Bavario schrieb:
Die Non-Games lassen sich deutlich billiger produzieren. Somit wird der Markt mit Non-Games überschwemmt und nur die wenigsten Publisher werden das Risiko einer "Groß-Produktion" eingehen.
Genau das bezweifle ich. ja, es könnte in zukunft ein paar games weniger geben. aber derzeit ist das überangebit auch so extrem groß, dass ich nicht mal alle Weltkriegsspiele, die so jedes jahr rauskommen, zocken könnte.
aber ganz generell glaube ich einfach nicht, dass die entwicklung so sein wird, einfach weil ich nicht denke, dass zb ein Mark Rein statt Gears of War auf einmal ein gehirnjogging rausbringt. es bringt ja auch nix, denn die jungs von epic sind grafik/enginespezialisten. für casual games wird man aber in vielen fällen jahrelang dieselben engines benutzen können, man braucht auch keine tollen spezialeffekte, keinen bombastsound, etc. stattdessen wären jedoch ein paar leute nützlich, die zB erfahrung mit interfaces haben, die auch eine 60 jährige ohne probleme bedienen kann. --> der großteil der aktuellen entwickler wird nicht urplötzlich nur noch casual-games produzieren.
im übrigen bin ich der meinung, dass es in wirklichkeit der mainstream markt ist, der für den hardcore markt gefährlich ist. denn da sind die unterschiede viel kleiner, die anforderungen an die entwickler dieselben. spiele werden dann einfach ein wenig angepasst, um ein breiteres publikum zu erreichen.
dies hat zb zur folge, dass ego-shooter oder strategiespiele heute teilweise schon so designt werden, dass sie auch mit controller und damit für die breite masse gut spielbar sind. auf einem aktuellen system (x360), das stark auf shooter, online-multiplayer und (angeblich) auf "hardcore" gamer setzt, spielt man egoshooter ohne maus. das wäre vor ein paar jahren noch undenkbar gewesen! für MICH ist das nur ein zeichen dafür, dass der mainstreammarkt hier gesiegt hat. ganz selten kommts noch vor, dass man dinge hört wie unlängst von blizzard, die sagen, dass man Starcraft II sicher nicht vereinfacht, nur damit mans auf allen möglichen systemen spielen kann.
aber okay, ich reite gerne auf dem steuerungsthema rum. das sehen viele konsoleros sicher nicht so. was anderes: klassische adventures und rundenbasierte strategie sind ziemlich tot (bzw. waren, denn mittlerweile siehts wieder besser aus). teilweise lag das sicher daran, dass sich auch der geschmack der hardcore-gamer geändert hat, aber größtenteils war IMO das problem, dass die entwickler gesehen haben "hey, wenn wir da viel action einbauen und schöne 3d grafik, dann erreichen wir auch leute, die unser game ansonsten nicht mal anschauen würden". oder zb zelda: die gesamte serie ist seit einiger zeit VIEL zu leicht sind!
--> der mainstream beeinflusst die hardcorespiele viel stärker, weil bestehende spiele bze. genres massenmarkttauglich gemacht werden (auf kosten der core-gamer). irgendein nongame wie brainage aber koexistiert IMO einfach nur neben den hardcorespielen. der einfluss geht aus meiner sicht höchstens soweit, dass, solange es nicht genügend auf casual-games spezialisierte entwickler gibt, es ein paar core-games weniger geben könnte, weil die casual games derzeit viel geld abwerfen und man dann einfach die entwickler darauf ansetzte, die man jetzt schon hat. aber naja: die meisten von uns werden mehr als 99% der erscheinenden games NICHT spielen (allein schon aus zeitgründen), also IMO ist das nicht so schlimm.
die ironie an der sache: mit ausnahme von 1-2 genres (und darin jeweils maximal 2-3 spiele bzw. spieleserien) würde ich mich niemals als hardcorespieler bezeichnen. ich bin ja genau der typ, der möchte, dass zB ein beat'em up ein ganz simples kampfsystem hat. einfach weil ich mich dann weniger einarbeiten muss. ein echter hardcore-beat'em up-fan sieht das jedoch anders. --> leute wie ich, also langjährige spieler, sind daran schuld dran, dass der core-gamer sein beat'em up nicht in der form bekommt, wie er es gerne hätte. und sicher nicht die oma, die mal brainage probiert.