Infinite geht ja neue Wege mit der offenen Spielwelt. Wird man sehen müssen, ob sich das auszahlt. Aber das FPS-Genre erfindet man nicht mal eben neu. Doom Eternal oder Titanfall waren zuletzt belebende Elemente, was die Kampagne angeht. Auch Destiny oder Borderlands im MP.
Diese Gen wird sich auch zeigen, wies mit der Ubi Formel weitergeht. Bei Assassins Creed und Far Cry sind schon länger Ermüdungserscheinungen da, auch Tsushima wäre vor drei, vier Jahren noch ein 90er gewesen. Miles Morales kam bei Kritikern und Gamern auch nicht mehr so toll an.
Fühlt sich alles nach "been there, done that" an bei den Ubi-Games und ihren Sony-Klonen. Bin gespannt, wie sich Horizon 2 schlägt.
Ist aber ein Trend, den ich bei quasi allen großen Marken beobachte, dass viele Reihen und auch Genres sich allmählich totlaufen oder das schon länger getan haben.
Ich kann mich noch gut dran erinnern, was Oblivion damals für eine Offenbarung für mich war. Eine große mittelalterlich angehauchte offene Welt, in der ich mit Schwert und Schild tun und lassen konnte, was ich wollte. Dieses einst großartige Prinzip mit verzahnter Haupthandlung und zahlreichen optionalen Nebenmissionen hat sich für mich persönlich komplett abgenutzt und kann mich überhaupt nicht mehr begeistern. Selbst so aufwändige Nebenstränge, die sich recht umfangreich entfalten, wie bspw. bei Cyberpunk mit Panam und Judy locken mich nicht mehr hinterm Ofen vor.
Ego-Shooter stagnieren auch gefühlt seit Ewigkeiten. Der letzte revolutionäte Vertreter, der frisch, innovativ und unverbraucht war, war in meiner Wahrnehmung Call of Duty 4 und das ist jetzt stolze 13 Jahre her (ich werde alt
).
Die letzte große Weiterentwicklung waren die story-driven Cinematic-Spiele wie Uncharted oder The Last of Us. Hier dominiert zum Einen Sony sehr deutlich und zum Anderen ist diese Art von Spiel sehr speziell, sdass sie beileibe nicht jedem gefallen muss (ich bspw. finde sie furchtbar und kann damit wirklich überhaupt nichts anfangen).
Der Videospielemarkt stagniert momentan wirklich extrem meiner Meinung nach und steckt in einer Sackgasse. Am Grundprinzip kann man wenig verändern, deswegen folgen die Spiele dem Prinzip "Höher, schneller, weiter". Ich zocke momentan wieder Fable 2 im Gamepass. Damals war das ein -AAA-Spiel, heute wäre das in Assassin's Creed oder The Witcher 3 ein mittelmäßiges Add-On, das man schnell wieder vergisst. Mario Kart 64 hatte 16 Strecken, acht Fahrer und ein Kart. Mario Kart 64 hat 48 Strecken, 52 Fahrer und gefühlt unendliche Kombinationsmöglichkeiten von Chassis, Reifen und Gleiter. Man scheint bei den Spielen selbst nicht mehr wirklich zu wissen, wohin es gehen soll, deswegen stopft man die Spiele mit unendlich viel Inhalt voll, um das zu kaschieren.
Horizon 2 wird sich inhaltlich kaum von Horizon Zero Dawn abheben. Der größte Unterschied wird, natürlich, in der Story liegen. Das nächste Assassin's Creed wird sich nur durchs Setting von den drei Vorgängern unterscheiden und was ein Forza Horizon 5 bzw. ein Forza Motorsport 8 zu bieten haben wird, was die Vorgänger nicht auch schon hatten, werden vermutlich nicht einmal die Entwickler wissen.
Das führt dazu, dass das Hobby Videospiele mich heute kaum noch begeistern kann. The Witcher 3 und Breath of the Wild waren die letzten Spiele, die das bei mir geschafft haben.