2055 Die Welt am Abgrund
Ölmangel führt zur globalen Katastrophe, Nationen kämpfen um die Kontrolle über die spärlichen Ressourcen. Aus dem begrenzten strategischen Einsatz von Nuklearwaffen wird rasch ein erbitterter wechselseitiger Abschuss von Sprengköpfen auf zivile Bevölkerungszentren. Als sich der Staub gelegt hat, wird klar, dass neue Strategien zum Überleben und zur Sicherung der Rohstoffe gefunden werden müssen, die die Gesellschaft für ihren Fortbestand braucht.
2060-2090 Der Extrasolare Kolonialisierungsplan
Als die natürlichen Ressourcen des Planeten beinahe erschöpft sind und das Überleben der Menschheit auf dem Spiel steht, hält man es für notwendig, mit der Kolonialisierung fremder Planeten zu beginnen.
Es wird beschlossen, andere Planeten und Monde zu kolonialisieren, auf denen ein Leben möglich ist. Eine Koalition aus den reichsten Unternehmen und Regierungen der Erde, die UCN (United Colonial Nations) wird gebildet und beginnt mit der Planung der Zukunft.
Um die entlegenen Planeten zu kolonialisieren, muss die Erde eine Reihe von Aufgaben erledigen. Dazu gehören folgende Punkte:
- Bestimmung der Planeten, die sich für die Kolonialisierung eignen
- Entwicklung von Raumfahrttechnologie für Reisegeschwindigkeiten nahe der Lichtgeschwindigkeit, um die Planeten zu erreichen
- Entwicklung von Kryotechnologie ("Kälteschlaf"), um die Crew/Passagiere für die Dauer der Reise zum Zielplaneten in Tiefschlaf zu versetzen
- Bau einer Flotte von Schiffen für den fernen Weltraum
- Reise zu den Planeten
- Errichtung der gesellschaftlichen Infrastruktur für den frisch kolonisierten Planeten
- Transportnetzwerk - Straßen/Schienen/Tunnel
- Energieerzeugung und -verteilung
- Kommunikationsnetzwerke
- Wohnungen/Unterkünfte
- Produktionsanlagen
- Wasser- und Abfallwirtschaft
Das Bauen und Entsenden von Schiffen wird über 30 Jahre in Anspruch nehmen.
Da es im Interesse der UCN liegt, private Initiativen zur Finanzierung des Projekts zu unterstützen, erlauben sie anderen Unternehmen und Regierungen, eigene Kolonialisierungsprojekte zu finanzieren, allerdings unter scharfem Protest der globalen (UCN-)Eigner. Einige besonders wohlhabende Unternehmen können eigene Kolonialisierungsprojekte finanzieren, darunter die Helghan-Gesellschaft, die ihr immenses Vermögen den Geschäftsbereichen Energie und gewerbliche Veredelung verdankt.
2095-2110 Erforschung
Die Kolonialschiffe verlassen die Erde. Ziel sind verschiedene Planeten im Terran-Sonnensystem.
Da die Kolonialisierung noch in den Kinderschuhen steckt, haben die UCN noch keine Möglichkeit gefunden, neben ihren eigenen Bedürfnissen als neu gegründete Behörde die umfangreichen Verwaltungsaufgaben effektiv anzugehen, die die neuen Kolonien mit sich bringen. Kurz gesagt, sie sind überlastet. Sie verlassen sich auf strenge wirtschaftliche Strafen und überwältigende militärische Stärke, um die Kolonien und Lebensräume unter Kontrolle zu halten.
UCN-Verteidigungsarmee
Die UCN unterhalten eine Verteidigungsarmee, bestehend aus Freiwilligen aller Kolonien. Zwar verfügen viele Kolonien über eigene bewaffnete Truppen, aber die UCN-Verteidigungsarmee ist allgemein bekannt für die beste technologische Ausrüstung und die am besten ausgebildeten Soldaten. Ihr Zahl ist aber begrenzt. Die UCN-Verteidigungsarmee gilt bestenfalls als Übergangslösung.
2111 Erforschung des Alpha-Centauri-Systems durch die UCN
Nachdem die ersten Schiffe vor zehn Jahren die Erde verlassen haben, treffen sie nun im Alpha-Centauri-System ein. Es handelt sich um einen "Knotenpunkt" zwischen der Erde und den entlegenen vorgeschlagenen Kolonialgebieten und wird daher in den folgenden Jahren eine wichtige Rolle spielen. Zunächst werden zwei Welten für die Kolonialisierung ausgewählt: ein felsiger Planet in der Nähe von Alpha Centauri A und ein paradiesisch-üppiger Planet in der Nähe von Alpha Centauri B.
Die UCN behalten sich die Kolonialisierungsrechte für Alpha Centauri vor - sie schreiben sie nicht im Submissionsverfahren aus, wie es ihre Charta vorsieht
2113 Gründung der UCA (United Colonial Army)
Die UCN-Verteidigungsarmee wird aufgrund von Hinweisen auf Inkompetenz, Korruption und bürokratische Ineffizienz aufgelöst. Gleichzeitig wird die United Colonial Army gegründet, jetzt die einzige legale Streitmacht auf der Erde und in ihren stellaren Herrschaftsgebieten. Als erste Truppengattung wird die UCA-Marine ins Leben gerufen.
2116 Das Omen
Ein Verband von sechs Kolonialschiffen - Archon, Triumph, Pacifica, Jericho, Seraph und Harbinger - verschwinden während einer besonders intensiven Sonneneruption spurlos vom Tracking-Bildschirm. Es kann kein Kontakt mehr mit ihnen hergestellt werden. Die letzten Übertragungen aus dem Schiff scheinen auf ein Versagen der Katastrophensysteme hinzudeuten. Zu diesem Zeitpunkt geht man davon aus, dass die gesamte Besatzung verloren ist.
Der Verlust der Kolonialschiffe ist ein schwerer finanzieller Schlag für die UCN. Sie können sich die Finanzierung eines weiteren interstellaren Kolonialisierungsprojektes dieser Größe nicht leisten, und für eine kleinere Kolonie wäre die Gefahr eines Misserfolgs zu groß. In ihrer Verzweiflung schreiben die UCN die Siedlungsrechte für das Alpha-Centauri-System aus. Nach einem scharfen Kampf gehen sie schließlich an die Helghan-Gesellschaft. Nach der Auktion gehen Gerüchte über Absprachen und Bestechung um - viel Wirbel erzeugt dabei der Umstand, dass die Helghan-Gesellschaft bereits über eine fast fertige Flotte von Kolonialschiffen verfügt. Aber nichts davon kann bewiesen werden. Schlüssel zum Erfolg des Helghan-Angebots ist die Risikoübernahme und ein Kredit der IBG (Interplanetary Banking Guild) im Austausch gegen rund 10 % der Kolonieprofite nach Einrichtung der Kolonie.
2118-2127 Die Reise Helghans nach Alpha Centauri
Die Reise lässt sich bestenfalls als schwierig bezeichnen, und die Kälteschlafkammern funktionieren zwar gut, aber nicht perfekt. 2 % der helghanischen Bevölkerung sterben unterwegs. Bei der Ankunft auf dem näheren Planeten, der Helghan getauft wird, macht sich Bestürzung breit, als die Wissenschaftler feststellen, dass das Leben dort schwierig werden wird. Trotz gewaltiger Gratis-Energieressourcen ist das Ökosystem auf Helghan extrem unwirtlich. Eine im Voraus gebaute Raumstation mit Freiwilligen wird in der Umlaufbahn belassen, um von dort aus die Oberfläche des Planeten mit automatisierten Raffinerien und Kraftwerken zu überziehen. Die restlichen Schiffe setzen auf ihre schwindenden Vorräte und ziehen weiter zum zweiten Planeten, den sie Vekta nennen, nach dem Präsidenten der Helghan-Gesellschaft Philip Vekta.