Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff des Assad-Regimes auf einen Vorort von Damaskus in Syrien kündigt der US-Präsident
Donald Trump Raketenangriffe an – per Twitter. Die syrische Armee wurde bereits in volle Alarmbereitschaft versetzt, die zivile Luftfahrt in Europa vor möglichen Militärschlägen gewarnt. Russland droht für den Fall eines Angriffs mit Vergeltungsschlägen auf US-amerikanische Kriegsschiffe in der Region.
"Die Raketen werden kommen"
Angesichts der russischen Ankündigung, mögliche US-amerikanische Raketen abzuschießen, twitterte Trump: "Russland, mach Dich bereit, denn sie werden kommen." Russland solle nicht "mit einem mit Gas tötenden Tier paktieren", das sein Volk töte und das genieße.
Russia vows to shoot down any and all missiles fired at Syria. Get ready Russia, because they will be coming, nice and new and “smart!” You shouldn’t be partners with a Gas Killing Animal who kills his people and enjoys it!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump)
April 11, 2018
Bereits zuvor hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ein französisches Eingreifen in Aussicht gestellt. Angriffe "auf chemische Kapazitäten" in Syrien seien möglich. Dazu tausche sich Frankreich mit Verbündeten aus, vor allem mit den USA und Großbritannien.
Giftgasangriff führt zur Eskalation
Auslöser der Eskalation ist der mutmaßliche Einsatz von Giftgas durch das Assad-Regime in Duma nahe der Hauptstadt Damaskus. Die USA machen die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad für den Angriff verantwortlich. Bundeskanzlerin Angela Merkel pflichtet dieser Einschätzung bei. "Es gibt schwere Indizien, die in Richtung des syrischen Regimes zeigen", sagte sie am Mittwoch. Russland erklärte, Rebellen hätten den Angriff inszeniert.
Dass Giftgas zum Einsatz kam, scheint kaum mehr fraglich. Die Weltgesundheitsorganisation, mehr als 70 Menschen seien gestorben, nachdem sie in Kellern Zuflucht gesucht hatten. Rund 500 Menschen seien mit Symptomen behandelt worden, die einer Belastung mit giftigen Chemikalien entsprächen. Die Behörde stützt sich dabei auf Angaben von Gesundheitspartnern vor Ort. Besonders Anzeichen von schweren Irritationen der Schleimhäute, Atemversagen und Störungen des Zentralnervensystems seien bei den Frauen, Männern und Kindern aufgetreten.
Die Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen, die OPCW, kündigte an, eine Delegation von Experten nach Duma entsenden zu wollen, um die Vorfälle zu untersuchen. Zeitgleich lud Syrien die Organisation ein. Aktivisten befürchten jedoch, dass Beweise bereits vernichtet sein könnten.