Entwicklung hin zu GaaS - Lootbox/MTA/P2W-Thema

Es ist nicht mein Ziel, FUT zu rechtfertigen oder schönzureden. FUT ist genau dieselbe verachtenswerte Lootbox- und P2W-Scheiße wie bei allen anderen auch. Das Problem sehe ich bei FUT eben auch speziell damit, dass man diesen Suchtpotential in ein Fußballspiel eingebaut hat, was von vielen minderjährigen Männern konsumiert wird, die einfach noch keine Ahnung und kein Gespür für den richtigen Umgang mit Geld haben.

Mir wird auch richtig schlecht, wenn ich solche Meldungen wie deine lese. Oder dann hier im Forum lese, dass sich Leute zu jeden Fifa erst einmal für 250 € Karten kaufen, damit sie „überhaupt eine Chance haben“.

Diese Lootboxen sind von Anfang an einzig und alleine zum Nachteil des Kunden darauf ausgelegt, den Gewinn extremst zu maximieren und der Kundschaft das Geld in exorbitantem Maße aus der Tasche zu ziehen.

Und leider funktioniert die Masche dahinter ausgesprochen gut, wie man sieht.

Ich handhabe es so, dass ich solche Spiele konsequent meide. Ich habe mir mal Clash of Clans auf mein iPhone geladen, einfach nur, weil ich besser verstehen will, wie dieses System im Hintergrund funktioniert. Momentan warte ich drauf, dass einer meiner beiden Bauarbeiter mein Rathaus auf Lvl. 3 (?) verbessert. Dauer: Ein Tag. Jetzt gerade dauert es noch 4h und 42 min. Das Gebäude sofort zu beenden würde 58 Rubine kosten. Geht man vom „günstigsten“ Paket aus (80 Rubine für 1,09€) aus, würde das Beenden 0,79 € kosten. Beim teuersten (14.000 Rubine für sagenhafte 109,99 €) würde das Beenden „nur“ noch 0,48 € kosten. Mein zweiter Baurarbeiter verbessert meine Kaserne, braucht dafür noch 3h 43 min (0,65€ / 0,38 €). Gleichzeitig erforsche ich noch besser Bogenschützen, was noch 9h 41 min dauert (1,50€ / 0,86 €). Würde ich meine drei Aufträge jetzt sofort beenden wollen, fielen im teuersten Fall 2,94€ an, im „günstigsten“ Fall noch 1,72 €. Ein dritter Bauarbeiter kostet 5€

Und das finde ich einfach nur pervers. Nicht nur, dass man da unfassbare Summen für ausgeben muss, um das volle „Erlebnis“ zu bekommen, ohne Einsatz von Echtgeld wird das komplette Spiel quasi lahmgelegt. ICh habe nur diese zwei Bauarbeiter. Ein dritter kostet Echtgeld und Rubine ohne Echtgeld bekommt man nur ein paar Dutzend, ich brauche aber 500 für einen neuen. Ein Bauarbeiter arbeite 24 h (!!) an meinem Rathaus, der andere zehn Stunden an meiner Kaserne. In der Zwischenzeit kann ich nichts tun. Und wenn die beiden fertig sind, verbessere ich meine Goldminen, was wohl auch wieder mehrere Stunden dauern wird.

Und das soll Spaß machen? Nein, tut es nicht. Es ist wahnsinnig bescheuert.

Dazu kommt noch, dass man das alles mit Rubinen überspringen kann. Man kann mit Rubinen jedes Gebäude, jede Forschung und jede angeworbene Einheit sofort fertigstellen. Sogar die Rohstoffe kann man sich sofort kaufen. Man kann sich innerhalb weniger Minuten mit dem Einsatz von Echtgeld eine voll ausgerüstete Armee mit allen Gebäuden und allen Verbesserungen zulegen. Und bei Echtgeld rede ich bei den Relationen von mehreren Tausend Euro. Man bezahlt also quasi Geld dafür, um das eigentliche Spiel zu überspringen. Man bezahlt Geld, um nicht spielen zu müssen. Was für ein grandios bescheuertes System ist denn bitte das?

Ich übertrage das mal auf Dawn of War III. Ein Servitor kostet fünf Euro. Das Entwickeln einer Einheit Space Marines kostet 1,99€ oder dauert 5h. Mein Fuhrpark für die Panzer schlägt mit zwei Tagen oder 12,49€ zu Buche. Wo zur Hölle soll das hinführen? Warum spielt man so etwas, wo ist da der Reiz?

Und um jetzt wieder den Bogen zu Fifa zu schlagen, ein Fakt, den du einfach nicht verstehen willst: FUT ist OPTIONAL. Fifa ist auch ohne FUT immer noch dasselbe vollwertige Spiel das es vor FUT war. Der Teil abseits von FUT hat durchs in Einführung von FUT nicht gelitten. Er wurde nicht beschnitten, es wurden keine Inhalte entfernt oder sonst etwas. Die Lootboxen gibt es nur in FUT aber in den anderen Modi nicht. Man kann die anderen Modi komplett ohne Echtgeld nutzen. Das geht bei Clash of Clans und Battlefront II nicht. Dort wurde alles um diese P2W-Mechaniken drumherum aufgebaut und dem alles untergeordnet. Du wirst ohne den Einsatz von Echtgeld quasi lahmgelegt und mehr oder weniger dazu gezwungen, Echtgeld zu investieren. Bei Fifa kannst du FUT auch einfach auslassen und dich mit den zahlreichen anderen Modi beschäftigen. Wenn ich mal im Karrieremodus meine Spieler nur noch über Lootboxen verbessern kann, wie man das ja bei NBA schon teilweise bei eigenen Spielern eingeführt hat, dann können wir weiterreden.

Dennoch ist FUT ein furchtbarer Modus, der mit Verachtung gestraft gehört.
 
FUT beeinträchtigt online Season.
Dadurch dass dort viel weniger Spieler sind hast du ca. die 3-fache Wartezeit als zB. zu FIFA11 Zeiten oder eben im Vergleich zu FUT.
Lobbys gibts auch nicht mehr, online 2on2 gibts auch nicht mehr mit 3 Freunden (du kannst nur noch mit 1 Freund gegen fremde spielen) es wurde lieber FUT ausgebaut und ohne Gerichtsbeschluss wird in Zukunft noch viel mehr Richtung FUT passieren.
 
An dem Punkt muss ich dir natürlich zustimmen. EA hat die Weiterentwicklung von Fifa abseits von FUT leider größtenteils eingestellt.

Hoffentlich werden wir die diese Lootboxen schnell wieder los. Ich befürchte allerdings, dass wir Spieler hier durch unsere Dummheit einen Geist aus der Flasche gelassen haben, der sich nicht wird wieder einfangen lassen. Die Entwickler werden einen Teufel tun und dieses System wieder zurückbauen, dafür ist es einfach zu profitabel. Man sieht ja, wie es in immer mehr Spielen Einzug erhält und wie immer mehr Spielmechaniken nur noch um Mikrotransaktionen drumherumgebaut werden.

Ich fürchte sogar fast, dass Dawn of War V ähnlich aussehen wird wie Clash of Clans oder zumindest große Teile davon beeinhalten wird. Zu Vollpreis versteht sich.
 
Zum Thema Lootboxen war das hier eines der besten Videos, die ich in der letzten Zeit gesehen habe:

[video=youtube;PTLFNlu2N_M]https://www.youtube.com/watch?v=PTLFNlu2N_M[/video]​

Interessante These am Ende des Videos. Dieses Lootbox-System wird früher oder später international reglementiert werden, dann längst nicht mehr die Gewinnspannen erreichen, die es vorher hatte und wird daher für EA zur Existenzkrise, da sie nahezu jede IP und jedes kleinere Studio gekillt haben. Lootbox ist das neue Rauchen:goodwork:
 
Lootboxen: Frankreich möchte mehr Transparenz
http://www.pcgames.de/Spielemarkt-T...nen-lootboxen-frankreich-transparenz-1244606/
Nun hat sich auch ein französischer Senator der Behörde für Online-Glücksspiel zur Lootbox-Thematik geäußert. Er fordert, dass in dieser Sache mehr Transparenz herrschen soll. Zwar sieht er noch keinen Grund, hier per Gesetz einzugreifen, aber ein Verbraucherschutz wäre wünschenswert. Die Käufer von Lootboxen sollten besser über die Gewinnchancen Bescheid wissen.
 
anders lernt es ea ja eh nicht, deshalb ist das hier wohl eine sehr positive nachricht:

EA’s day of reckoning is here after ‘Star Wars’ game uproar, $3 billion in stock value wiped out

Electronic Arts' shareholders are running for the hills this month and for good reason.

The company's profitable business model is now at risk after angry gamers revolted over its aggressive in-game moneymaking strategy in "Star Wars Battlefront II."

EA's stock is down 8.5 percent month to date through Tuesday compared with the S&P 500's 2 percent gain, wiping out $3.1 billion of shareholder value. Its competitors Take-Two and Activision Blizzardshares are up 5 percent and 0.7 percent respectively during the same time period.


After EA gave a Dec. quarter sales forecast slightly below Wall Street estimates on Oct. 31, some analysts suspected it was due to the Stars Wars title. The shares fell 4 percent the following day.
https://www.cnbc.com/2017/11/28/eas...r-wars-game-uproar.html?__source=twitter|main
 
Lootbox-Diskussion: Parteien stellen Eilanträge im Bayerischen Landtag
http://www.pcgames.de/Spiele-Thema-...n-Eilanrtaege-im-Bayerischen-Landtag-1244886/
Am vergangenen Donnerstag wurde im Bayerischen Landtag über die Lootbox-Kontroverse diskutiert. Insgesamt drei Parteien (CSU, SPD und Freie Wähler) haben Dringlichkeitsanträge gestellt, die sich um das Thema Lootboxen, Glücksspiel und Jugendschutz drehten. Laut einem Bericht von Gamestar wurde den Anträgen stattgegeben, weshalb sich die Bayerische Staatsregierung in Kürze mit der Problematik auseinandersetzen muss. Die Anträge fordern eine Aufklärung der Jugendlichen, mehr Transparenz der Hersteller sowie eine gesetzliche Überprüfung.

Die Freien Wähler gingen sogar soweit, ihren Antrag auch an die Bundesregierung zu stellen. Die ist nach eigenem Bekunden zwar handlungsfähig, dürfte aber andere Sorgen haben. Die CSU könnte das Thema allerdings in die Verhandlungen um eine große Koalition einbringen. Die Bayern kündigten ohnehin schon an, dass man die Kommission für Jugendmedienschutz einschalten will. Gleichzeitig setzt man auf Aufklärung und Erziehung in Medienkompetenz. Einer 18er-Freigabe wie bei den Freien Wählern will man sich aber nicht anschließen. Möglicherweise, weil dazu der Glücksspielvertrag geändert werden müsste, um eine solche Einstufung zu ermöglichen.


Star Wars Battlefront 2: Dänische Glücksspielbehörde zählt Lootboxen nicht zum Glücksspiel
http://www.giga.de/spiele/star-wars...erde-zaehlt-lootboxen-nicht-zum-gluecksspiel/
Erst kürzlich hat die Glückspielkommission in Belgien Lootboxen in Videospielen als Glücksspiel klassifiziert. Das sieht ein weiteres europäisches Land jedoch anders: Die dänische Glücksspielbehörde hat in dem Zusammenhang konkrete Richtlinien festgelegt, ab wann Lootboxen als Glücksspiel gesehen werden können – die Mikrotransaktionen in Star Wars Battlefront 2 zählen demnach nicht.

„Die in einer Lootbox in Star Wars Battlefront 2 erzielten Gewinne können nicht in finanzielle Mittel umgewandelt werden, da die fiktiven Gegenstände in der Lootbox nicht verkauft oder anderweitig in Geld umgewandelt werden können. Daher sind Lootboxen in Star Wars Battlefront 2 in ihrer derzeitigen Form nicht als Glücksspiel anzusehen.“, so heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. Spiele wie CS:GO oder League of Legends fallen hingegen in diese Kategorie.

Die Direktorin der dänischen Glückspielbehörde Birgitte Sand stellte klar, man sei sich der Lootbox-Problematik bewusst und plädiert auf den Schutz von Kindern und Jugendlichen. Denn gerade in Spielen, die eine junge Zielgruppe ansprechen, sollen Lootboxen in vermehrter Form auftreten. So wurde kürzlich bekannt, dass ein 19-Jähriger rund 10.000 Dollar für Mikrotaransaktionen ausgegeben hat.
 
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mit einer mit videospielaufwachsenden gesellschaft kann es wohl scheinbar auch passieren, dass personen mit etwas mehr macht, etwas an eas derzeitigem umgang mit dem medium auszusetzen haben könnten.

State Rep to Video Game Industry: Regulate Loot Boxes Before We Are Forced to Legislate
“I’m sure they will try something like this very soon. As someone who has watched EA develop over the years and consume some of my favorite studios and destroy so many franchises, I don’t think this is going away. And I’m definitely going to stick to this. It’s an important issue for me.”
https://www.rollingstone.com/glixel...dress-battlefront-ii-loot-via-ratings-w512718

Verbote.. genau sowas brauchen wir ja, um solchen Problemen entgegenzuwirken.. toll :) Am besten gleich wieder die Indizierungen und Beschlagnahmungen verstärken :v:

wenn es soweit kommen sollte, sind die publisher und gamer letztlich selbst schuld.
 
Neben der bayrischen Kommission für Jugendmedienschutz ist nun die Bundesdrogenbehörde wachgeworden.


Drogenbeauftragte Mortler: Scharfe Kritik an Games-Branche – Update
http://www.gameswirtschaft.de/politik/drogenbeauftragte-mortler-computerspiele-sucht-gamescom-2017/
Drogenbeauftragte-Marlene-Mortler-USK0-GamesWirtschaft-640x352.jpg


Zum Ende ihrer Amtszeit attestiert die Drogenbeauftragte Marlene Mortler der Games-Branche, die Unternehmen hätten kein Interesse am Schutz vor Suchtgefahren.

Seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2014 arbeitet sich die Bundesdrogenbeauftragte an der Games-Branche ab, bislang ohne zählbare Ergebnisse. Im Vorfeld der Gamescom 2017 und kurz vor der Bundestagswahl weist Marlene Mortler (CSU) darauf hin, dass sie die hiesigen Spiele-Hersteller schon 2016 „auf die suchtfördernden Elemente von Spielen“ aufmerksam gemacht habe.
 
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Echt heftig wie EA uns anlügt:
[video=youtube;klO_5L-vNSM]https://www.youtube.com/watch?v=klO_5L-vNSM[/video]
 
EA gießt weiter Öl ins Feuer


Lootboxen: UFC 3 von EA Sports noch schlimmer als Battlefront 2?
http://www.pcgameshardware.de/Spiel...rts-noch-schlimmer-als-Battlefront-2-1244944/
Electronic Arts hat zwar bei Star Wars: Battlefront 2 zunächst einmal die In-Game-Käufe und Lootboxen deaktiviert, arbeitet aber an deren Rückkehr. Wie sehr EA an so einem Umsatzmodell interessiert ist, zeigt laut mehreren Meldungen die Beta-Version des Kampfspiels UFC 3. Hier wird fast jeder Fortschritt gegen echtes Geld verkauft.


Die wollens wissen.
 
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