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PS4/PS5/XOne/XSeries/PC Elden Ring

Servus zusammen!
Krass, wie schnell ihr das Spiel schon durch habt. Ich bin erst im Altus-Hochland, welches ich noch vor meinem Weg in die Hauptstadt entkernen möchte.

Das bringt mich aber nun schon zu meinem Anliegen, welches mir auf der Seele liegt, mich nicht in Ruhe lässt und sich auf eine Frage zusammenstauchen lässt:

Kann es sein, dass das allgemeine Bossdesign in Elden Ring nicht gut, vieleicht sogar schlecht ist? Bin ich der einzige, der sich diese Frage stellt? Oder spiele ich das Spiel falsch?

Eins vorneweg: Womöglich liege ich damit völlig falsch, weil Elden Ring anders gespielt werden sollte als ich das bisher tue. Aber genau deswegen möchte ich die obige Frage stellen, damit ich aus der Sache etwas lerne:

- Dark Souls 1 war mein erstes FromSoft-Spiel und ich war der schlechteste Spieler auf Erden: > 300 Versuche im ersten Durchgang gegen Gwyn. Mit meinem ersten Charakter ist mir die Startwaffe kaputt gegangen, bevor ich André erreichte.

- > 20 Tode gegen die Klerikerbestie in BB, bevor ich mit dem neuen Paradigma anfing warm zu werden.

- Sekiro bis Gennichiro erst mal abgebrochen. Dann nochmal angefangen, bis ich bei Frau Schmetterling kapiert hab, dass ich wirklich das Parieren können muss - nicht das Ausweichen.

Das sollen nur ein paar Beispiele sein, die unterstreichen sollen, dass ich in diesen Spielen echt lange brauche, bis kapiere, wie der Hase zu laufen hat. Aber was für Probleme habe ich mit den Elden Ring Bossen? Ich will ein paar Punkte kurz aufzählen und erläutern:

1. Beliebig lange Angriffskombos.
Es fühlt sich so an, dass Bosse am Ende einer Kombo eine kurze Transitionsphase haben, in der das Spiel berechnet, ob sie weitere Angriffe unmittelbar dran anknüpfen (z. B. ist der Spieler in Reichweite).

2. Bosse reagieren auf Controller-Inputs
Das ist mir in früheren Titeln höchstens beim Estutus-Schlucken aufgefallen. Aber Bosse reagieren auf direkte Angriffe. Beispiel Schmelztigelritter Phase 2: Combo -> Schwanzangriff -> Ich drücke R1 -> sofortige Reaktion mit weiterem Schwanzangriff.

3. Verzögerte Angriffe
Jeder schwerere Boss hat einige davon im Angebot. Mein (subjektives) Problem damit: Intuitives Reagieren erscheint oft nicht möglich. Der eigentliche Angriff nach der Ankündigung dauert teils lange, wird dann aber so schnell ausgeführt, dass ich mit meinen 40 Jahren darauf nicht mehr reagieren kann -> Bosskampf "verkommt" zum Auswendiglernen der korrekten Timings statt zum Aufbau des richtigen intuitiven Verhaltens.

4. Extreme Mobilität
Viele Bosse pesen durch die halbe oder ganze Arena infolge ihrer Angriffe. Als Nahkämpfer muss ich dann erst einmal wieder zum Boss laufen, der schon wieder seine nächste Kombo beginnt.


Im Umgang mit diesen Punkten ergeben sich (für mich) die folgenden Schwierigkeiten, insbesondere dann, wenn sie in Kombination auftreten:

- Die Zeitfenster für Gegenangriffe sind enorm gering. Als Großschwertnutzer habe ich das Gefühl, dass es vom Zufall abhängt, ob ich einen Angriff durchführen kann, ohne direkt einen Gegenangriff zu erleiden. Es erscheint mir inkonsistent, ob der Boss nun auf einen Input reagiert oder zufällig eine Combo erweitert.

- Das Spiel scheint es zu bestrafen, wenn ich aktiv kämpfe (Input-Reading). Es fühlt sich an, als kann ich nur auf den Boss reagieren statt selbst zu agieren.

- In einigen Käpfen sind aus meiner Sicht die Downtimes jenseits von Gut und Böse. Beispiel Roter Wolf von Radagon. Er pest durch den Raum, ballert Magie, bis er eine konkrete Combo ausführt, an deren Ende ich einen (!) Sprungangriff anbringen kann. Dann geht das Warten auf die nächste Gelegenheit wieder los.

Mein größtes Manko ist jedoch das manchmal (aus meiner Sicht) mangelhafte Feedback, Lessond learned, etc. nach Spielertod. Mir geht es nicht darum, dass ich oft sterbe, sondern, dass ich hinterher nicht weiß, was ich daraus lernen oder im nächsten Versuch besser bzw. anders machen soll. Beispiele:

a. Radahn, Phase 2: Die großen Meteore fliegen auf mich zu, während ich seinen Schwerthieben ausweiche. Durch mehrere überlagernde Hitboxen werde ich am Ende einer Rollanimation getroffen, gestunnt und sterbe durch die darauffolgenden Hiebe/Meteore.
Mir ist es nicht ein einziges Mal gelungen, diese Kombo zu überleben. In meinem erfolgreichen Versuch hat er den Angriff einfach nicht ausgeführt.

b. Rykard, Phase 2: Aus diversen Richtungen regnen gefühlt unendlich viele große rote Schädel-Projektile auf mich ein, während der Boss mit langsamen Schwerthieben auf mich einschlägt. Manchmal sind es so viele Projektile, dass ich trotz Laufens davon eingekesselt werde, manchmal überlagern sich die Hitboxen der Schwertangriffe und Projektile, sodass ich aus der Rolle heraus getroffen, gestunnt und weitere fortlaufende Treffer getötet werde.
Auch hier hat der Boss diesen Angriff in meinem erfolgreichen Versuch nicht eingesetzt.

In beiden Fällen hat sich der Sieg über die Bosse für mich leer angefühlt. Weil ich nicht die Bosse gemeistert habe, sondern einfach die RNG-Würfel für mich glücklich gefallen sind. Bis heute weiß ich nicht, wie ich diese Angriffe überleben könnte.
Gerade mit meinem Großschwert habe ich das Gefühl, in den allermeisten Fällen benachteiligt zu sein.

Ganz zu schweigen vom Boss-Recycling (was ich bisher nicht sonderlich schlimm finde) oder den "tollen" Encountern, wo man einfach zwei Bosse in eine Arena gesteckt hat.

Daher einfach (nochmal) die Frage: Spiele ich das Spiel falsch?

Würde nicht sagen das Du falsch spielst - wie könnte ich auch, einiges was Du so schön in Worte gefasst hast ist mir auch aufgefallen/bzw. so vorgekommen, besonders dieses Leere Gefühl nach einigen Bossen:
Radahn zB. war für mich (zu dem Zeitpunkt Level 20) ein absoluter Witz, der ist einfach nur vor mir weggrannt bzw. geritten, ich habe den einfach nur stumpf verprügelt, Malenia hat mich extrem oft versohlt, dann ein Try da hab ich nichtmal einen Heiltrank gebraucht - ohne auch nur eine Kleinigkeit anders zumachen als in den Versuchen davor..........
Viele Bossangriffe/Muster habe ich erst gesehn nachdem ich öfters anderen Spielern geholfen habe, das ich im Grunde nichts "gelernt/bzw. mich nicht verbessert" habe ist mir eigentlich erst aufgefallen als ich danach SoPFFO auf Chaos gespielt habe, wo die Muster tatsächlich berechenbarer sind und Bosse präzisere Hitboxen haben.
Auch das es als Nahkämpfer rein solo ein reines Glückspiel ist wie die Bosskämpfe ablaufen, kann ich so unterschreiben - mittlerweile habe ich einen Durchgang rein Solo-Nahkampf hinter mir und würde nicht behaupten das ich einen der Bosse der Legacy-Dungeons mit Können besiegt habe - alles reines Glück gewesen.

Also wenn spielen wir beide "falsch", in meinen Augen hat Elden Ring auch tatsächlich von allen FS-Spielen die schwäöchsten Bosse/bzw. das schwächste Bossdesign - wenn mich jemand fragen würde was mir von ER am meisten in Erinnerung bleiben wird, dann werden es diesmal wohl Spielernachrichten sein: Try Finger, But hole.
 
Würd auch sagen, dass Elden Ring einfach nicht diese Lernkurve hat wie in Metroidvanias wie Hollow Knight zb., wo ich mit jedem neuen Versuch besser und besser wurde. Hier hingegen lassen sich Angriffsmuster oft schwer bis gar nicht voraussagen, Movement der Spielfigur und ihre Angriffsmuster sind gefühlt wesentlich langsamer als der Gegner und unfaire Kettenattacken, aus denen macht nicht mehr auskommt, keine Seltenheit.

Gutes Beispiel war der Drache im Agheelsee, den ich in vielen Versuchen schon fast down hatte, bis er senkrecht hochstartete und sofort flächendeckend alles in Flammen setzte ohne Chance, dem noch irgendwie auszuweichen. Durchbeissen oder wenn alle Stricke reissen mit besseren Stats später wiederkehren war da die Devise.
 
Wobei ich die Drachen schon sehr fair designed finde. Zumindest die, die ich bisher bekämpfen durfte. Bei Agheel habe ich mir einfach angewöhnt aufzusatteln, denn die Angriffe telegraphiert werden. Dann kann man nach etwas Übung ziemlich gut die Bereiche vermeiden, die angezündet werden.
Der einzige Agheel-ähnliche Drache, bei dem ich das Fluchen angefangen habe, war das Scharlachfäule-Vieh aus Caelid, gegen den ich viel zu früh gekämpft habe. Allerdings war in dem Kampf das Gelände das Problem. Man kämpft schnell abschüssig und trifft den verdammten Kopf dann so gut wie nicht mehr. Außerdem ist es mir da oft passiert, dass der Drache nach seinem ersten Manöver auf unebenen Grund gelangt und dann festhängt und rumspackt.
 
Würd auch sagen, dass Elden Ring einfach nicht diese Lernkurve hat wie in Metroidvanias wie Hollow Knight zb., wo ich mit jedem neuen Versuch besser und besser wurde. Hier hingegen lassen sich Angriffsmuster oft schwer bis gar nicht voraussagen, Movement der Spielfigur und ihre Angriffsmuster sind gefühlt wesentlich langsamer als der Gegner und unfaire Kettenattacken, aus denen macht nicht mehr auskommt, keine Seltenheit.

Gutes Beispiel war der Drache im Agheelsee, den ich in vielen Versuchen schon fast down hatte, bis er senkrecht hochstartete und sofort flächendeckend alles in Flammen setzte ohne Chance, dem noch irgendwie auszuweichen. Durchbeissen oder wenn alle Stricke reissen mit besseren Stats später wiederkehren war da die Devise.

Bitte was? Was soll der Drache sonst machen....am Boden hocken bleiben und sich pieksen lassen....:coolface: Natürlich hat ein Drache eine Flächenattacke, dazu hast du ein Pferd oder Buffs um dich aus der Gefahr zu ziehen.
Komische Kritikpunkte. Man kann alle Gegner hervorragend studieren und die Muster verinnerlichen. Manche Moves sind halt härter zu dodgen/negieren als andere. Schau dir mal an wie Leute samt Keule, Buckler und Level 1 gegen Malenia bestehen! :banderas:
 
Ich finde nicht dass die Bosse schlechter designed sind als in Dark Souls, nur hat man halt die Movesets dahingehend angepasst, dass man sich Hilfe auch ohne Co Op beschwören kann. Wenn die Bosse keine AoEs hätten, würde einfach immer einer draufholzen: entweder man selbst, oder man selbst als Mimic.

Und die ganzen verzögerten Schläge resultieren wohl daraus, dass inzwischen auch beim letzten angekommen ist, dass I-Frames das beste defensive Tool sind und man das ganze dann auf die nächste Ebene heben wollte, um die Herausforderung beizubehalten. Deswegen ist das jetzt nicht mehr nur noch auf einen versteckten Secret Boss wie den Nameless King beschränkt, sondern relativ Common Sense unter den Bossen. :nix: :pcat: :nyanwins:
 
@Setzer Das ist ja alles schön und gut, hilft mir aber nicht weiter.
Mein Kritikpunkt ist ja, dass ich aus meinen gescheiterten Versuchen in diesen beiden ganz konkreten Beispielen (Radahn, Rykard) nicht mal im Ansatz erkenne, wie man diese Angriffe händeln soll. Sowohl Rollen in verschiedene Richtungen als auch Schildblocks haben alle nicht funktioniert.
Wenn du mir das erklären kannst, lese ich mir das gerne durch und versuche es zu implementieren.

@Ashrak Geschenkt (die verzögerten Schläge). Ist einfach subjektives Empfinden meinerseits, dass sich die Kämpfe früher für mich einfach besser angefühlt haben, als man ich meiner Intuition noch vertrauen durfte und dieser Aspekt eben den einen oder anderen Boss ausgezeichnet und aus der Masse hervorgehoben hat.
 
Ich mag die Bosse, aber mir fehlen auch die Vergleichsmöglichkeiten. Mich nerven allerdings große Gegner in kleinen Gebieten, weil die, im Gegensatz zu mir, durch Wände und Mauern hauen können und man die Angriffe so nicht sehen kann.


Ich spiel grad mit Twinblades und Flammen der Rotmähnen. Mal gucken was ich noch dazu packe, aber das klappt grade ganz gut.
 
Hat Elden Ring eigentlich einen Autosave? Ein Stromausfall hat mich gerade aus dem Spiel gerissen und das letzte Mal, dass ich an einer Gnade war, ist schon was her :fp:
Das Spiel speichert eigentlich ständig, wie alle From Souls-likes. Es wird zwar empfohlen das Spiel über das Menü immer zu beenden bevor man ausschaltet (gewollt oder ungewollt), aber die paar Male wo ich das ignoriert habe, habe ich trotzdem direkt wieder da angefangen wo ich ausgeschaltet hatte. Solange der Stromausfall nix beschädigt hat, musst du dir keine Sorgen um den Fortschritt machen.
 
Ich merke in meinem 2. Durchgang immer wieder, wie viele Kleinigkeiten ich damals (lol, ist auch erst 8 Wochen her) übersehen habe.
Mal ein paar Beispiele
  • diverse Gespräche mit Malenia am Feuer. Entweder habe ich nie an den entsprechenden Orten gerastet oder es ist mir schlicht nicht aufgefallen
  • Ich hab Blaidd erst in Radahns Burg getroffen, da ich ihn sowohl in Mistwood verpasst habe, als auch Rannis Quest erst begonnen habe, nachdem Radahn schon besiegt war. Blaidd war bei mir quasi dauerhaft in seinem Gefängnis (btw. wie soll man da ohne Guide drauf kommen?)
  • Vor den Toren Lyndells habe ich die 2. Version von Margit nicht getroffen, ich muss einfach nie an dieser Stelle vorbeigeritten sein
  • die ganzen Nachtbosse habe ich übersehen. Ich habe vielleicht einen Reiter und zwei Vögel getötet
  • Millicent, Hyetta und Boc habe ich nur ein paar mal getroffen (Boc sogar gar nicht)
Gerade deshalb macht der zweite Druchgang auch wieder viel Spaß. Und weil ich die Gebiete diesmal in ihrer beabsichtigten Reihenfolge angehe. Das macht vieles einfacher. Und diesmal nutze ich auch die Geister, was es noch mal deutlich einfacher macht. Und man versteht etwas mehr von der Story. Wenn auch nicht viel, weshalb ich mir mal Vaatis Video reingezogen habe. Auf den Marika Twist wäre ich z.B. nie alleine gekommen.
 
Das Spiel speichert eigentlich ständig, wie alle From Souls-likes. Es wird zwar empfohlen das Spiel über das Menü immer zu beenden bevor man ausschaltet (gewollt oder ungewollt), aber die paar Male wo ich das ignoriert habe, habe ich trotzdem direkt wieder da angefangen wo ich ausgeschaltet hatte. Solange der Stromausfall nix beschädigt hat, musst du dir keine Sorgen um den Fortschritt machen.
Danke, das beruhigt mich :)
  • Millicent, Hyetta und Boc habe ich nur ein paar mal getroffen (Boc sogar gar nicht)
Gerade deshalb macht der zweite Druchgang auch wieder viel Spaß. Und weil ich die Gebiete diesmal in ihrer beabsichtigten Reihenfolge angehe. Das macht vieles einfacher. Und diesmal nutze ich auch die Geister, was es noch mal deutlich einfacher macht. Und man versteht etwas mehr von der Story. Wenn auch nicht viel, weshalb ich mir mal Vaatis Video reingezogen habe. Auf den Marika Twist wäre ich z.B. nie alleine gekommen.
Ich habe gerade erst begonnen, aber das mit Boc kann ich nachvollziehen...bin heute auch vollkommen zufällig im wahrsten Sinne des Wortes über ihn "gestolpert" xD.
 
Boc ist ja eigentlich recht auffällig, aber gerade diesen Bereich der Karte habe ich beim ersten mal einfach nicht durchquert. Und er ruft erst, wenn man ihm recht nahe ist. Das ist halt alles einfach Wiese, da sieht man schon von weitem, dass da eigentlich nichts interessantes ist. Genauso gut hätte man ihn in die Mitte des Sees in Limgrave setzen können, da hätte ich ihn genauso wenig bemerkt.
 
Malenia endlich besiegt und mich von der Flamme geheilt, jetzt bin ich beim letzten Boss und dann gehts direkt ins NG+. Ich würde fast schon sagen das Melina zu den 5 -10 Schwierigsten boss aller Souls Games gehört, das war als Nahkämpfer brutal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Melania ist wirklich hart. Auf Platz 1 ist bei mir Friede aus DS3 und Platz 2 Orphan of Kos, Malenia wäre direkt Platz 3.
 
Heute war ich irgendwie der Boss-Slayer, nachdem die letzten Sessions nicht viel passiert ist.
Black Blade Kindred, Morgott, Esgar, Astel, Rykard und Godfrey in der goldenen Version sind heute alle gefallen. Bei den meisten merkte ich aber, dass ich ziemlich überlevelt für sie war. Vielleicht ist mein Build für meinen Spielstil auch einfach gut, mag sein. Als den besten Soulsspieler der Welt würde ich mich nämlich nicht bezeichnen. Leyndell ist ein echt schönes Gebiet, was mir nach einer kleinen Durststrecke wieder echt gut gefallen hat. Zumindest alles, was überiridisch liegt. ;)
 
Servus zusammen!
Krass, wie schnell ihr das Spiel schon durch habt. Ich bin erst im Altus-Hochland, welches ich noch vor meinem Weg in die Hauptstadt entkernen möchte.

Das bringt mich aber nun schon zu meinem Anliegen, welches mir auf der Seele liegt, mich nicht in Ruhe lässt und sich auf eine Frage zusammenstauchen lässt:

Kann es sein, dass das allgemeine Bossdesign in Elden Ring nicht gut, vieleicht sogar schlecht ist? Bin ich der einzige, der sich diese Frage stellt? Oder spiele ich das Spiel falsch?

Eins vorneweg: Womöglich liege ich damit völlig falsch, weil Elden Ring anders gespielt werden sollte als ich das bisher tue. Aber genau deswegen möchte ich die obige Frage stellen, damit ich aus der Sache etwas lerne:

- Dark Souls 1 war mein erstes FromSoft-Spiel und ich war der schlechteste Spieler auf Erden: > 300 Versuche im ersten Durchgang gegen Gwyn. Mit meinem ersten Charakter ist mir die Startwaffe kaputt gegangen, bevor ich André erreichte.

- > 20 Tode gegen die Klerikerbestie in BB, bevor ich mit dem neuen Paradigma anfing warm zu werden.

- Sekiro bis Gennichiro erst mal abgebrochen. Dann nochmal angefangen, bis ich bei Frau Schmetterling kapiert hab, dass ich wirklich das Parieren können muss - nicht das Ausweichen.

Das sollen nur ein paar Beispiele sein, die unterstreichen sollen, dass ich in diesen Spielen echt lange brauche, bis kapiere, wie der Hase zu laufen hat. Aber was für Probleme habe ich mit den Elden Ring Bossen? Ich will ein paar Punkte kurz aufzählen und erläutern:

1. Beliebig lange Angriffskombos.
Es fühlt sich so an, dass Bosse am Ende einer Kombo eine kurze Transitionsphase haben, in der das Spiel berechnet, ob sie weitere Angriffe unmittelbar dran anknüpfen (z. B. ist der Spieler in Reichweite).

2. Bosse reagieren auf Controller-Inputs
Das ist mir in früheren Titeln höchstens beim Estutus-Schlucken aufgefallen. Aber Bosse reagieren auf direkte Angriffe. Beispiel Schmelztigelritter Phase 2: Combo -> Schwanzangriff -> Ich drücke R1 -> sofortige Reaktion mit weiterem Schwanzangriff.

3. Verzögerte Angriffe
Jeder schwerere Boss hat einige davon im Angebot. Mein (subjektives) Problem damit: Intuitives Reagieren erscheint oft nicht möglich. Der eigentliche Angriff nach der Ankündigung dauert teils lange, wird dann aber so schnell ausgeführt, dass ich mit meinen 40 Jahren darauf nicht mehr reagieren kann -> Bosskampf "verkommt" zum Auswendiglernen der korrekten Timings statt zum Aufbau des richtigen intuitiven Verhaltens.

4. Extreme Mobilität
Viele Bosse pesen durch die halbe oder ganze Arena infolge ihrer Angriffe. Als Nahkämpfer muss ich dann erst einmal wieder zum Boss laufen, der schon wieder seine nächste Kombo beginnt.


Im Umgang mit diesen Punkten ergeben sich (für mich) die folgenden Schwierigkeiten, insbesondere dann, wenn sie in Kombination auftreten:

- Die Zeitfenster für Gegenangriffe sind enorm gering. Als Großschwertnutzer habe ich das Gefühl, dass es vom Zufall abhängt, ob ich einen Angriff durchführen kann, ohne direkt einen Gegenangriff zu erleiden. Es erscheint mir inkonsistent, ob der Boss nun auf einen Input reagiert oder zufällig eine Combo erweitert.

- Das Spiel scheint es zu bestrafen, wenn ich aktiv kämpfe (Input-Reading). Es fühlt sich an, als kann ich nur auf den Boss reagieren statt selbst zu agieren.

- In einigen Käpfen sind aus meiner Sicht die Downtimes jenseits von Gut und Böse. Beispiel Roter Wolf von Radagon. Er pest durch den Raum, ballert Magie, bis er eine konkrete Combo ausführt, an deren Ende ich einen (!) Sprungangriff anbringen kann. Dann geht das Warten auf die nächste Gelegenheit wieder los.

Mein größtes Manko ist jedoch das manchmal (aus meiner Sicht) mangelhafte Feedback, Lessond learned, etc. nach Spielertod. Mir geht es nicht darum, dass ich oft sterbe, sondern, dass ich hinterher nicht weiß, was ich daraus lernen oder im nächsten Versuch besser bzw. anders machen soll. Beispiele:

a. Radahn, Phase 2: Die großen Meteore fliegen auf mich zu, während ich seinen Schwerthieben ausweiche. Durch mehrere überlagernde Hitboxen werde ich am Ende einer Rollanimation getroffen, gestunnt und sterbe durch die darauffolgenden Hiebe/Meteore.
Mir ist es nicht ein einziges Mal gelungen, diese Kombo zu überleben. In meinem erfolgreichen Versuch hat er den Angriff einfach nicht ausgeführt.

b. Rykard, Phase 2: Aus diversen Richtungen regnen gefühlt unendlich viele große rote Schädel-Projektile auf mich ein, während der Boss mit langsamen Schwerthieben auf mich einschlägt. Manchmal sind es so viele Projektile, dass ich trotz Laufens davon eingekesselt werde, manchmal überlagern sich die Hitboxen der Schwertangriffe und Projektile, sodass ich aus der Rolle heraus getroffen, gestunnt und weitere fortlaufende Treffer getötet werde.
Auch hier hat der Boss diesen Angriff in meinem erfolgreichen Versuch nicht eingesetzt.

In beiden Fällen hat sich der Sieg über die Bosse für mich leer angefühlt. Weil ich nicht die Bosse gemeistert habe, sondern einfach die RNG-Würfel für mich glücklich gefallen sind. Bis heute weiß ich nicht, wie ich diese Angriffe überleben könnte.
Gerade mit meinem Großschwert habe ich das Gefühl, in den allermeisten Fällen benachteiligt zu sein.

Ganz zu schweigen vom Boss-Recycling (was ich bisher nicht sonderlich schlimm finde) oder den "tollen" Encountern, wo man einfach zwei Bosse in eine Arena gesteckt hat.

Daher einfach (nochmal) die Frage: Spiele ich das Spiel falsch?

Gute Analyse, finde aus den von dir beschriebenen Punkten das Bossdesign auch das schwächste aller Soulsbornesekirings
 
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