Hier ist die Mercedes innovation gut erklärt.
Mercedes als Gegenentwurf zu Ferrari - günstig in Entwicklung
Aus nahezu rechteckigen Kühleinlässen auf Cockpithöhe wurden zwei schmale vertikale Schlitze links und rechts vom Chassis. Die Seitenverkleidung ist nicht mehr oben breit und unten schmal, sondern genau das Gegenteil. Oben liegt sie eng am Cockpit an und läuft nach unten breit aus.
Mercedes integriert die obere Crashstruktur in das Flügel-Element, das horizontal vom Chassis absteht. Offiziell gilt der Flügel als Halterung für den Rückspiegel. Doch diese kreative Auslegung des Reglements erregt bereits die Gemüter.
Die Crashstruktur liegt in einem horizontalen Flügel, auf dem der Seitenspiegel sitzt. Diesen Flügel hält Mercedes für legal, weil er als Teil der Spiegelhalterung deklariert wurde.
Besagte Finnen zeigen zum Teil nach außen. Das wird von der Konkurrenz als Outwash-Element interpretiert. "Aus unserer Sicht ist Mercedes da einen Schritt zu weit gegangen. Das entspricht nicht dem Geist des Reglements. Für uns sind diese Flügel illegal", wettert Horner. Mercedes sieht der Kritik gelassen entgegen. Das Auto wurde so von der FIA zugelassen. Die FIA-Prüfer hatten die CAD-Daten schon vor Wochen auf dem Tisch.
Das neue Seitenkasten-Konzept hat noch einen Vorteil. Es schafft viel freie Fläche auf der Bodenplatte und gibt damit mehr Freiheiten für die vorderen Diffusortunnel. "Der Bereich ist zwar streng reglementiert, doch genau da haben wir großes Entwicklungspotenzial gefunden", erzählt uns ein Ingenieur. Der Einlass in den Boden wurde entsprechend modifiziert.
Keineswegs teuer
Der runderneuerte W13 sieht zwar aus wie ein völlig neues Auto, ist es aber nicht. Eher eine Evolution. "Wir haben nur eine neue Verkleidung gebaut. Die Innereien darunter sind gleich geblieben. In Barcelona hatten wir einfach mehr Luft zwischen der Verkleidung und den Komponenten darunter", erklärt Teamchef Toto Wolff. Chefingenieur Andrew Shovlin bestätigt: "Mechanisch ist das Auto wie in Barcelona. Nur die Außenhaut hat sich geändert."
Deshalb halten sich auch die Kosten in Grenzen. Mercedes muss nicht mit Rücksicht auf den Budgetdeckel auf weitere Upgrades später in der Saison verzichten. "Die Produktionskosten beschränken sich auf Verkleidungsteile. Das Bodywork wird während der Saison öfter aus Gründen der Abnutzung ausgetauscht", wehrt Wolff ab.
Der runderneuerte Mercedes W13 war der Star des ersten Testtages in Bahrain. Das Auto wurde an den Seitenkästen und am Unterboden massiv verändert. Und schon gibt es Zoff um den Silberpfeil: Red Bull hält den Trick mit der flügelförmigen Crashstruktur am Seitenkasten für illegal.
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