Stimmt so.
Nicht alles, was in AGB u.ä. steht, ist auch nach deutschem Recht "Recht". Gerade, weil bei Software die "AGB" für den amerikanischen Markt geschrieben ist bzw. die Lizenzvereinbarungen.
Und übrigens ist im Urheberrecht eine Klausel, die den Verkauf von Software auf physischen Datenträgern unterbindet oder erschwert, unwirksam. Nur leider ist bisher noch niemand dagegen vorgegangen, so dass auch der Gebrauchtpass, obwohl er in Deutschland wahrscheinlich gegen geltendes Recht verstößt, weiterhin genutzt wird...
(Beachte: Bei Software, die man nur downloaden kann, gilt dies nicht)
Und wers mir nicht glauben möchte:
http://www.wekwerth.de/news/urheberrecht/zulaessigkeit-des-weiterverkaufs-von-software-lizenzen/
Zitiere:
"Unzweifelhaft ist der Weiterverkauf von auf einem bestimmten Datenträger verkörperter Software zulässig, soweit dieser Datenträger vom Urheber (dem Hersteller) in dieser Form in den Verkehr gebracht wurde. Der sog. urheberrechtliche Erschöpfungsgrundsatz (§69 c Nr. 3 S. 2 UrhG) beschränkt nämlich das dem Urheber grundsätzlich zustehende Verbreitungsrecht insofern, als dieser auf den weiteren Vertriebsweg des Original-Datenträgers keinen Einfluss mehr hat. Voraussetzung ist lediglich, dass der Datenträger willentlich vom Hersteller bzw. Urheber in den Verkehr gebracht wurde. Dem Urheber kommt daher nur das Recht der Erstverbreitung seines Produkts zu. Damit steht es dem Ersterwerber grundsätzlich frei, über den die Software enthaltenden Datenträger weiter zu verfügen. Soweit der Hersteller versucht, diese Beschränkung seines Urheberrechts auf vertraglichem Wege zu begegnen, sieht er sich rechtlichen Schwierigkeiten ausgesetzt. Zum einen sind diesbezügliche Beschränkungen wie z.B. eine Vinkulierung in Allgemeinen Geschäftsbedingungen (Lizenzbestimmungen) wohl regelmäßig wegen Verstoßes gegen wesentliche Grundgedanken des Urheberrechts (Erschöpfung des Verbreitungsrechts) unwirksam. Zum anderen handelt es sich um zwingendes Recht, das nicht auf rechtsgeschäftlichem Wege abdingbar ist (zu Vorstehendem: Landgericht Hamburg, Urteil vom 29.06.2006 – Az. 315 O 343/06). Das Verbreitungsrecht am verkörperten Produkt ist allerdings vom Vervielfältigungsrecht zu unterscheiden. Letzteres wird von der urheberrechtlichen Erschöpfung nicht umfasst und verhindert daher – mit Ausnahmen – vom Erwerber vorgenommene Vervielfältigungen der Software."
Les dir den Text doch mal durch. Es ist wie ich sage. Als Käufer hast du das Recht, über die CD zu bestimmen. Wenn der Urheber sie in den Verkehr bringt, also auf dem Markt und du als Erstkäufer die CD weitevrerkaufen möchtest, ist das dein gutes Recht. Im Text steht sogar deutlich geschrieben, das AGB's, die einen Weiterverkauf unterbinden sollen, rechtlich nicht zulässig sind.
Glaubst du ehrlich, die Entwickler/Industrie schreibt sowas in die AGB und würde anschließend bei nicht einhalten der AGB's nicht rechtliche Schritte einleiten? Dem Entwickler sind die Hände gebunden. Sowas in die AGB's zu schreiben ist ein Betrugsversuch. Das ist das selbe wie wenn man irgendwelche Abo-Gebühren nur in den AGB's nennt und sie nicht offensichtlich für den Verbraucher darstellt. Das Einzige wo man wirklich unterscheiden muss, ist zwischen dem Verbreitungsrecht und dem Vervielfälltigungsrecht. Und bei ersterem darfst du problemlos deine Ware weiterverkaufen. Was glaubst du, warum die Entwickler keine rechtliche Schritte einleiten, sondern Mittel und Wege suchen den Wert deines Produktes (das Spiel) schon ab Kauf zu mindern wenn du es weiterverkaufen möchtest? Weil es der Einzige Weg ist, den Gebrauchtmarkt zu stoppen und das ist mMn eine Frechheit. Stell dir vor du kaufst dir ein Auto für 25000€ und es ist bei der ersten Benutzung nurnoch 1000€ Wert, also praktisch ab Kauf wertlos?! Genau DAS versucht die Spieleindustrie gerade durchzusetzen.
In der Art und Weise wie aktuell der Gebrauchthandel betrieben wird, ist es noch nicht gewesen. Die Läden um die Ecke, second Hands, Vidoetheken etc, sind nicht verschwunden. Der Onlinegebrauchthandel , der sich zu einen eigenen großen Markt entwickelt hat, ist nur hinzugekommen. Das dieser für den schnellen Preisverfall von Originalspielen verantwortlich ist, ist gar nicht sehr unwahrscheinlich. Generell machen Onlinehändler den Reibach durch den Gebrauchthandel, und nicht durch den Verkauf der Originalen. Es ist nicht unverständlich das versucht wird dem entgegenzu wirken, und weitere Einnahmequellen zu erschließen, so wie es andere Medien besitzen. Der Kunde will immer mehr, die Einnahmen sinken, Publisher leben nicht von Luft!
Viele große Studios sind übrigens schon im Subenvionsparadis Kanada angesiedelt, und es wird zusätzlich Outsourcing in China etc betrieben.
Alles klar, die Publisher und Entwickler wollen nur das beste für uns Ottonormalverbraucher. Die sind garnicht an unserem Geld interessiert, sondern lediglich am überleben, die wollen nur genau soviel Geld verdienen, das es für Brot und Wasser reicht...
Mal im ernst, wenns nach der Industrie gehen würde, sollten wir alle 200€ für Spiele zahlen und dann noch Downloadcontent und Onlinegbühren zahlen... Wie gesagt, die finanziele Situation ist die Schuld der Entwickler.
Der Kunde will garnicht "immer mehr". Das ist ein Aberglaube (an den die Industrie selbst zu glauben scheint). Wenn es so wäre wie du sagst, dürften sich grafisch schwache Titel garnicht weiter verkaufen und die Wii würde nichtmal angesehen werden. Die PS3 müsste demnach Marktführer sein, sie hat die stärkste Leistung, die beste Grafik und ist ein halbes Multimediacenter, eigentlich die perfekte Konsole für den "Ich will mehr"-Kunden. Aber anscheinend will das der Kunde nicht zwangsläufig. Gute Grafik wird gerne genommen, aber auch viele grafisch schwächere Titel verkaufen sich blendend. Hätten die Konsolenhersteller alle gesagt, das sie nur grafisch leichte Updates machen werden und dafür die NextGen Konsolen günstiger anbieten, hätte ein Großteil der Konsoleros sich wohl garnicht weiter beschwert. Ein paar Einzelne häten rumgemeckert, OK, aber ansonsten hätten sich die Konsolen gut verkauft und die Entwicklungskosten wären nicht so in die Höhe geschossen. Ein Mario Galaxy, Zelda SS, Monster Hunter Tri und viele weitere Titel, auch auf HD Konsolen teilweise, verkaufen sich trotz schwächerer Grafik blendend (für ihr jeweiliges Franchise natürlich).
Und wie ich schon schrieb, ist die Weiterentwicklung des Grbauchtmarktes nur logisch. Der Kunde wehrt sich teilweise gegen die hohen Preise und kauft sich mitlerweile sein Spiel lieber manchmal gebraucht für 20€, als für 60€ im Onlineshop/Fachhandel. Einerseits können Erstkäufer somit dem Preis wieder entgegen wirken, weil sie wieder etwas reinbekommen, andererseits können Zweitkäufer viel Geld im vornherein sparen. Genau DESWEGEN MUSS die Industrie umdenken! Undzwar nicht in die derzeitige Richtung, sondern nichtmehr so große technologische Sprünge machen damit die Kosten nicht steigen! Dann Spieleangebote schmackhaft machen, mit nem coolen T-Shirt dabei oder so, was man beim Gebrauchtmarkt einfach nicht bekommt. Spielepreise müssen gesenkt werden, nicht erhöht. Der Verbraucher hat immer weniger Geld zur Verfügung, soll aber mehr bezahlen, das wiederspricht sich, also muss man mit dem Kunden gehen und dementsprechend auch im Preis und dann muss man an anderen Stellen sparen, was relativ problemlos möglich wäre, wenn sich die Industrie nurmal trauen würde diesen Schritt zurück zu gehen. Die Grafik, so wie sie im Moment ist, reicht doch locker aus, wozu mehr? Die Kosten steigen durch diese Entwicklung exponentiel an, was für die Industrie auf Dauer den Tot bedeuten wird...