Gendern - muss Deutsch noch komplizierter werden?

Gendert ihr beim normalen Sprachgebrauch?


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Hinweis
Verzichtet bittet auf die Verwendung des Wortes "Vergewaltigung" im Kontext des Threads, da es mittlerweile sich selbst persifliert und damit den Strafbestand als solches ins Lächerliche zieht.
Werde ich privat und geschäftlich nicht mitgehen - Wir befinden uns gerade in einer Zeit in der überall (besonders stark in der BRD) lautstarke Minderheiten meinen, allein sie wären im Recht. Wo das enden kann, sollten wir Deutschen besonders gut kennen. Wir sind aber leider auch ein Volk von Mitläufern.
Muss man auch erstmal hinkriegen, Minderheiten, die von Nazis verfolgt und ermordet wurden implizit in die Nähe von Nazis zu rücken.
 
Heißt, ich müsste es korrekt "Experten [Pause] Innen" gendern?
Wie geht das eigentlich konform mit Leichter Sprache, die z.B. Behörden anbieten? :coolface:

Nein, du müsstest es korrekt "Expertinnen und Experten" gendern. Andere Wörter haben wir in der deutschen Sprache nicht. Jeder, der es anders gendert, sollte nochmal in einen Sprachkurs.

Bezüglich Gendern bin ich übrigens über das hier gestolpert, es ist sehr angenehm geschrieben und hat mir sehr viel Freude und ein bisschen was an Erkenntnis beim Lesen bereitet:

https://herzbruch.blogger.de/stories/2811061/

Die Kurzzusammenfassung, soweit ich mich traue, eine zu geben, wäre: Wir sollten bitte lernen zwischen Grammatik, grammatikalisch und grammatisch zu unterscheiden, der Sprachwandel ist ganz generell nicht aufzuhalten, ist Sprachwissenschaftlern auch egal, und was "schön" ist und war wissenschaftlich noch nie eine Kategorie. Der Rest ist eben eine Frage, was am Ende bei rauskommt und was sich durchsetzt.

Aber eigentlich wird die Zusammenfassung dem Text nicht gerecht...

Der Sprachwandel ist nicht aufzuhalten. Nur ist es - betrachtet man den Wandel der Vergangenheit - naheliegender, dass die feminine Form bei Berufsbezeichnungen verschwindet, als dass eine neue Form entsteht. Denn morphologisch wird Sprache im Grunde immer simpler durch den Wandel.
 
Besonders schlimm finde ich es übrigens, wenn das Gendersternchen mit substantivierten Partizipien (z.B. "Mitarbeitende") gemischt wird. :coolface:
 
Der Sprachwandel ist nicht aufzuhalten. Nur ist es - betrachtet man den Wandel der Vergangenheit - naheliegender, dass die feminine Form bei Berufsbezeichnungen verschwindet, als dass eine neue Form entsteht. Denn morphologisch wird Sprache im Grunde immer simpler durch den Wandel.
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Nein, du müsstest es korrekt "Expertinnen und Experten" gendern. Andere Wörter haben wir in der deutschen Sprache nicht. Jeder, der es anders gendert, sollte nochmal in einen Sprachkurs.
Wenn es aber darum geht, alles in einem den Rechtschreibregeln zuwiderlaufenden Wortkonstrukt unterzubringen und die männliche und weibliche Form durch ein Sternchen zu trennen, müsste man (oh, oh, böses Wort) es wohl "Experten*Innen" schreiben, da nur dort weder der männliche noch der weibliche Plural noch diese ominöse erfundene Geschlechtsendung in Form des Sternchens fehlen. Ich frage mich eh bis heute, wofür das Sternchen stehen kann. Etwa zum Beispiel für "Expertün"?
 
Der Sprachwandel ist nicht aufzuhalten. Nur ist es - betrachtet man den Wandel der Vergangenheit - naheliegender, dass die feminine Form bei Berufsbezeichnungen verschwindet, als dass eine neue Form entsteht. Denn morphologisch wird Sprache im Grunde immer simpler durch den Wandel.
Aber Gendern ist doch eine ziemlich einfache Form weibliche und männliche Form gleichzeitig zu nennen.Wenn es also so ist wie du sagst, wird sich Gendern durchsetzen.
 
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Nur kurz überflogen. Aber Linguist:innen und Interessent:innen - wie vom Autor verwendet - sind wieder die beiden typischen Beispiele für das Unterschlagen der männlichen Endung. Also immerhin rund 50% der Bevölkerung. Dafür bekommen Menschen mit sogenanntem dritten Geschlecht, die bestenfalls einen Promille-Anteil an der Gesamtbevölkerung ausmachen, einen eigenen Stimmritzenverschlusslaut (in Form des ":") spendiert? :coolface:
 
Aber Gendern ist doch eine ziemlich einfache Form weibliche und männliche Form gleichzeitig zu nennen.Wenn es also so ist wie du sagst, wird sich Gendern durchsetzen.

Wat?
Nein, natürlich nicht. Es wird sich langfristig das generische Maskulinum durchsetzen. Bzw. es hat sich durchgesetzt und wird nun künstlich verpönt, obwohl es keinen Grund dazu gibt (siehe Eingangspost)

Wenn es aber darum geht, alles in einem den Rechtschreibregeln zuwiderlaufenden Wortkonstrukt unterzubringen und die männliche und weibliche Form durch ein Sternchen zu trennen, müsste man (oh, oh, böses Wort) es wohl "Experten*Innen" schreiben, da nur dort weder der männliche noch der weibliche Plural noch diese ominöse erfundene Geschlechtsendung in Form des Sternchens fehlen. Ich frage mich eh bis heute, wofür das Sternchen stehen kann. Etwa zum Beispiel für "Expertün"?

Nein, denn diese Schreibung ist gemäß Duden völlig falsch und wird darum auch von keinem geschrieben, der auch nur ansatzweise Ahnung von deutscher Sprache hat.

Niemand kann "Expert*innen" ausschreiben. Denn das nächste, was man schreiben kann, ist "Expertinnen und Experten". Also kann man den Stern auch weglassen, denn er bedeutet nichts und macht die Formulierung nur unlesbar und grausam.

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Ich habe mich auf deine Zusammenfassung bezogen. Die Frau verfehlt aber einiges. Bspw. geht sie davon aus, dass wir so sprechen, wie es der Rezipient will. In Tat und Wahrheit sprechen wir aber so, wie wir es wollen. Also ist es der Mehrheit der Menschen völlig egal, ob sich eine Frau von einem allgemeinen Begriff nicht angesprochen oder mitgedacht fühlt - wenn es für die Leute einfacher und angenehmer ist, eine allgemeine Formulierung zu nutzen, die die Frau eigentlich inkludiert.

Und wir haben in dem Text das Problem, dass sie selber völlig inkonsequent ist, weil sie bei einigen Wörtern faktisch falsche Formulierungen verwendet (es gibt keine Linguist- es gibt nur Linguisten). Sie verstößt also gegen ihre eigenen Prinzipien, indem sie sämtliche männlichen Linguisten aus ihrer Formulierung ausklammert. Und gleichzeitig inkludiert sie einen Doppelpunkt, der absolut keine Bedeutung hat.
 
Nur kurz überflogen. Aber Linguist:innen und Interessent:innen - wie vom Autor verwendet - sind wieder die beiden typischen Beispiele für das Unterschlagen der männlichen Endung.
Nein, bitte erstmal informieren bevor du meckerst.
Ich habe mich auf deine Zusammenfassung bezogen. Die Frau verfehlt aber einiges. Bspw. geht sie davon aus, dass wir so sprechen, wie es der Rezipient will. In Tat und Wahrheit sprechen wir aber so, wie wir es wollen. Also ist es der Mehrheit der Menschen völlig egal, ob sich eine Frau von einem allgemeinen Begriff nicht angesprochen oder mitgedacht fühlt - wenn es für die Leute einfacher und angenehmer ist, eine allgemeine Formulierung zu nutzen, die sie eigentlich inkludiert.

Und wir haben in dem Text das Problem, dass sie selber völlig inkonsequent ist, weil sie bei einigen Wörtern faktisch falsche Formulierungen verwendet (es gibt keine Linguist- es gibt nur Linguisten). Sie verstößt also gegen ihre eigenen Prinzipien, indem sie sämtliche männlichen Linguisten aus ihrer Formulierung ausklammert. Und gleichzeitig inkludiert sie einen Doppelpunkt, der absolut keine Bedeutung hat.
Es wäre schön gewesen wenn du wenigstens den Anstand gehabt hättest so zu tun als hättest du den Text gelesen.
 
Vermutlich von Leuten, die sich übers Gendern lustig machen wollen. ;)

Du könntest auch endlich mal sagen, was deine "Expert*innen"-Formulierung inklusiv macht und wie du das ausgeschrieben siehst. Irgendwie weichst du allen Fragen aus?
 
DAS regt mich dann auf.

Studierende*innen
Ich meinte eher Dozenten, die zum einen von "Leser*innen" sprechen (z.B. auf Folie 1) und dann drei Folien weiter von "Lesende". Wenn, dann sollte man in der Wahl des Genderns konsequent sein und auf eins verzichten. Nichtsdestotrotz ist "Mitarbeitende" rein vom Klang und Schriftbild - und natürlich auch im Hinblick auf korrekte Rechtschreibung - der Schreibweise "Mitarbeiter:innen" vorzuziehen.
 
Wat?
Nein, natürlich nicht. Es wird sich langfristig das generische Maskulinum durchsetzen. Bzw. es hat sich durchgesetzt und wird nun künstlich verpönt, obwohl es keinen Grund dazu gibt (siehe Eingangspost)
Es gibt einen Grund: Beim generischen Maskulinum denken die Menschen eben zu allererst an Männer. Das haben Studien inzwischen mehr als gut belegt.
 
Nein, bitte erstmal informieren bevor du meckerst.
Du kannst mich ja erleuchten. Und es gibt keinen männlichen Plural im Wortkonstrukt "Linguist:innen" - das wäre Linguisten, und der ist nicht zu finden, egal, wie sehr ich mich auch anstrenge. Interessanter wird es übrigens mit Singular- und Pluralformen, die je nach Geschlecht ein Umlaut erforderlich machen. Der Franzose bzw. die Französin lässt sich nach den Regeln des Gendersternchens oder Doppelpunkts sprachlich noch viel weniger unter gleichzeitiger Berücksichtigung der männlichen Form in den Plural versetzen ("die Französ*Innen" kontra "die Franzosen").
 
Es wäre schön gewesen wenn du wenigstens den Anstand gehabt hättest so zu tun als hättest du den Text gelesen.

Der größte Teil ist Linguistik erstes Semester, der Rest - Gendern - ist an der Realität vorbei.

- Wieso nimmt sie ein englisches Beispiel, um zu beweisen, dass Gendern sinnvoll ist? Englisch hat keine Gendersprache.

- Wieso blendet sie aus, dass sich der Sprachgebrauch keinesfalls immer nach den Wünschen des Rezipienten richtet?

- Wieso spricht sie davon, dass manche mitgedacht werden wollen, verstößt aber gegen ihre eigenen Prinzipien?


Es gibt einen Grund: Beim generischen Maskulinum denken die Menschen eben zu allererst an Männer. Das haben Studien inzwischen mehr als gut belegt.

- Diese Studien sind größtenteils englisch. Willst du nun für jede englische Berufsbezeichnung ein feminines Wort erfinden? Und dann sprichst du noch davon, dass du die Sprache simpler machen willst? Weißt du eigentlich, wie viele Wörter du da dem englischen Vokabular hinzufügen müsstest?

- Die Studien werden lustigerweise immer nur mit Berufsbezeichnungen gemacht, die mit Männern assoziiert werden. Wenn du nach Krankenpflegern oder Kindergärtnern fragst, werden die meisten in erster Linie an Frauen denken. Warum wohl?
 
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