Frisch aus dem Presswerk: Mein PN03 Review.
Habs nicht nochmal durchgelesen, sondern einfach On-The-Fly geschrieben. Bitte also Fehler zu entschuldigen.
P.N.03
Developer: Capcom Production Studio 4
Publisher: Capcom
Konsole: Gamecube
Spieler: 1
TV-System: PAL
Genre: 3D Action
Memory Card: 5 Blöcke
Hz: 50/60
Zieht eure Tanzschuhe an und kämpft mit Vanessa Z. Schneider gegen Roboter.
Das Spiel:
P.N.03 wurde im Zusammenhang mit 4 weiteren Spielen als exklusives Gamecube Spiel vorgestellt und sorgte damit für viel Aufsehen. Die Heldin des Spiels ist Vanessa Z. Schneider und ist eine Söldnerin, die gegen Kampfroboter kämpft, welche ihre Familie umgebracht haben sollen. In den ersten Screenshots und Videos, die Capcom zur Verfügung gestellt hat, hatte Vanessa noch eine ziemlich große Laserkanone mit sich getragen, mit der sie den Maschinen das Leben schwer machen sollte. Doch Capcom beschloss den Stil von Vanessa etwas zu ändern. Sie trägt nun keine Waffe mehr mit sich und bewegt sich ganz anders. Die Laser-Salven kommen nun aus ihren Händen und sie tanzt förmlich die Gegner aus. Diese Abänderung sorgte bei den Fans für noch mehr Zuversicht, dass dieses Spiel etwas einzigartiges werden sollte und wahrscheinlich die neue Referenz in dem Genre werden sollte. Sie sollten leider nicht recht behalten.
- 11 Missionen
- Weicht Gefahren durch Pirouetten, Sprünge und anderen Tanzeinlagen aus
- 11 Verschiedene Anzüge mit verschiedenen Fähigkeiten
- Unterstützt Progressive Scan
- Dolby Pro Logic II Support
Präsentation:
Hier gibts leider nichts außergewöhnliches zu berichten. Die Menüs und Anzeigen sind sehr übersichtlich gehalten. Der Schwarz/Weiß Stil des Spiels hat zwar Style, löst aber ein fades Gefühl aus und zieht sich unbarmherzig durch das ganze Spiel durch. Ein bisschen mehr Abwechslung hätte hier wirklich wunder gewirkt. Die Übersetzung des Spiels hätte man vielleicht auch an einem Punkt etwas besser machen können. Das Wort Laden hat ja im Deutschen leider mehr als eine Bedeutung. Nämlich etwas Laden (zum Beispiel einen Spielstand), oder der Laden (also ein Geschäft, Shop oder sowas). Ich wusste beim ersten Durchspielen bis zur 4 Mission nicht, wo man sich neue Sachen kaufen konnte.
Score: 6.0
Gameplay:
Ich fasse das hier mal so zusammen: Das Spiel hätte sooooo genial werden können. Wenn die Entwickler sich etwas mehr Zeit genommen hätten. Von dieser Seite wirkt das Spiel ziemlich unfertig. Vanessa kann nur schießen, wenn sie vollkommen still steht. Das wäre ja kein so großes Problem, jedoch ist die Kamera manchmal so schlecht platziert, dass man gegnerisches Feuer nur schwer erkennt und deswegen auch zu spät ausweichen kann. Auch sonst fühlt sich das Kontroll-Schema von Vanessa etwas steif an. Mit A Feuert man, mit B wird gesprungen, mit den L/R Trigger wird nach links/rechts ausgewichen, mit Y wird geduckt, mit X das Ziel gewechselt und mit Z macht man eine 180° Drehung. Den Z Button hätte man sinnvoller anbringen können, wenn man sich einfach mit dem Analog Stick umdrehen könnte. Das ist nämlich die große Schwäche des Spieles. Anstatt in die Richtung zu laufen, in der der Analog Stick zeigt, dreht man sich. Fast wie in einem First Person Shooter. Genau das gleiche passiert beim Springen. Vanessa ist nicht wirklich in der Lage schräg zu springen. Nur gerade nach vorne, oder zurück klappt. Das ist ziemlich lästig, wenn man sich erst genau vor das Objekt stellen muss, auf das man springen will.
Da wir jetzt die Steuerung besprochen haben, kommen wir nun mal zum Ablauf des Spiels. Vanessa kämpft sich durch 11 Missionen, die jeweils in eine verschiedene Anzahl von Räumen unterteilt sind. Leider gibt es hierbei keinerlei Abwechslung. Man schießt, weicht aus, schießt, weicht aus, schießt, weicht aus...*schnarch* *Oh ich soll ja noch ein Review schreiben* Dem Ganzen wird noch die Krone aufgesetzt, weil nicht nur immer das gleiche Spielprinzip vorhanden ist, sondern auch noch immer die gleichen Gegner und Räume vorkommen! Ich muss sagen, was sich Capcom hier geleistet hat ist wirklich eine Frechheit. Man kreiert 10 verschiedene Räume und lässt diese in 11 Missionen in geänderter Reihenfolge durchlaufen.
Mehr ist hier eigentlich nicht zu sagen. Ich geb hier eine 6/10, weil das Spiel trotz aller Fehler dennoch einen gewissen Style hat. Das ist schwer zu erklären, aber ich hab das Spiel ziemlich lange gespielt und es hat auch Spaß gemacht. Wenn einmal die Steuerung in Fleisch und Blut überläuft, dann macht es wirklich Spaß mit den Gegner etwas Katz und Maus zu spielen.
Score: 6.0
Dauerspaß:
Das hier ist wirklich schwer zu sagen. Entweder man mag PN03, oder man mag es nicht. So einfach ist es. Die Story ist ziemlich schnell erzählt. Vanessa bekommt einen Auftrag von einem gesichtlosen Auftraggeber. Die Dialoge beschränken sich auf das Nötigste und lassen eine Story erahnen. Es gibt drei Schwierigkeitsgrade (Einfach, Mittel, Schwierig), die von sehr leicht, über anspruchsvoll/frustrierend, bis zu extrem frustrierend gehen. Wem die 11 Missionen nicht gefallen, der kann sich an Testaufträgen versuchen, die die gleichen Räume verwenden wie die Hauptmissionen, nur ohne Story. Die sind eigentlich nur dazu da um Geld zu verdienen, damit man sich neue Anzüge kaufen kann die in der US und PAL Fassung mehr als doppelt so viel kosten und damit völlig überteuert sind.
Score: 6.0
Grafik:
Die Grafik passt sich dem Gameplay an und bietet auch hier nicht viel Abwechslung. Vanessa ist in schwarz/weiß, ihre Gegner sind in schwarz/weiß und die Umgebung ist auch in schwarz/weiß. Wenn es nicht ein paar Explosionen und Außenlevel gäbe, könnte man meinen, dass der eigene Fernseher den Geist aufgegeben hätte.
Vanessa an sich ist gut animiert und verfügt über viele flüssige Bewegungsabläufe. Auch in den wenigen Zwischensequenzen, die mit Ingame Grafik gemacht sind, sieht man wie detailliert Vanessa eigentlich gemacht worden ist.
Trotz aller Schlichtheit und nur 30fps gibts dennoch einige Ruckler im Spiel, die immer dann auftreten, wenn viele Gegner auf dem Bild zu sehen sind und viel geschossen wird. Also kurz gesagt: in ungünstigen Situationen.
Score: 7.0
Sound:
Auch der Sound hält sich vornehm zurück. Wer über eine Dolby Pro Logic II fähige Anlage verfügt, der kommt in den Genuss zu hören, von wo gerade auf einem geschossen wird. Leider nützt einem das nicht viel, denn sobald man es hört, ist man eigentlich auch schon getroffen. Als musikalische Untermahlung gibts Japano-Techno-Sounds. Da Techno im Allgemeinen nicht mein Fall ist und man sowieso immer nur die selben Stücke immer und immer wieder hört, hab ich die Musik einfach leiser gedreht und mich größtenteils mit den Soundeffekten begnügt.
Die Soundeffekte sind ganz in Ordnung. Ein Laser macht typische Lasergeräusche, Maschinen quietschen schön rostig vor sich hin, Vanessa schreit, wenn sie getroffen wird und Explosionen lassen dank Subwoofer den Wohnzimmerboden beben.
Die Soundeffekte retten hier eine 7/10
Score: 7.0
Persönliche Kommentare:
Wie ich schon am Anfang gesagt habe, hätte PN03 ein sooo geniales Spiel werden können. Den meisten Ärger bereitet die Steuerung und die wiederholenden Räume. Außerdem ist das Spiel mit nur 11 Missionen zu kurz, wobei man natürlich auf schwierig das Spiel nicht so schnell knacken wird. Der Story Part hätte auch mehr Potential gehabt, da Vanessa eine ziemlich dunkle Vergangenheit hat und es viel mehr Spaß gemacht hätte, wenn etwas mehr Persönlichkeit von Vanessa zu sehen gewesen wäre. Durch diese fehlenden Aspekte kommt wirklich das Gefühl auf, dass das Spiel unfertig ist. War es wirklich Zeitdruck auf die Entwickler? Ich kann mir sonst nicht vorstellen, dass ein Capcom Chef zu so einem Spiel wirklich sein OK gibt.
Overall Score: 6.0
by spike