon HD 8800 Serie zu erzielen. Erreichbar ist dies nur über klar mehr Hardware-Einheiten beim HighEnd-Chip der Sea-Islands-Generation, womit dieser folglich auch klar über 400mm² Chip-Fläche erreichen wird – ein Zustand, welchen AMD eigentlich vermeiden wollte.
Andererseits wird mit der Radeon HD 8800 Serie – sollte diese in jener oder ähnlicher Form erscheinen – dann endlich das geboten, was man sich von der 28nm-Fertigung eigentlich erwarten konnte. Kommt eine Radeon HD 8870 wirklich auf dem Performance-Niveau der GeForce GTX 680 heraus (3DC Performance-Index: "360%"), dann würde dies gegenüber der schnellsten 40nm AMD-Lösung des Performance-Segments in Form der Radeon HD 6870 (3DC Performance-Index: "190%") einen Performancegewinn von ca. 90 Prozent bedeuten, ergo wäre das Performancepotential durch die Verkleinerung der Fertigungsstrukturen zwischen 40nm und 28nm sehr gut ausgeschöpft. So gesehen sind diese Spezifikationen (oder Spekulationen?) zu AMDs Radeon HD 8800 Serie durchaus im Rahmen des Vorstellbaren – aber natürlich wäre es schön, für diese Daten auch noch eine Bestätigung von anderer Stelle zu hören.