Zissou schrieb:
gebe dir recht, das berichterstattung leicht manipulierbar ist und das auch gerne gebraucht wird. ABER wenn nur 50% dessen stimmt (jetzt auf die ausschreitungen an der wm bezogen) ist es schon mehr als genug.
und... ich glaube beim besten willen nicht, das aufgrund der hooligans, "wag the dog" (ein film der genau diese medien manipulation als thema hat) massnahmen seitens der polizei ergriffen werden. (um es etwas übertrieben auszudrücken)
der ruf der hools wurde jedenfalls nicht von irgendwelchen medien erfunden.
Der Ruf der Hooligans wurde nicht erfunden. Sie sind gewaltbereit und es kam oft genug dazu, dass Unschuldige geschädigt wurden.
Aber das ist eben nicht der springende Punkt. Das Problem der Medien ist, dass sie einen zwei Jahre währenden Kreuzzug (leicht martialisch formuliert, ich weiß) der Polizei gegen den gemeinen Fußballfan mehr oder weniger gedeckt haben. Die Berichterstattung basierte auf Polizeiberichten von bestimmten Vorfällen, bei denen es zu Übergriffen beider Seiten kam. Öfter aber von der Polizei ausgehend.
So wurde ein Bild des randalierenden Fußballfans geschaffen, an das sich Politik und Polizei gerne klammern um härtere Maßnahmen zu rechtfertigen. Und dieses Bild wird in der Öffentlichkeit einfach mit Hooligans gleichgesetzt. Nahezu alles was im Zusammenhang mit einem Fußballspiel passiert, wird mittlerweile Hooligans zugeschrieben. Eine gefährtliche Pauschalisierung! Differenzierung findet einfach nicht mehr statt!
Hinterfragt man das Vorgehen kritisch, wird auf die Notwendigkeit gepocht. Fakt ist aber, dass die Vorfälle, die diese Notwendigkeit begründen sollen, in den meisten Fällen von der Polizei ausgegangen sind.
In den letzten zwei Jahren waren organisierte Auswärtsfahrten in der Bundesliga ein einziger Spießrutenlauf für die aktiven Fußballfans. Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Angriffe auf die Menschenwürde seitens der Polizei waren an der Tagesordnung. Man wurde wie ein Schwerverbrecher behandelt und hatte keinerlei Handhabe auf sein Recht zu pochen. Medienberichte zu diesen Vorfällen wurden einfach von Polizeiberichten abgeschrieben und gaben die Geschehnisse einfach nicht wahrheitsgetreu wieder. Ich selbst habe diese Vorkommnisse zum Glück nur am Rande mitbekommen. Beleidigungen eines Polizisten und Gewaltandrohung auf die Frage nach seiner Dienstnummer waren noch das Schlimmste in der Hinsicht. Das Prinzip der Deeskalation existiert nicht in der Vorgehensweise der Sicherheitskräfte. Es wird ein hartes Durchgreifen vom Innenministerium gefordert und völlig ungerichtet durchgesetzt. Kollateralschäden sind dabei an der Tagesordnung.
Fanprojekte und -gruppierungen investieren seit Monaten Unmengen an Geld und Energie um auf diese Missstände im Umgang mit Fußballfans aufmerksam zu machen. Ohne Ergebnis. Sowas wird in unserer Medienlandschaft gekonnt verschwiegen. Es gab nahezu an jedem Spieltag Übergriffe auf Fußballfans - nun fragt euch mal wieviel ihr davon mitbekommen habt. Dann hat man in etwa das Ausmaß dieser Medienmanipulation begriffen.
Das jetzt erstmal zu diesem Thema. Ich werde später noch ein paar Links sammeln, damit ihr euch weiter in die Materie reinlesen könnt. Man glaubt es wirklich kaum!
Den Bogen zum Hooliganismus schlage ich auch noch. Hatte schon einen ellenlangen Text aber einen Fehler beim absenden.

Also entschuldigt, wenn diese Version hier ein wenig schlampig runtergetippt ist.