Der erschossene Messerstecher in einem IC in Flensburg war laut der Polizei ein Flüchtling aus Afrika.
- Während einer Auseinandersetzung stach der 24-Jährige mit einem Messer auf eine Polizeibeamtin und einen Fahrgast ein.
- Der Asylbewerber wohnte in Nordrhein-Westfalen und soll eine befristete Aufenthaltserlaubnis gehabt haben.
Am Mittwochabend wurde in einem Zug in Flensburg ein Messerstecher von einer Polizistin erschossen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur und
Radio Hamburg handelte es sich bei dem Täter um einen jungen Mann aus Eritrea.
Der 24-Jährige sei nach den Ermittlungen im September 2015 als Flüchtling über Österreich nach Deutschland eingereist, hieß es in Sicherheitskreisen. Der Eritreer habe nach ersten Erkenntnissen einen Schutzstatus aus humanitären, politischen oder sonstigen Gründen gehabt, hieß es weiter. Details waren zunächst nicht bekannt.
Die Polizei spricht bisher von einem Asylbewerber aus Afrika, der in Nordrhein-Westfalen gewohnt und eine befristete Aufenthaltserlaubnis für Deutschland gehabt haben soll. Die genaue Identität könnte allerdings erst im Laufe der am Donnerstag stattfindenden Obduktion geklärt werden. Die Sicherheitsbehörden haben bisher keine Anhaltspunkte für einen terroristischen oder politischen Hintergrund der Tat.
Niedergestochener Mann und Polizistin schwer verletzt
Der Mann sei mit dem von ihm später mit einem Messer verletzten Fahrgast – einem 35-Jährigen aus Köln – in Streit geraten. Der Hintergrund der Auseinandersetzung, die Herkunft des Verletzten und die Frage, ob sich beide Männer kannten, blieb zunächst offen und wird noch geprüft. Der Mann und die Polizistin wurden schwer verletzt, Lebensgefahr besteht nicht. Die Hintergründe zum genauen Tatablauf sind nach wie vor unklar. Direkte Augenzeugen gibt es vermutlich nicht.
Der Täter war
von einer mitreisenden Polizistin aus Bremen erschossen worden. Der IC 2406 befand sich auf dem Weg von Köln nach Flensburg. Laut Bundespolizei ereignete sich der Vorfall gegen 19 Uhr im Bahnhof von Flensburg. Dabei soll der 24-Jährige mit einem Messer auf die Polizeibeamtin und den 35-Jährigen eingestochen haben. Die Polizistin, die nicht dienstlich, aber in Uniform im Zug war, soll mit ihrer Dienstwaffe auf den Angreifer geschossen haben.
Der Bahnhof wurde vorübergehend geräumt, war am Abend aber wieder zugänglich. Auch die Zufahrtsstraßen waren vorübergehend gesperrt, der Zugverkehr nach Flensburg wurde unterbrochen. Am Donnerstagmorgen war im Bahnhof wieder Normalität eingekehrt.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach den Verletzten sein Mitgefühl und Genesungswünsche aus. „Ich bin erleichtert, dass durch das beherzte Eingreifen der Bremer Beamtin mutmaßlich Schlimmeres verhindert werden konnte. Ihr danke ich ganz besonders für ihren Mut“, sagte Günther. Er hoffe, dass die Ärzte ihre Gesundheit voll wieder herstellen können und sie die Geschehnisse gut verarbeiten könne.
Nach Ansicht Günthers zeigten die Ereignisse einmal mehr, wie wichtig die Präsenz von Polizeibeamten in Uniform auch im Rahmen privater Fahrten im öffentlichen Raum ist. „Das sorgt für mehr Sicherheit für uns alle.“