Zero Tolerance Kuriose und schockierende News - Teil 3

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bzgl. der Regeln hinsichtlich Politik verweisen wir auf unser Regelwerk

Du verwechselst Vergleich mit Gleichsetzung. Ein Vergleich stellt aber nicht nur Gemeinsamkeiten, sondern auch Unterschiede fest. Im Artikel werden die Unterschiede klar benannt, die nach Ansicht des Schreibers erklären warum Mitleid in der einen Situation einfacher ist als in der anderen. Es sind teilweise die selben Unterschiede wie Du sie hier aufzählst. Hier sollen auch keine Menschenleben gegeneinander aufgewogen werden. Das ist doch gerade das was der Artikel kritisiert: Menschenleben sollten als gleich wertvoll betrachtet werden, d.h. die Menschenwürde gilt für jeden, egal woher er kommt und wohin er will, ob selbst schuld an seiner Notlage oder nicht. Ob sich diese Haltung nun unbedingt in Mitleid ausdrücken muss sei mal dahingestellt, aber im Grundsatz stimme ich dem Artikel zu.

Streng genommen lässt sich natürlich alles und nichts miteinander vergleichen, weswegen wohl die Frage nach der Sinnigkeit hinter einem Vergleich eher im Raum steht als die Frage der Durchführbarkeit. Jedenfalls kommt der Artikel zu dem imo etwas merkwürdigen Ergebnis, dass die Kinder und damit die Verantwortung weit weg und die Migranten auf dem Mittelmeer und die Verantwortung nah sind und wir uns deshalb sträuben, für die Migranten Mitgefühl zu empfinden, während wir es für die Kinder tun. ^^ Ich denke der Grund ist, dass die einen relativ unverschuldet für ihr Schicksal sind (ausgenommen der Trainer), die anderen hingegen wissen sollten, dass Nussschalen ohne Motor und Vorräte sich auch zur Überquerung vergleichsweise kurzer Strecken eher nicht eignen und hunderte, tragische Fälle das bezeugen. Deswegen habe ich und empfinde ich für die Kinder mehr Mitgefühl. Nichtsdestotrotz, und das will ich klarstellen, ehe es hier zu Missverständnissen kommt, plädiere ich natürlich für die Rettung von in Seenot Geratenen, völlig unabhängig von Herkunft und Hautfarbe (nicht zwingend in der betriebenen Form, aber das nur so nebenbei). Das berührt aber nicht die Frage nach dem Mitgefühl für jemanden. Ich plädiere ja auch nicht dafür, dass man die medizinische Versorgung von Menschen einstellt, die ich nicht kenne oder zu großen Teilen selbstverschuldet in ihre Situation geraten sind (Kettenraucher mit Lungenkrebs z.B.).
 
Jedenfalls kommt der Artikel zu dem imo etwas merkwürdigen Ergebnis, dass die Kinder und damit die Verantwortung weit weg und die Migranten auf dem Mittelmeer und die Verantwortung nah sind und wir uns deshalb sträuben, für die Migranten Mitgefühl zu empfinden, während wir es für die Kinder tun.
Nähe hat aber einen ganz großen Einfluss auf unser Mitgefühl. Sie kann Mitgefühl verstärken wenn wir mit dem Betroffenen überwiegend Positives verbinden. Nähe kann aber auch das exakte Gegenteil bewirken wenn wir mit dem Betroffenen überwiegend Negatives verbinden. Unser Alltag ist voll von Beispielen, die das bereits im Kleinen bestätigen. Wenn die Stereoanlage des Nachbarn verreckt wegen der ich abends nicht einschlafen kann, hab ich weniger Mitgefühl als wenn das einem guten Freund passiert. Ich empfinde sogar eher Schadenfreude. Der Artikel hat hier also schon einen wichtigen Punkt erfasst. Es ist natürlich nicht der einzige. Andere Faktoren spielen auch eine Rolle, z.b. ob jemand bewusst ein Risiko eingegangen ist und nun die Konsequenzen buchstäblich ausbadet. Auch dass dies leider schon Alltag im Mittelmeer geworden ist. Bestreitet auch der Artikel nicht. Er sagt aber, dass Mitgefühl manipulierbar ist, je nachdem welche Faktoren in den Fokus unserer Wahrnehmung gerückt werden. Auch das ist keine neue Erkenntnis. Das Dritte Reich liefert dafür ein sehr krasses Anschauungsbeispiel. Er spricht von Manipulation im Sinne eines Mitleidentzugs um u.a. die Ansicht salonfähig zu machen, Flüchtlinge als Abschreckung ertrinken zu lassen und wähnt die Europäer gerade auf einer gefährlichen slippery slope hin zur Entmenschlichung von Flüchtlingen. Man mag darüber streiten wie weit wir darauf schon abgeglitten sind, aber das solche Tendenzen bestehen, lässt sich nicht mehr ernsthaft leugnen. Das Naherücken von Not und Elend mag zwar nur ein Faktor unter anderen sein, der fehlendes Mitgefühl erklärt. Für den Versuch Mitleid zu entziehen, ist er aber der Hauptgrund. Auch darin stimme ich dem Artikel zu.
 
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Man könnte ja auch alternativ auf jedes Boot einen Hund namens Chico setzen :tinglewine:

Da reicht auch schon ein Dackel, und keiner steigt ins Boot. Fundamentalistische Muslime (nenne ich sie jetzt mal), hassen Hunde. :niatee: Letztens hat auch einer heimlich in Berlin ne Gruppe Flüchtinge gefilmt, welche begeistert die Fußball WM schauten, währenddessen daneben am Baum ein toter Hund baumelte....
 
Letztens hat auch einer heimlich in Berlin ne Gruppe Flüchtinge gefilmt, welche begeistert die Fußball WM schauten, währenddessen daneben am Baum ein toter Hund baumelte....
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Da reicht auch schon ein Dackel, und keiner steigt ins Boot. Fundamentalistische Muslime (nenne ich sie jetzt mal), hassen Hunde. :niatee: Letztens hat auch einer heimlich in Berlin ne Gruppe Flüchtinge gefilmt, welche begeistert die Fußball WM schauten, währenddessen daneben am Baum ein toter Hund baumelte....
Was ihr immer für Quellen habt...
 
Wie gesagt, mich interessiert die ethische Perspektive. Ob Du die als Ersatzdiskussion siehst oder als Nebelkerze abtust, es ist so. Aus ethischer Sicht jedenfalls ist der Umstand, dass Du mit der Politik nicht einverstanden warst als Begründung für eine Schuldzuweisung nunmal etwas dürftig. Ebenso wie man die Regierung nicht von Schuld freisprechen könnte mit der Begründung, sie habe diese Politik gewolllt (wobei eine aufgeklärte Ethik eigentlich eher vernünftige Gründe braucht um Schuld zuzuweisen als umgekehrt).

Nicht falsch verstehen, ich halte das Wollen schon für einen ganz zentralen Punkt von Ethik. Aber eher im Sinne von gemeinschaftlichem Wollen bzw. Nichtwollen, da ohne Konsens letztlich keine Ethik und keine Gemeinschaft funktioniert. Z.b. hat unsere Gesellschaft ein gemeinschaftliches Interesse nach Sicherheit. Handlungen, welche die Sicherheit anderer mehr oder weniger direkt verletzen wie Diebstahl, Körperverletzung usw. werden dementsprechend sanktioniert durch Zuweisung juristischer und moralischer Schuld. Hier besteht breiter Konsens weshalb es i.d.R. darüber gar keine Diskussionen mehr gibt. Das ist aber bekanntlich nicht in allen Fragen so und das macht Schuldfragen aus ethischer Sicht sofort komplizierter.

So besteht in der Flüchtlingsfrage mittlwerweile breiter Konsens, dass der Zustrom zumindest begrenzt werden muss, weil dieser sonst schlicht nicht bewältigt werden kann. Dass man keine Flüchtlinge aufnehmen sollte, weil diese häufiger Straftaten verüben, bei der Begründung bröckelt der Konsnes bereits. Und spätestens mit der Ansicht man solle Flüchtlinge im Mittemeer ersaufen lassen, damit die keine Straftaten hier begehen, ist Essig mit dem Konsens und damit auch der Eindeutigkeit von moralischer Schuld. Dies aber nur um zu veranschaulichen, dass das Thema nicht nur aus politischer, sondern auch aus ethischer Perspektive komplex ist.

Natürlich hat abseits des gesellschaftlichen Konsens jeder einzelne das Recht auf eine Privatethik, also darauf, die Dinge moralisch so zu bewerten wie er es für richtig hält. Ich würde Privatethik dennoch nicht so hoch hängen, weil daraus resultierende Schuldzuweisungen das Ergebnis einer dringend erforderlichen offenen Debatte zur Erarbeitung eines gesellschaftlichen Konsens schon vorwegnehmen und diese deshalb erheblich erschweren, Das gilt übrigend für beide Seiten. Wenn Du also immer noch nach einem vernünftigen Grund suchst, Dich mit Schuldzuweisungen zurückzuhalten, dann wäre das einer.

Aus Deiner Sicht nicht weiter verwunderlich, weil Du die Handlung ja eben nicht gewollt hast.

Das empfinde ich jetzt aber ein wenig heuchlerisch. Die Häufigkeit mit der Du hier News über Straftaten von Flüchtlingen reinstellst, macht es eigentlich unmöglich, darin nicht auch ein politisches Statement zu erkennen. Das ist in der Tat eine Umgehung der Regeln und eine sehr bequeme dazu.

Auch wenn ich nun nochmal gegen die Regeln verstoße (@Mods: ich nehme eventuelle Konsequenzen natürlich hin, es ist meine Entscheidung zu antworten)

Im Grunde ist es ganz einfach : Ich mache Politiker für ihre Handlungen und deren Folgen verantwortlich (natürlich ist meine Motivation dass ich die Handlungen als schwerwiegenden Fehler und als falsch betrachte) und du nicht, vermutlich aus einer sehr ähnlichen Motivation heraus. Ich gehe davon aus, dass du auf der Seite der handelnden Politik standest und stehst. Gestehe ich dir zu, einen Konsens kann ich dir bei dem Thema jedoch nicht anbieten.

Und ganz ehrlich bezweifle ich, dass es einen gesamtgesellschaftlichen Konsens zur Zuwanderung und illegalen Migration geben kann, dafür wurde zuviel Porzellan zerschlagen, Merkel hat auf die eine Seite gehört, die andere wurde vor vollendete Tatsachen gestellt und bei Widerrede als Unmensch und rechtsaußen betitelt. Die Ergebnisse sind da und auch nicht umkehrbar, jetzt über einen Konsens zu reden ist ein wenig spät. Zukünftiges Handeln kann sich ändern, das geschieht aber eher durch Druck als durch Konsens, es wäre naiv anzunehmen, dass die Linken freiwillig von ihren Ansichten abrückten.

Zu meinen News: Meine Haltung ist bekannt und natürlich bringe/brachte ich gehäuft News zu Themen die mich bewegen, gerade weil ich hier nur einen Bruchteil postete, sehe daran nichts heuchlerisches, die Regeln habe nicht ich gemacht. Ich darf natürlich eine politische Haltung haben, ich darf sie hier eben nur eigentlich nicht debatieren, was mir gerade erschwert wird. Abseits davon poste ich hier nicht (mehr) viele News, da es einerseits deprimierend ist und andererseits der Thread bis auf die letzten Tage auch nicht sehr lebendig ist.

Zum fettgedruckten, weil man es als Vorwurf lesen könnte:

Nichts davon ist meine Haltung. Ich habe nichts gegen Seenotrettung (nur gegen den "Shuttleservice" in die EU nach der erfolgten Rettung direkt vor der afrikanischen Küste und das weiterreichen innerhalb der EU, man könnte ja auch die Zustände in den Lagern vor Ort verbessern und mit der libyschen Marine und Zuständigen bessere Bedingungen verhandeln, aber dafür geht niemand auf die Straße). Abseits davon habe ich durchaus Empathie mit in Seenot geratenen Menschen (egal aus welchem Grund), da ich weiß wie es sich anfühlt auf dem Meer in Bedrängnis zu geraten. Deshalb muss ich trotzdem nicht für Massenimmigration sein. Da werden oft Dinge vermischt die nicht viel miteinander zu tun haben. Wie die deutsche Grenze mit Ertrunkenen in Verbindung gebracht wurde, als wären wir ein Mittelmeerland.

Ich habe glaube ich auch nirgends geschrieben, dass ich keinerlei Flüchtlinge/Migranten aufnehmen würde (also niemals so absolut, ich habe häufig betont, dass mir bis ca. 400k in 2015 relativ egal gewesen wären als Ausnahmefall, was schon eine ganze Menge ist, es hätte nur irgendwann eine Begrenzung/einen Stopp geben müssen. Kam nicht, dafür wurden Kritiker teils übelst beschimpft, auch weil sie die Folgen der Überlastung "vorhersahen" (die natürlich vehement verneint wurden), egal ob Übergriffe oder Kosten. Und man hätte sie allesamt mit Fingerabdruck registrieren, sie identifizieren müssen, auch im Bamf dann zum Vergleich, nach ersten Straftaten so schnell wie möglich abschieben (darum gings hier auch), im Grunde den Rechtsstaat durchsetzen (und an neue Gegebenheiten anpassen), der halt leider überfordert war und ist.

Er sagt aber, dass Mitgefühl manipulierbar ist, je nachdem welche Faktoren in den Fokus unserer Wahrnehmung gerückt werden. Auch das ist keine neue Erkenntnis. Das Dritte Reich liefert dafür ein sehr krasses Anschauungsbeispiel.

Dafür muss man nicht mal so weit zurück in der Geschichte, die Berichterstattungen der Medien in der Flüchtlingskrise sind ein weiteres sehr gutes Beispiel was Mitleidsmanipulation anbelangt. Und das ist keine Erfindung, es wurde von einigen Journalisten eingestanden, wie einseitig und übertrieben die Auswahl der Bilder war (Frauen und Kinder, wenn mehrheitlich junge Männer kamen). Die Veränderung der Sprache ist ein weiteres Beispiel, das können nicht nur die Rechten sehr gut, die Linken sind damit sogar erfolgreicher.

Allgemein ist es seltsam, dass sich über fehlendes Mitleid bezüglich Migranten beklagt wird, nur weil die Menschen nach jahrelanger Berieselung nicht mehr ganz so stark auf die Artikel reagieren. Dass DE mehr Zuwanderer im Land hat als die meisten EU Länder zusammen wird auch eine Rolle spielen, klar. Aber es gibt doch kaum etwas was mehr Aufmerksamkeit bekommen hat. Dagegen haben andere schreckliche Ereignisse auf der Welt sehr wenig Beachtung bekommen, wie die getöteten Kinder im Jemen, über das von Terroristen getötete Kind in Nizza wurde auch viel weniger gesprochen als über das ertrunkene Flüchtlingskind, beide Bilder waren grässlich. Am Ende entscheiden halt auch die Medien durch ihre Auswahl, worüber gesprochen wird.

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Aber wenn man diese Frage konsequent weiterverfolgen will, dann könnte man die Schuld eventuell nicht dem Staat, sondern seinem Volk geben, das seine Volksvertreter zu diesem Handeln ermächtigt hat.

Ich habe die Verantwortlichen nicht ins Amt gewählt in der Legislaturperiode und auch sonstwie nicht meine Unterstützung signalisiert, insofern würde ich mir nur ungerne die Schuld für die Folgen aufschwatzen lassen. Ich persönlich würde aber auch nicht den Wählern automatisch die Schuld geben, es war am Ende nicht ihre Entscheidung und die Kanzlerin hat sich in dem Bereich eben auch um 180 grad gedreht. es gibt einige Aussagen von ihr zu Asylbetrug, zur nötigen Begrenzung der Zuwanderung etc. die eher nicht darauf schließen ließen, dass sie die Grünen in der Frage links überholt. Kaum vorhersehbar und gewissermaßen auch ein Alleingang, der von den Medien aber gefeiert wurde, weil er dem Geschmack der Mehrheit der Journalisten entsprach.

Wirklich traurig, wie wenig Lebewesen wert sind. Aber gut gehen ja auch in den Supermarkt, und dort sieht man ein Schweinekopf in der Theke....


Aber als Lebensmittel, dies ist imo schon ein gewisser Unterschied. Mich würde halt eine (hoffentlich seriöse) Quelle für den erhängten Hund interessieren, da ich sowas ohne Quelle auch erstmal nicht glauben würde, es gibt Fakenews (auch) von rechts. (habe ich nie verstanden, als wenn die realen News nicht mehr als genug hergeben würden (leider), aber das reicht manchen wohl nicht)
 
Demnach wäre es ja völlig ok wenn ich für jede rechtsextreme Straftat die AfD in die Verantwortung stelle
 
Im Grunde ist es ganz einfach : Ich mache Politiker für ihre Handlungen und deren Folgen verantwortlich (natürlich ist meine Motivation dass ich die Handlungen als schwerwiegenden Fehler und als falsch betrachte) und du nicht, vermutlich aus einer sehr ähnlichen Motivation heraus.
Das hattest Du schon einmal geschrieben und ich haabe oben darauf geantwortet.


Und ganz ehrlich bezweifle ich, dass es einen gesamtgesellschaftlichen Konsens zur Zuwanderung und illegalen Migration geben kann, dafür wurde zuviel Porzellan zerschlagen, Merkel hat auf die eine Seite gehört, die andere wurde vor vollendete Tatsachen gestellt und bei Widerrede als Unmensch und rechtsaußen betitelt. Die Ergebnisse sind da und auch nicht umkehrbar, jetzt über einen Konsens zu reden ist ein wenig spät. Zukünftiges Handeln kann sich ändern, das geschieht aber eher durch Druck als durch Konsens, es wäre naiv anzunehmen, dass die Linken freiwillig von ihren Ansichten abrückten.

Zu meinen News: Meine Haltung ist bekannt und natürlich bringe/brachte ich gehäuft News zu Themen die mich bewegen, gerade weil ich hier nur einen Bruchteil postete, sehe daran nichts heuchlerisches, die Regeln habe nicht ich gemacht. Ich darf natürlich eine politische Haltung haben, ich darf sie hier eben nur eigentlich nicht debatieren, was mir gerade erschwert wird. Abseits davon poste ich hier nicht (mehr) viele News, da es einerseits deprimierend ist und andererseits der Thread bis auf die letzten Tage auch nicht sehr lebendig ist.

Zum fettgedruckten, weil man es als Vorwurf lesen könnte:
Es ist kein Vorwurf, auch keine Unterstellung eines politischen Standpunkts. Ich habe ein Spektrum von Ansichten zum Umgang mit Flüchtlingen von moderat bis extrem beschrieben mit dem Ziel dass damit deutlicher wird warum aus ethischer Sicht die Schuldfrage eben nicht so einfach zu beantworten ist. So wird jemand, der Seenotrettungen strikt ablehnt, eher dazu neigen auch die Retter dafür verantwortlich zu sehen wenn ein seenotgeretter Flüchtling in Europa eine Straftat begeht. Jemand, der der Seenotrettungen als moralische Pflicht empfindet, in dem Fall eher nicht. Das verdeutlicht wie wichtig eine Verständigung darüber was wir als Gesellschaft eigentlich wollen, wäre. Hier besteht ganz klar Gesprächsbedarf. Dafür ist es zwar spät aber keineswegs zu spät. Migration als Herausforderung des 21.Jhd hat schließlich erst gerade begonnen. Wer eine Debatte mit der Begründung ablehnt, das Kind sei dafür schon zu tief in den Brunnen gefallen, der setzt den Zusammenhalt unserer Gesellschaft genauso fahrlässig aufs Spiel wie die Kanzlerin mit Ihrem Alleingang und handelt in meinen Augen unethisch. Solche Herausforderungen können mE nicht im Dissens, sondern nur im bestmöglichen Konsens bewältigt werden. Und mit Konsens meine ich nicht, dass alle einer Meinung sind, sondern eine Verständigung auf notwendige Kompromisse. Ethische Fragen und die Klärung ethischer Grundsätze sind immer integraler Bestandteil einer solchen Debatte. Dazu und nur dazu habe ich hier eingeladen. Leider hast Du Dich bei Deinen Antworten überwiegend darauf beschränkt, Deine politischen Ansichten wiederzugeben. Immer mit der Betonung, dabei gegen die Regeln zu verstossen und dass es Dir erschwert wird Dich regelkonform zu verhalten. Das wird Dir aber nicht erschwert, denn der einzige der hier politisch argumentiert bist Du selbst. In Bezug auf meine Beiträge betrachte ich das jedoch als Themaverfehlung und werde deshalb auch nicht auf die betreffenden Punkte eingehen.

Noch kurz zum Thema News: Natürlich hast Du die Regeln nicht gemacht. Ich werfe Dir auch nicht vor, dass Du mit den News die Regeln umgangen hast. Regeln zu umgehen ist schließlich kein Regelverstoß. Ich werfe Dir aber vor, eine ethische Diskussion mit der Begründung abzulehnen, Du müsstest dafür die Regeln umgehen. Dass Du kein Interesse daran hast, reicht als Begründung schon aus.



Dafür muss man nicht mal so weit zurück in der Geschichte, die Berichterstattungen der Medien in der Flüchtlingskrise sind ein weiteres sehr gutes Beispiel was Mitleidsmanipulation anbelangt. Und das ist keine Erfindung, es wurde von einigen Journalisten eingestanden, wie einseitig und übertrieben die Auswahl der Bilder war (Frauen und Kinder, wenn mehrheitlich junge Männer kamen). Die Veränderung der Sprache ist ein weiteres Beispiel, das können nicht nur die Rechten sehr gut, die Linken sind damit sogar erfolgreicher.

Allgemein ist es seltsam, dass sich über fehlendes Mitleid bezüglich Migranten beklagt wird, nur weil die Menschen nach jahrelanger Berieselung nicht mehr ganz so stark auf die Artikel reagieren. Dass DE mehr Zuwanderer im Land hat als die meisten EU Länder zusammen wird auch eine Rolle spielen, klar. Aber es gibt doch kaum etwas was mehr Aufmerksamkeit bekommen hat. Dagegen haben andere schreckliche Ereignisse auf der Welt sehr wenig Beachtung bekommen, wie die getöteten Kinder im Jemen, über das von Terroristen getötete Kind in Nizza wurde auch viel weniger gesprochen als über das ertrunkene Flüchtlingskind, beide Bilder waren grässlich. Am Ende entscheiden halt auch die Medien durch ihre Auswahl, worüber gesprochen wird.
Den Einwand könnte man gelten lassen wenn es lediglich darum gehen würde ein irgendwie übersteigertes Mitleid auf ein angemessenes Maß zurecht zu stutzen. Schließlich besteht bei übersteigertem Mitleid immer die Gefahr das andere berechtigte Interessen nicht mehr gesehen werden. Wenn es aber darum geht Mitleid soweit runterzuschrauben, dass es legitim erscheinen soll Flüchtlinge ertrinken zu lassen, ist dieser Punkt schon längst überschritten.
 
Man erkennt eher wie die Gesinnungsethik immer mehr an ihre Grenze stößt und die Verantwortungsethik an Oberhand gewinnt, weil eine weitere verantwortungslose Ausreizung der Belastungsgrenze irgendwann dazu führt, dass die Gesellschaft tatsächlich sogar bereit wäre die Menschen ertrinken zu lassen, statt in der jetzigen Situation diese nach Afrika zurückzuführen.


Tatsachen:

- Europa hat sowohl eine ressourcentechnische als auch eine gesellschaftliche Belastungsgrenzen.

- Je weiter man die Grenzen der Gesinnungsethik herausfordert und man gerettete Menschen (ohne Aussicht auf Asyl und Flüchtlingsstatus) nach der Rettung nach Europa bringt (wo die Schlepper die Rettung bereits einkalkulierten, weil weder das Schlauchboot, als auch der Motor bis in die europäische Küste reichen würden), desto eher sorgt man dafür, dass diese Belastungsgrenzen irgendwann erreicht werden.

- In Afrika mehr Nachwuchs geboren wird als Europa an Nachwuchs aufnimmt.
 
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Man erkennt eher wie die Gesinnungsethik immer mehr an ihre Grenze stößt und die Verantwortungsethik an Oberhand gewinnt
Ich musste kurz schmunzeln, weil die Aussage im Grunde genommen richtig ist aber auch von der Betrachtung abhängt. Ich hätte eher gesagt, die Verantwortungsethik stößt an ihre Grenzen und die Gesinnungsethik gewinnt wieder an Oberhand (d.h. Wiederherstellung von Recht und Ordnung).
 
Ich musste kurz schmunzeln, weil die Aussage im Grunde genommen richtig ist aber auch von der Betrachtung abhängt. Ich hätte eher gesagt, die Verantwortungsethik stößt an ihre Grenzen und die Gesinnungsethik gewinnt wieder an Oberhand (d.h. Wiederherstellung von Recht und Ordnung).

Puuuuh, die Auslegung würde mir sogar gefallen, bin ja eher Gesinnungsethiker. Aber ja, irgendwie passt es so und so, je nach Betrachtungsweise. Irgendwie absurd und witzig zugleich.

Edit: Glaub ich müsste dir sogar zustimmen. Während der Verantwortungsethiker mit Verrohung der Gesellschaft argumentiert und die Konsequenzen missbilligt wenn man Menschen zurückführt, will der Gesinnungsethiker keine missbilligende Handlungen von Schlepperbanden belohnen, weil man nicht aus den Früchten eines vergifteten Baumes zu naschen hat, indem man einen Zustand fördert, bei der sich Menschen absichtlich unter Bezahlung in Lebensgefahr begeben. Die Durchsetzung des Rechts als oberstes Prinzip, bei der verhindert werden muss, dass durch kalkulierter Erpressung mit Leib und und Leben eine Rechtsfolge herbeigeführt wird.

Das Retten von Menschen wäre nach dieser Sichtweise die Gesinnungsethik (deontologische Ethik), das darauffolgende Schiffen nach Europa hingegen Verantwortungsethik (teleologische Ethik).
 
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Puuuuh, die Auslegung würde mir sogar gefallen, bin ja eher Gesinnungsethiker. Aber ja, irgendwie passt es so und so, je nach Betrachtungsweise. Irgendwie absurd und witzig zugleich.

Edit: Glaub ich müsste dir sogar zustimmen. Während der Verantwortungsethiker mit Verrohung der Gesellschaft argumentiert und die Konsequenzen missbilligt wenn man Menschen zurückführt, will der Gesinnungsethiker keine missbilligende Handlungen von Schlepperbanden belohnen, weil man nicht aus den Früchten eines vergifteten Baumes zu naschen hat, indem man einen Zustand fördert, bei der sich Menschen absichtlich unter Bezahlung in Lebensgefahr begeben. Die Durchsetzung des Rechts als oberstes Prinzip, bei der verhindert werden muss, dass durch kalkulierter Erpressung mit Leib und und Leben eine Rechtsfolge herbeigeführt wird.

Das Retten von Menschen wäre die Gesinnungsethik, das darauffolgende Schiffen nach Europa hingegen Verantwortungsethik.
Beschreibt das nicht vielmehr ein moralisches Dilemma als den Unterschied zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik? Ich meine, dass sowohl der Gesinnungsethiker als auch der Verantwortungsethiker an ihre Grenzen stoßen, da die Situation für beide ein moralisches Dilemma bedeutet. Egal für welche Option man sich entscheidet, ein moralisches Prinzip wird dabei verletzt bzw. eine unerwünschte Handlungskonsequenz muss in Kauf genommen werden.
 
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