Naru
L99: LIMIT BREAKER
Man kanns gelassen sehen, je eher die Sache eskaliert, desto mehr werden wir vielleicht wie die Niederlanden.
Im folgenden Video siehst du, wie du consolewars als Web-App auf dem Startbildschirm deines Smartphones installieren kannst.
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Wir tragen unsere Berge ab?
Putin soll ein Diktator sein?
Der Schwachsinn kennt hier echt keine Grenzen.
Der Fall Mesut Özil zeigt, welche verschlungenen Wege es bei Migranten geben kann. Der DFB muss Erwartungen an Spieler klar formulieren. Und jeder zwischen den Kulturen wandernde Sportler muss sich entscheiden, ob er das leisten kann und will.
Der DFB muss definieren, was gefordert ist
Doch zum Bekenntnis, ein deutsches Trikot zu tragen, gehört mehr als das gute Spiel. Nationalspieler sind Vorbild, gerade auch für die Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Und da muss der DFB zwischen Hymnenschmettern und klarem Bekenntnis definieren, was gefordert ist.
Über Jahrzehnte hatten die Deutschen kein oder nur ein strategisches Verhältnis zu ihren Einwanderern (früher Gastarbeitern). Das hat das Land zurückgeworfen. Deutschland muss seine Erwartungen klar formulieren, und jeder zwischen den Kulturen wandernde Sportler muss sich entscheiden, ob er das leisten kann oder will. Deutschland muss einladen und fordern. Wer den deutschen Pass annimmt und das Nationaltrikot überzieht, muss wissen, was das für ihn bedeutet.
Özils Schlusspointe mit dem etwas weinerlichen Rücktritt allerdings ist etwas paradigmatisch für jene Opferhaltung, welche die eigenen Möglichkeiten und Verantwortungen bagatellisiert, um sich als hilfloser Spielball einer üblen Mehrheitsgesellschaft misszuverstehen. Kein Wunder, dass sich Teile des migrantischen Mileus so leicht paternalisieren lassen. Leider.
Wenn er Türke ist, braucht er ja nicht für die deutsche Nationalmannschaft spielen.
"Ihr seid Rassistisch, ihr behandelt ihn als Türken"
"Er ist Türke, die ticken halt so"
Beides gleichzeitig geht nicht.
Entweder er ist Deutscher, er ist Türke oder ein Doppelstaatler.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mesut_Özil#Kindheit_und_AusbildungÖzil legte Ende 2007 seine türkische Staatsangehörigkeit ab, um eingebürgert zu werden. Zur immer wiederkehrenden Frage seiner Staatsangehörigkeit und nationalen Identität äußerte sich Özil im Jahr 2012 wie folgt:
„Ich habe in meinem Leben mehr Zeit in Spanien als in der Türkei verbracht – bin ich dann ein deutsch-türkischer Spanier oder ein spanischer Deutsch-Türke? Warum denken wir immer so in Grenzen? Ich will als Fußballer gemessen werden – und Fußball ist international, das hat nichts mit den Wurzeln der Familie zu tun.“
@LinkofTimeWarum kritisiert er eigentlich nur DE, dass laut ihm an die dunkle Vergangenheit erinnert und nicht Erdogan (oder habe ich irgendwas überlesen, kam von ihm schon mal Kritik an Erdogan?) , der nicht nur redet, sondern die Vergangenheit wirklich zurückholt? Bei deutschen Politikern etc. die ihm nicht passen weil sie ihm rückständig erscheinen fordert er den Rücktritt, Erdogan trifft er voller Stolz.
Noch einmal, weil es bis vor Kurzem noch so unvorstellbar klang: Ein deutscher Nationalspieler tritt zurück, weil er wieder und wieder rassistisch beleidigt wurde. Weil er, wie er schreibt, während der WM als Türkensau bezeichnet wurde. Weil andere ihn einen Ziegenficker schimpften und ihn zurück nach Anatolien wünschten. Wegen all der Mails und Anrufe und Beschimpfungen in den sozialen Medien, die er und seine Familie erhielten, und auf die Özil gar nicht erst eingehen wollte. Und noch einmal, es ist wichtig: Im Jahr 2018 tritt ein deutscher Nationalspieler wegen Rassismus zurück. Was ist nur los mit diesem Land?
In der Tat schossen sich einige Medien und Experten auf Mesut Özil ein, als sich das Vorrunden-Aus abzeichnete. Mario Basler machte sich über seine Körpersprache lustig, der Bild-Kolumnist Lothar Matthäus raunte zweideutig davon, dass Özil sich im DFB-Trikot nicht wohlfühle. Pro Sieben forderte Özil via Twitter zum Rücktritt auf, entschuldigte sich später. Viele Redaktionen bebilderten die deutsche Fußballkrise mit einem Bild von Özil, obwohl er noch zu den besseren gehörte. Und selbst die rassistische Beschimpfung des Fans, von dem Özil schrieb, schaffte es in die Blätter. Allerdings unter Schlagzeilen wie: "Özil legt sich mit deutschem Fan an."
https://www.zeit.de/sport/2018-07/mesut-oezil-fussball-rassismus-kommentar-ruecktrittPolitiker bezeichnen Grindel als "Rechtsaußen"
In den Augen Grindels und seiner Unterstützer, schrieb Özil, sei er nur dann "Deutscher, wenn wir gewinnen, aber ein Einwanderer, wenn wir verlieren". In dem Statement geht er auch auf Grindels Tätigkeit als Politiker ein. Etwa, dass Grindel damals gesagt habe, er halte Multikulti für einen Mythos und eine Lebenslüge. Politikerkollegen bezeichneten den damaligen Grindel jüngst als "Rechtsaußen" und sagten: "Es war reinster AfD-Sprech, bevor es diese Partei überhaupt gab." Menschen mit einem solchem rassistisch-diskriminierenden Hintergrund sollten, so Özil, nicht im größten Fußballverband der Welt arbeiten, in dem viele Spieler, die in verschiedenen Kulturen aufgewachsen sind, aktiv sind.
Wenn ich gehe, soll Grindel mit, so klingt es bei Özil. Das ist nicht der feinste Stil, aber Özil hat einen Punkt: Wie soll ein DFB-Präsident, der von Multikulti nicht allzu viel zu halten scheint, anständig einen Verband führen, in dem jeder fünfte Kicker Eltern oder Großeltern hat, die nicht aus Deutschland stammen? Und selbst wenn er in Sonntagsreden fortan nun Vielfalt beschwören sollte, warum hat sich Grindel dann nicht vor Mesut Özil gestellt?
In vielen Ländern der Welt werden die Rechten oder Rechtsextremen wieder lauter, aber der Verband aus Brasilien und das Team aus Schweden verteidigten ihre Spieler, als sie rassistisch beleidigt wurden. Vom DFB kam gar nichts. Auch wenn man die Fälle nicht aufeinander legen kann, weil es in Brasilien und Schweden um rein sportliche Aktionen ging und nicht um Fotos mit schwierigen Politikern, so war es doch bezeichnend, dass Oliver Bierhoff und Reinhard Grindel es nicht nur unterließen, Özil zu helfen, sondern ihn sogar noch angingen.
Als sich berechtige Kritik, und vielleicht sogar berechtige Pfiffe an Özil mit nicht mal mehr unverhohlenem Rassismus vermengten, war vom DFB nichts zu hören. Jener Verband, der noch vor Jahren als Vorzeigesymbol der Integration galt, der so tat, als hätte seine Nationalmannschaft das neue Deutschland erfunden. Anstatt auch die Ambivalenzen und Probleme, die Integration mit sich bringen kann, offen zu thematisieren, blieb er stumm, als alle auf Özil herumhackten.
Naja sportlich jetzt nicht der größte verlust. Seit (inklusive) 2014 sind seine turnierleistungen eher am unteren ende der mannschaft anzusiedeln. Der abgang als solches in der form ist unschön. Aber natürlich schön medienwirksam die einträge mehrere stunden auseinander und auf englisch ...
genauso ist es lächerlich, die ganze sache auf seine spielerische leistung umzumünzen, die war schon immer auf gleichem niveau mit tendenz nach unten. auch wenn seine qualität ab und zu mal aufblitzte und er auch während dieser wm noch einer der besseren spieler war.
23.01.2018
Der deutsche Nationalspieler Mesut Özil gilt allgemein bekannt zu den kreativsten Spielern im europäischen Fußball. Eine von der "Sun" erhobene Statistik unterstreicht nun den Wert des Regisseurs vom FC Arsenal.
Der Spielmacher der Gunners liegt in diesem Ranking auf dem dritten Platz. Der 29-Jährige ist durchschnittlich an 3,44 Chancen beteiligt. Die Zahlen spiegeln außerdem Özils aktuell starke Verfassung wider. Der Spielmacher überzeugte beispielsweise am vergangenen Wochenende beim 4:1-Erfolg gegen Crystal Palace mit einem Assist.
Geschlagen wird der deutsche Nationalspieler nur von PSG-Superstar Neymar (3,86 Chancen pro Spiel) und Dimitri Payet (3,87).
Das ist immer noch das beste, es voll normal finden mit einem Despoten ablichten zu lassen
aber sich wundern das man als Deutsch Türke bezeichnet wird
Warum werden Podolski oder Klose eigentlich nie als Deutsch-Polen bezeichnet?
Wenn man möchte kann man es so interpretieren, ja, aber er hat es nun mal nicht so gesagt und das muss man festhalten. Das BILD und Co daraus jetzt ihre Headline "Er würde es wieder machen" spinnen ist halt genau das, was Özil auch angeschnitten hat. Es werden sachen behauptet, für die es so keinen Handfesten beleg geben, die aber dem rechten Rand als Nährboden dienen, weil diese sich das Statement in der Regel eben nicht durchlesen sondern sich mit der Überschrift begnügen.@LinkofTime Kann man aber rauslesen, er sagt ja dass es ihm egal ist, wer die Wahl gewonnen hat (und die davor), er hätte das Foto so oder so aus Respekt vor dem türkischen Präsidialamt gemacht (egal wer es führt und was für eine Einstellung er hat und so macht in der Türkei). Da ist kein Ablehnen drin, da es respektlos gegenüber den Wurzeln seiner Ahnen gewesen wäre. :hm:
Darf er. Dagegen hat nie jemand wirklich was gesagt. Das ist auch vollkommen am Thema vorbei, sowohl wenn wir das besprechen als auch wenn Özil das runterschreibt.Warum darf Özil nicht ein stolzer Deutscher und stolzer Türke zugleich sein?
Das Problem entsteht hier, weil Erdogan massiv konträr zu dem steht, wofür der DFB stehen möchte. Offenheit, demokratische Werte etc. pp. Du bekommst halt ein Problem, wenn du dich als Verband gegen etwas stellst, deine Spieler aber sich dafür empfänglich zeigen.Warum darf er Merkel nicht als seine Kanzlerin und Erdogan als seinen Präsidenten betrachten? Warum muss er sich unbedingt zwischen beidem entscheiden (und das auch noch ausgerechnet wegen einer Sportmannschaft)?
Meiner Meinung muss das übrings auch nicht sein. Die Kanzlerin oder wer auch immer muss sich nciht zwingend bei jedem Sieg in die Kabine stellen und Bilder machen um zu zeigen wie toll das ganze doch ist. Und ich kann verstehen, dass Özil und Gündogan dafür in der Heimat ihrer Eltern auch ziemlich viel Flag bekommen (Da sind wir schließlich das, was Erdogan hier ist ..)Ich bin absolut kein Freund von Erdogan, allerdings lässt sich die deutsche Regierung genauso mit ihm ablichten und verhandelt Deals mit ihm. Warum darf die deutsche Regierung das ohne jeglichen Shitstorm und ein Deutsch-Türke wird sofort medial vorgeführt? Wer mit der derzeitigen türkischen Politik ein Problem hat und deshalb bei Özil einen Konflikt sieht, der sieht hoffentlich einen ähnlichen Konflikt bei der deutschen Regierung.
Hoeneß: „Ich bin froh, dass der Spuk vorbei ist. Der hat seit Jahren einen Dreck gespielt. Den letzten Zweikampf hat er vor der WM 2014 gewonnen. Und jetzt versteckt er sich und seine Mist-Leistung hinter diesem Foto.“
Hoeneß verriet zudem, dass der Fokus der Bayern bei Spielen gegen Arsenal auf Özil lag: „Immer, wenn wir gegen Arsenal gespielt haben, haben wir über ihn gespielt, weil wir wussten, das ist die Schwachstelle.“
Hoeneß: „Die Entwicklung in unserem Land ist eine Katastrophe. Man muss es mal wieder auf das reduzieren, was es ist: Sport. Und sportlich hat Özil seit Jahren nichts in der Nationalmannschaft verloren!“
Ja mußt du wie Özil und die ganzen Erdolf Türken jetzt auf Facebook.nein...voll nicht, muss mir die ganze Hetze eingebildet haben
geht ja auch gar nicht ...Zudem finde ich es geil, dass er den DFB und Mercedes so gedisst hat. Diesel-Skandal scheiss egal? Eklige Doppelmoral. Wisst ihr, was noch geiler wäre? Wenn Özil nun für die türkische Nationalmannschaft spielen würde. :v:
Wird natürlich nicht passieren.
Ich empfand Özil nie als jemanden, der sich politisch positioniert oder überhaupt irgendwelche Ahnung davon hat. Ein armer, kleiner Tropf, der als Spielball für einen gesellschaftliche Kulturkonflikt herhalten musste, der irgendwie sinnlos erscheint. Ich kauf es ihm auch ab, wenn er meint, das Foto habe erstmal gar keine Aussagekraft über seine politische Gesinnung. Aber dass er nun blind die Rassismus- und Whataboutismkeule schwingt, ist schade. Jetzt, wo er den Backlash zu spüren bekam und er sich wohl nicht mehr in Deutschland willkommen fühlt, schlägt sein "deutsches Herz" wohl weniger und dafür sein "türkisches Herz" umso mehr. Diese "Du bist entweder für uns oder gegen uns"-Mentalität ist halt das, was einen Keil in unsere Gesellschaft treibt. Gewisse Persönlichkeiten fördern diesen Zustand auch noch durch ihre geistige Brandstiftung und billigen Wahlkampfrhetoriken. Und das ist ziemlich schade.
Es gab Trittbrettfahrer, die die ganze Diskussion ausgenutzt haben, um ihre rassistischen Gedanken freien Lauf zu lassen. Plötzlich hieß es, man wolle die deutsche Nationalelf nicht mehr anfeuern, weil sie gar nicht rein deutsch ist und dass das WM-Aus mit einer rein deutschen Mannschaft gar nicht passiert wäre. Diese Stimmen verstummten plötzlich, als Frankreich den WM-Titel gewann, aber dennoch wollte man Özil das WM-Aus ankreiden. Der Grund war klar, denn Özil war angeblich Schuld am schlechten Zusammenhalt und Teamgeist der Mannschaft. Das ist aber grober Unfug. Viele Spieler standen geschlossen hinter Özil oder haben von dem ganzem Rummel nichts mitgekriegt (Fußballer eben). Die Sorge der Nationalspieler galt eher dem mangelnden Rückhalt der Fans. Nun könnte man argumentieren, dass die Erdogan-Affäre diesen mangelnden Rückhalt verursacht hat, ich sehe es aber als problematisch an, eine ganze Mannschaft für die "Dummheit" eines Einzelnen zu bestrafen. Daher fand ich die Reaktionen auf die ganze Sache schon immer unverhältnismäßig und übertrieben und der Sport wurde - wie schon einige andere Veranstaltungen außerhalb des Sportbereichs (z.B. ESC) - für politische Kleinkriege instrumentalisiert. Ein Jammer. Das frühe WM-Aus war nichts weiter als eine selbsterfüllende Prophezeiung der Fans. Das ist nur die psychologische Sicht, die sportliche Leistungen der einzelnen Spieler lasse ich mal außer Acht.
Hier mal ein Auszug aus einem Interview mit Özil von vor einem Jahr:
https://www.welt.de/sport/fussball/...mich-konzentrieren-wenn-ich-Deutsch-rede.html
Und auch interessant:
https://www.focus.de/sport/fussball...-star-fuer-die-tuerkei-spielt_id_8952699.html
Özils Weggang ist nur die logische Konsequenz. Kein sportlicher Verlust, aber zeigt sinnbildlich, was gesellschaftlich gerade schief läuft.
Das Foto mit Erdogan würde er übrigens jederzeit wieder machen.