Wo liegen meine Kriterien bei einem RPG.
Charaktere:
(allgemein)
Die Charaktere kann man imo nur zu einem gewissen Teil wirklich objektiv beurteilen. Z.B. wie glaubwürdig sie sind, wie tiefgründig ihre Geschichte ist und wie die Charakterentwicklung verläuft.
Subjektiv ist dann der optische und charakterliche Aspekt. Beim charakterlichen ist es z.B. immer ganz wichtig, ob man sich mit dem Problem des Charakters identifizieren kann.
Dann finde ich es noch wichtig, dass es so viele verschiedene Typen wie möglich in einer RPG-Party gibt.
Glaubwürdigkeit:
Tidus Vaterkomplex mag vieleicht etwas überzogen wirken, doch ist er imo recht glaubwürdig. Seine Mutter hat ihn als Jungen, wegen seinem Vater, vernachlässigt. Dazu war sein Vater stehts arrogant und gerade ein Kind bildet da schnell eine Abneigung, die dann beim Verschwinden des Vaters natürlich immer größer und größer wurde, weil Tidus auch gesehen hat, dass seine Mutter mehr darunter leidet.
Yunas Charakter ist da noch glaubwürdiger. Als Tochter des Hochen Prister zeigt sie sich enorm pflichtbewusst. Sie gibt sich zu 100% wie eine Person ihrer Stellung sein sollte. Immer freundlich, immer hilfsbereit. Denn als Hoche Pristerin ist es ihr Ziel das Leid der Menschen zu lindern. Diese Grundeinstellung wird dann auch in ihrem gesamten Verhalten, ihren gesamten Dialogen ersichtlich.
Wakka
Wakka ist der Kumpeltyp. Er sieht in Tidus seinen kleinen Bruder, weshalb er ihn immer irgendwie mit anderen Augen sieht. Das merkt man dann auch in seinem Verhalten. Er baut z.B. verhältnissmäßig schnell eine Freundschaft zu Tidus auf und seine Umgangsart mit ihm ist stehts sehr offen.
Lulu ist die Nachdenkliche "große Schwester". Sie erfüllt diese Rolle sehr gut, da sie mit ihren Ratschlägen versucht zu helfen wo sie nur kann und dabei aber nie über ihre Probleme spricht.
Kimhari
Kimhari ist als Ronso sehr Stolz. Das merkt man schon zu Beginn des Spiels. Auch die Tatsache, dass er sich seiner Vergangenheit alleine Stellen will lässt sein Verhalten und seinen Charakter sehr glaubwürdig erscheinen.
Rikku ist quirlige "kleine Schwester". Sie zeigt sich immer munter, ist immer aufgedreht. Ist aber auch Pflichtbewusst.
Tiefgründigkeit:
Tidus:
Hier muss man wenig sagen. Tidus Geschichte ist vieleicht sogar eine der tiefgründigsten überhaupt. Hier kommt alles zusammen. Das Schicksahl seines Vaters, das Leben in 2 Welten, seine Rolle für Yuna uns die Wahrheit über seine Existenz.
Yuna:
Yunas Tiefgündigkeit kommt in ihrer Rolle als Hoch Pristerin und der Geschichte ihres Vaters zum vorschein. Das sie dazu ihre Sorgen nur andeutet und nie direkt ausspricht, trägt zu einem teifgründigen Eindruck bei.
Auron ist ebenfals wegen seiner Vorgeschichte recht tiefgündig.
Charakterenwticklung:
Tidus entwickelt sich von einer kindlichen "Häulsuse" allmächlich zum Anführer der Gruppe. Er übernimmt iniziative und zeigt durch seine "Aufopferung" wahre Größe. Sein Verhalten wird zum Ende hin sehr Reif und Heldenhaft und steht fast schon im Kontrast zu seinem Verhalten am Anfang.
Yuna ist zu Beginn sehr auf ihr eigentliches Ziel fixiert und im Laufe von Tidus Bekanntschaft kommt immer mehr Leben in ihre Person. Sie macht viele neue Erfahrungen, hat viel Spaß und verliebt sich in ihn.
Markant ist vor allem, dass sie immer mehr aus sich herausgeht. Man merkt, dass Yuna nie ein freies Leben hatte. Ihre Pflicht lasstete immer auf ihr, doch nach und nach fing sie an selber für sich zu bestimmen. Gerade am Ende, als sie nicht den üblichen Weg gegangen ist, auf den ihr bischeriges Leben auch abgestimmt war, zeigt davon.
Auron war in jungen Jahren sehr stürmisch, erinnerte vileicht ein wenig an Wakka. Jetzt 10 Jahre später bestimmt seine "traurige" Erfahrung sein Handeln. Er wirkt zum Teil auch melankolisch und ist dazu von nichts mehr aus der Ruhe zu bringen.
Abwechslung:
Hier perfekt gelöst:
Tidus, wirkt unreif hat aber viel Herz und Kampfgeist.
Yuna, immer freundlich, immer höflich. Sie bringt Ruhe und Güte rüber.
Lulu, die große Schwester. Versucht gerade auf Wakka immer gut einzureden. Sonst sehr zurückhaltend, nachdenklich.
Wakka, der Kumpeltyp. Immer sehr locker drauf, was man auch an seiner Sprache merkt. Dazu sehr Religionsfixiert.
Kimhari, sehr stolz und schweigsahm. Dazu ist er ein sehr treuer begleiter, wirkt aber doch recht primitiv. ^^
Rikku ist die quirlige Kleine. Sie bringt Stimmung und Leben in die Truppe.
Auron, der "Vater" der Truppe. Durch seine Erfahrung und Ruhe ist er sowas wie der Anführer. Er genießt den meisten Respekt. Durch seine traurige Vergangenheit wirkt er sehr ernst.
Story:
(allgemein)
Ein Story lebt von einer glaubwürdigen, umfangreichen Welt und Handlung. Dazu sind Storywendungen sehr wichtig.
Außerdem benötigt eine gute Story auch viel Interpretationsmöglichkeiten.
Die Welt in FFX wirkt sehr glaubwürdig. Die Menschen leben in ständiger Angst vor Sin. Sie trauen sich schon garnicht große Städte zu bauen etc.
Auch die Religionsaspekte kommen sehr gut rüber. Hier merkt man auch parallelen zum wirklichen Leben. Schon immer wurden irgendwelche "Götter" als Auslöser eines großen Unglücks genommen. Immer wenn es den menschlichen Horizont überschreitet, was bei Sin ja eindeutlich der Fall ist, wird eine religiöser Grund gesucht und es war auch immer wieder üblich, dass dies von Leute missbraucht wird.
Auch die haarsträubenden Wiedersprüche, dass die Religion selber von Toten geleitet wird, findet man in unserer Religionsgeschichte wieder.
Die Handlung um Sin wirkt auch zu jeder Zeit glaubhaft. Gerade die Angst der Menschen und die wohltuende Rolle der Prister. Und am Ende merkt man auch wie durchdacht das Ganze ist. Der Hoche Prister bekämpft Sin, indem er einen Freund in einen Aeon verwandelt. Darum ist Tidus Vater überhaupt Sin. Grund für das Alles ist die Kontrolle durch Yu-Yevon.
Was FFX an Storywendungen zu bieten hat ist auch nicht von schlechten Ältern. Zu Beginn schon, als man erfährt, dass Sin Jekkt ist, dann als man Erfährt dass Yuna am Ende ihrer Reise sterben muss, als man erfährt, dass Auron auch schon tot ist, wenn man erfährt, dass Yuna Seymor doch nicht heiraten wollte und vor allem wenn man Erfährt, dass Tidus uns Zanarkand nur ein Traum ist, der nach dem Krieg vor 1000 Jahren entstand.
Interpretationsmöglichkeiten gibt es viele. Z.B. die kompletten Motive von Yu-Yevon, sowei bei den nur Lückenhaften Informationen über den Krieg vor 1000 Jahren und der "Traumwelt".
Und das offensichtlichste: Was ist mit Tidus passiert??
Und an der Stelle will ich betohnen, dass für mich das schlechteste an FFX eindeutig die Story und die Charaktere waren.
Zum Kampfsystem.
Hier Punktet imo gerade FFX und hier will ich dann auch näher auf ToS eingehen.
Kriterien beim Kampfsystem:
Ein Kampfsystem in einem RPG soll dynamisch sein, aber vor allem taktisch. Ganz wichtig ist eine Vielzahl unterschiedlicher Agriffe und Gegnervariationen. Einen fast genausowichtigen Teil macht aber imo die Charakterentwicklung aus. Hier ist ganz besonders wichtig: Umfang, Freiheiten, Abwechslung, Motivation bzw angemessene Erhöhung von Attributen und Abilitys.
Ganz ganz wichtig ist für mich auch der Tiefgang. Tiefgang ist sehr simpel zu definieren. Je größer der Unterschied zwischen Noob und Profi ist, desto mehr Tiefgang bietet das Gameplay. ODER: Wie viel besser ist man beim zweiten Durchgang.
Dynamik:
Hier Punktet eindeutig Tales of Symphonia als fast schon Action RPG.
FFX spielt sich aber ebenfals recht dynamisch. Die Befehlseingaben können gespeichert werden und oft reicht es dann, wenn man sich Ruck Zuck durch den Kampf klickt. Die Animation setzten dazu auch immer sofort an, nicht wie in den früheren Teilen.
Taktik/Tiefgang:
Hier wiederum Punktet FFX.
Es gibt wesentlich mehr Abilitys und Gegnervariationen. Bei FFX ist hier noch der Fall, dass man diese auch wirklich benötigt. Keine Ability ist sinnlos. Nehmen wir z.B. Abilitys wie Anfeuern oder Zauber-Wall. Simple Befehle, die einen Kampf wesentlich einfacher machen können.
Und hier kommt auch der Tiefgang zum tragen. Gekonntes Einsetzen der Lvl-Sphäropässe, durchdachtes benutzen der Charktere, damit jeder Efahrung bekommt, gekonntest Einsetzen von Waffen und Abilitys, um alle Gegner "Vernichtend" und somit mit 50% mehr Erfahrung zu besiegen.
All dies ermöglicht es einem in 40h Spielzeit ein ähnliche Truppe zu haben, wie Anfänger nach 120h+.
Zu erwähnen wären hier natürlich noch die Zahlreichen Optionalgegner.
FFX zeichnet sich ebenfals aus, dass man IMMER einen Gegner in der aktuellen Stärkeklasse findet.
Umfang:
Tja, das Sphärobrett. Alleine um das komplette Brett durchzulaufen benötigt man, als Erfahrener Spieler mindestens 50h+, eher 100h.
Danach hat man noch die Möglichkeit Sphäroide nachträglich zu sprengen und einzubauen. Also muss man das Brett nicht nur ein mal durchrunden.
Merkt man alleine schon an der imensen Stärkesteigerung.
Von 500HP auf maximal 99.999HP
von 150 Schaden auf 99.999
Dazu enorm viele Abilitys und natürlich nicht zu vergessen die Aeons. Ein Punkt, der bei ToS völlig fehlt.
Freiraum:
Auch hier ganz klarer Sieg für FFX. In ToS kann man wahrlich nur sehr wenig Einfluss auf die Entwicklung der Charaktere nehmen. In FFX hat man dank den Sphärobrett schon nahezu völlige Freiheit, die sich vor allem im späteren Spielverlauf aufzeigen.
Motivation ist auch ein Punkt, bei dem FFX punktet.
Hauptanlass ist, dass man nach fast jedem Kampf eine Steigerung seiner Fähigkeiten hat, welche dazu auch sofrto bemerkbar sind.
Steigt meine Stärke auch nur um 1, spüre ich das im nächsten Kampf schon mit ~15% mehr Schaden. Bei ToS benötigt man schon mehr als 5 Stäkepunkte für einen ähnlichen Effekt.
Umfang:
(allgemein)
Umfang ist für mich außerdem eine extrem wichtiger Punkt, gerade in einem RPG und hier hat FFX mit seinem 200h+ auch eindeutig die Nase forne, was auch gerade am Sphärobrett liegt.