Sean nimm dir bitte die Zeit und lies zu Ende, hier steck Arbeit drin
Denn ich gehe gar nicht im Detail auf die einzelnen Punkte ein, weil man sich alleine schon bei diesem Satz nur an den Kopf fassen kann.:
[...] Bis dato hat Guardiola noch null bewiesen.
Beim Guardiola Bashing meist dass erste Argument. Dazu noch so ein plumpes.
Sogar ich hatte damals ähnliche Vorbehalte aus Barca-Zeiten, bevor er zu Bayern kam.
Aber dann hab ich irgendwann angefangen mich richtig für Taktik zu interessieren und mich gefragt warum Barca so dermaßen dominiert und ob es stimmt, dass Pep es angeblich so einfach hat.
Deine offen gelebte Antipathie gegen Guardiola versperrt dir die Sicht auf die Realität.
Ja, er hatte einen (potenziellen) Weltklasse Kader. Und Ja, er hatte den Jahrhundert Spieler Messi.
Aber er hat diese Mannschaft erst zur absoluten Weltklasse gemacht, die dieses Prädikat wirklich verdient.
Messi zu dem heutigen Messi gemacht. Die false-9 erfunden.
Er hat eine Mannschaft erschaffen, die in der Lage ist, jede verdammte Mannschaft der Welt in Grund und Boden zu spielen.
Eine Ära der Dominanz entstehen lassen die es in dieser Form noch nicht gab und denke auch nie wieder geben wird.
Barca ist seit der Pep Ära dauerhaft in der Top 3 der Welt zementiert und ist für viele trotz der Formschwankungen in der letzten Zeit, immer noch, die beste Fußballmannschaft der Welt.
Diese Dominanz - dauerhaft performende Weltklasse - ist in der DNA von Barca.
In diese Zeit fällt -
zufälligerweise – die Entwicklung von einer etwas belächelten Fußballnation (Potenzial riesig, Konstanz eher weniger), die gefühlt nie wirklich um die Titel mitspielte, zum zweifachen Europameister und Weltmeister Spanien, zur Hälfte bestückt mit Barcelona Spielern. Wäre ohne Guardiloa je genauso alles passiert, war ja ein unaufhaltebar Prozesse, NOT.
[...] bei Guardiola ging es nie wirklich aufwärts
Er hat Bayern in der Weltspitze etabliert.
Ein Team übernommen, welches gerade das beste Jahr der Vereinsgeschichte gespielt und alles gewonnen hat. Aus Ihr eine dampfwalzende 3-Punkte Maschine konstruiert. 4 Meistertitel in Folge.
Egal ob Ingolstadt oder Juve, kein Spiel wurde aufgrund mangelnder Einstellung oder fehlendem Respekt hergeschenkt. Man sollte und vor allem
wollte jeden Gegner bezwingen und Ihn bestmöglich kontrollieren.
Mehrere zum Teil alte eigene Bayern Rekorde eingestellt und deutlich ausgebaut.
Das 1:0 gegen Atletico war der 15. CL-Heimsieg in Folge. CL-Rekord. Größter Teil davon geht auf Pep.
Er hat den besten Punkteschnitt (mit Abstand) aller Bayerntrainer mit einer Siegesquote von ca. 80 %.
Schau dir an was er aus Spielern wie Lahm oder Robben gemacht hat. Wo vielen dachten also nach 2013 werden die nur noch abbauen. Taktisch die ganze Bundesliga aufgerüttelt. Sein Einfluss auf Löw, 2014 wurde Deutschland Weltmeister. Haubestantteil waren Bayernspieler.
Verstehst du? Ich könnte ewig so weitermachen. Dazu mal ein Ausschnitt aus einem Interview von Torrent, seinem Co- Trainer.
Folgendes Thema kommt auch drin vor:
[...] Er kann auch nicht ernsthaft glauben, dass er jeder Mannschaft die Barcelona Philosophie aufdrängen kann. Er muss da früher oder später flexibler werden.
Dazu:
Peps Weiterentwicklung
Lluch Was ist der Schlüssel gewesen, eine gemeinsame Identität im Team zu finden?
Torrent Wenn du ankommst, hast du eine Vorstellung von den Fähigkeiten der Spieler. Am Anfang denkst du, jener Spieler kann dieses oder jenes, aber dann merkt man, dass das vielleicht nicht der Fall ist. Und du siehst vielleicht Qualitäten, die aus der Ferne nicht zu erkennen waren. Zum Beispiel Lahm: Lahm wurde wie Barças Xavi, wegen seiner Intelligenz, seines Rhythmus‘ und seiner Spielkontrolle. Guardiola hat die besten Qualitäten der Spieler in den Dienst des Teams gestellt. Ohne seine Idee der Beherrschung des Spiels zu verraten, hat er sich weiterentwickelt: Er hat die Außenverteidiger nach innen gezogen, drei Spieler haben die Positionen an den Seiten verändert, und das Team war in der Lage, dreimal in einem Spiel das System zu ändern, ohne dass man es bemerkte.
Wir verfügten nicht über Messi, Iniesta, Xavi und Busquets, dennoch haben die Bayern in drei Jahren nicht einmal weniger Ballbesitz als der Gegner gehabt. Bei Barça hatte Guardiola große Spieler, er hat sie alle um ein Vielfaches verbessert. Er erfand die falsche Neun, die beiden Außenspieler, die in den Raum stachen, aber er hatte nur einmal das System verändert – als Cesc kam, der die Qualität aller erhöhte. Bei Bayern hingegen spielten wir alles: 5-3-2, 3-4-3, 4-2-3-1, 4-3-3, 4-4-2, ein 4-4-2 mit Raute… Wenn heutzutage ein Gegner mit Dreier-, Vierer- oder Fünferkette antritt, hat Pep bereits eine Idee im Kopf, wie zu handeln ist. Es war sehr flexibel. Er hat nie gesagt: „Ich bin Pep Guardiola und spiele immer auf die eine Art und Weise.“
Lluch Glauben Sie also, dass Guardiolas wichtigstes Vermächtnis die taktische Variabilität ist?
Torrent Ich denke schon. In allererste Linie profitieren seine Spieler vom taktischen Reichtum, sie haben nun ein Gefühl für die verschiedenen Varianten. Peps Arbeit hat seine Kollegen beschäftigt, vielleicht weil sie unter dem taktischen Variantenreichtum der Bayern gelitten haben.
Lluch Bei welchen anderen Teams hat Pep Spuren hinterlassen?
Torrent Dortmunds Trainer Thomas Tuchel hat selbst gesagt, dass er ein Bewunderer von Pep ist und dass er sein Team auf Basis der Ballkontrolle stark weiterentwickelt hat. Tuchel glaubt an Peps Idee und hat sie sich zu Eigen gemacht. Auch Borussia Mönchengladbach mit André Schubert hat gezeigt, dass sie mehr von hinten aufbauen und nicht mehr so direkt spielen – wie es nun auch das Hoffenheim von Julian Nagelsmann macht.
Wir haben gesehen, dass ungefähr zehn Teams in Standardsituationen Räume des Gegners decken (keine Manndeckung), während es vorher nur zwei oder drei waren.
Ihnen hat Peps Idee gefallen, und sie haben gesehen, dass sie wirkte. Auch in der deutschen Nationalmannschaft ist ein Einfluss Peps zu erkennen, aber das wird man erst mit der Zeit und etwas Distanz zu schätzen wissen.
Lluch Glauben Sie, dass Sie auch ein wenig „Deutsch“ geworden sind?
Torrent Ja, dadurch, dass wir sehr viel schneller umschalten. Vielleicht sind die Bayern-Spieler mit dem Ball am Fuß sind nicht so brillant wie Barça-Spieler, aber in den Räumen und mit ihrer Geschwindigkeit tun sie dem Gegner sehr viel mehr weh. In Wertschätzung dieser Eigenschaften versuchen wir schnell umzuschalten mit eher drei als fünf Ballkontakten.
Deine Behauptung ist einfach nur absurd.
Jeder ehrliche Bayernfan sollte einfach nur demütig und froh über die letzten 3 Jahre sein. Dankbar, dass so ein Trainer sich für Bayern entschieden hat
Guardiola befriedigte die tiefe Sehnsucht, vieler Bayernanhänger, die besonders seit Van Gaal wieder aufkeimte:
- Nein, nicht der CL Titel, mit dem hat man sich im historischen Jahr 2013 endlich belohnt – sondern wieder zur Weltspitze zu gehören. Zu den Top 5/Top 3 der Welt zu gehören. Am Besten möglichst dauerhaft, sich dort zu etablieren. 4x CL HF in a row. Das gab es vorher nicht, war für Bayern-Verhältnisse nicht normal und ist etwas Besonderes. Jetzt erwartet natürlich jeder mindestens Halbfinale.
Falls dir dass immer noch nicht reicht, empfehlen ich dir zum Beispiel diesen Artikel:
http://miasanrot.de/guardiolas-taktik-revolution-fcbayern/
[...] Bei Bayern hat er einen CL Sieger übernommen und kam nicht einmal mit Bayern in das CL Finale
Ja der ‚ewige Makel’ der nicht gewonnenen Champions League...
Meiner Meinung nach hätten wir es letztes Jahr verdient gehabt, weil Bayern von allen Halbfinalisten über 2 Spiele die beste Leistung zeigte. Dann Real im Finale zu besiegen, kam mir gefühlt wahrscheinlicher vor als noch mit 3:1 gegen Atletico vom Platz zu gehen.
Am Ende ist es der cm der Alaba fehlt, Müller der den Elfer nicht macht, Pep der vielleicht die 1.Hz im Hinspiel vercoacht, Atletico diese eine Konterchance in der Arena eiskalt nutzt.. usw. Hat nicht sollen sein, Zitat " Das Triple kann man nicht planen". Man sollte den Erfolg eines Trainer niemal nur an seinen Titeln messen, wie oft muss man das noch betonen.
Im Gegensatz zu 14’ & 15. - Wobei man dazu auch sagen muss, das Pep nie den vollständigen Kader über einen längeren Zeitraum zur Verfügung hatte. Es war
immer mindestens 1 Schlüsselspieler verletzt.
Zum Beispiel Thiago, wo mal eben 1+ Jahr wegfällt und schau dir an was er jetzt spielt.
Oder Robben, der die Halbfinals gegen Barca und Atletico gar nicht spielen konnte. Ohne Robben kann Bayern die CL nicht gewinnen, dass wird diese Saison auch entscheidend sein.
Das ist für mich der eigentliche Makel, dass Pep nie den vollständigen Kader hatte, um seine Idee vollständig zu entwickeln und ein- und auszuspielen. Sodass auch die letzten Zweifler verstummen würden, so wie sie zu Barca’s besten Zeiten stumm waren. Und
trotzdem hat Bayern jedes Jahr um den Henkelpott mitgespielt.
Das alles muss man erstmal so schaffen! Vor allem trotz der guten Bedingungen, wo es auch die ganze Welt sowieso von dir erwartet. Netter Arbeitsdruck übrigens.
Aber nein, Guardiola hat nix bewiesen, oder erreicht. Erzähl das jemand anderen.
Mit deinen reißerischen, hohlen Phrasen beeindruckst du hier keinen mehr. Aber ab und an muss man einfach mal Klartext reden, das ist ja nicht mehr feierlich.
Liest sich vielleicht wie ein Plädoyer für Guardiola, versteht mich nicht falsch, ich war auch weit nicht mit jeder Entscheidung einverstanden, Thema Wohlfahrt etc. Aber Ihm einfach immer wieder auf's Neue stumpf die Klasse abzusprechen ist einfach bullshit.
Zudem du das eigentlich auch selber weißt, weil du dir in deinen Posts immer wieder selber wiedersprichst und relativierst Sean:
[...] Erfolge wird er aber natürlich mit ManCity trotz allem feiern.
Natürlich drück ich mich überspitzt aus, aber er hat schon jetzt bei ManCity Karrieretiefpunkte erlebt (längste Serie ohne Sieg die er je hatte). [...]
Ich nenne es Knick auf höchstem Niveau. Passiert jeden Toptrainer irgendwann mal, zwangsläufig.
Die Premier League ist ein Haifischbecken und ich finde es war eher nicht zu erwarten, dass es vom Start weg so gut gehen wird. Gerade mit der Vereinsstruktur von City, im Vergleich zu dem, was er 2013 bei Bayern vorgefunden hat.
Ich finde nach wie vor dass er sich den falschen Verein ausgesucht hat, aber vielleicht ordnet er eben alles seiner Vision unter. Prestigeträchtige Vita hin oder her, bei City hat er die nötige Machtfülle für seine Idee. Ich hätte Ihn gerne bei United gesehen.
Er hat seine Erfahrungen bei einem großen Traditionsverein gemacht - mit einer starken Vereinsführung, bestehend aus Ex-spielern. Mit allen Vor- & Nachteilen. Er hat daraus seine Schlüsse gezogen. Abereine Spekulation meinerseits.