Kritik zu
FC Venus - Elf Paare müsst ihr sein (D, 2006)
Story
Die Geschichte basiert auf dem Drehbuch des gleichnamigen finnischen Films, der dortzulande viel Lob einheimsen und für volle Kinosäle sorgen konnte. Ein verkappter Fußballverrückter überredet seine Freundin, in sein Heimatdorf zu ziehen - angeblich wegen beruflicher Perspektiven, doch das fällt natürlich ganz schnell flach. Statt dessen kehrt er zu seinem in der Krise steckenden Verein zurück, wobei er seine bessere Hälfte mit den Frauen der restlichen Spieler bekannt macht. Diese hecken dann den Racheplan aus, die Männer in ihrem eigenen Spiel zu schlagen, um endgültig vom Fußball loszukommen...
Film
Nach dem Trailer mit den typisch deutschen, unsäglich pseudo-witzigen Passagen erwartete ich eine Komödie meines Heimatlandes nach Schema F. Zum großen Teil bekam ich auch genau das präsentiert, doch der Film hat Lichtblicke, die ihn über den Durchschnitt erheben können. Die wichtigsten Protagonisten haben zumindest teilweise ein wenig mehr zu bieten, als man sich auf den ersten Blick ausgedacht hatte, allen voran die Freundin des Hauptcharakters, Kim. Ihre Motivationen sind recht deutlich, wenn auch nur teils nachvollziehbar.
Filmisch reißt das Werk keine Wurzeln aus - weder Kamera noch Regie bieten viel mehr als das Standard-TV-Level und wären in irgendeiner Weise herausragend. Man muss wirklich auch mit den klassischen komödiantischen Elementen des deutschen Films auskommen, wenn man diesen Streifen sich anschaut. Hinter den wichtigsten Charakteren tummeln sich die größten Klischees aus der Klamottenkiste, obligatorische Elemente wie der Quotenschwule oder die notwendige Sexszene (nein, hier nicht zwischen Schwulen) müssen hier als Füllstoff herhalten.
***Spoilerwarnung: Das Ende ist ebenso unbefriedigend wie der Weg dort hin. Es mag an der weiblichen Regie liegen, oder am Originaldrehbuch, oder am "Zeichen der Zeit", dass die Frauen am Ende natürlich gewinnen. Doch trotzdem wird irgendwie ein Happy End auch für die Männer erreicht, obwohl sie eigentlich nichts mehr mit Fußball zu tun haben durften. Weil sie es eben doch tun. Der Fußball bleibt, warum auch immer, erhalten, und alle sind am Ende glücklich.
***
Fazit
Ein netter Film für zwischendurch, strategisch richtig produziert und vermarktet, wird natürlich sein Geld einspielen. Auch wenn die Zuschauer ein paar Tage später nicht mehr genau wissen, wie der Film ausging. Aber das ist hier auch egal.
Leichte Kost, zum Mitnehmen, zum Berieseln lassen. Genau wie Fußball eben.
Meine Wertung: 6 / 10