Naja meiner Meinung nach gab es schon immer Spiele mit leichtem Zugang, das ist kein Problem der jetzigen Zeit (wenn überhaupt ein Problem).
Frogger, Space Invaders, Super Mario, Doom (oder auch Duke Nukem oder die meisten sonstige Shooter), fast jedes Rennspiel / Jump & Run / Prügelspiel hat keine dicke Anleitung gebraucht. Ach eigentlich in praktischem jedem Genre gab (und gibt) es leicht zugängliche Games. Besonders im Konsolenbereich.
Und gerade Ego-Shooter (welche ja das Thema sind) haben da lange Zeit kaum mit großartigem Anspruch geglänzt und waren trotzdem klasse. Eigentlich waren sie noch weit anspruchsloser als die jetzigen Spiele.
Und ja, es gibt Spiele wie Golden Eye, Bioshock oder Half-Life die durch Levelaufbau / Gameplay herausstechen, aber im Endeffekt waren des schon immer eher die Ausnahmen als die Regel, soweit ich das in Erinnerung habe.
Ausserdem gibt es auch unterschiedliche Arten von "Anspruch" bzw. unterschiedliche Auffassungen. Intelligentes Missionsdesign wie bei Golden Eye oder Perfect Dark sind eine Sache, aber ist doch auch eine Steigerung des Anspruchs wenn man jetzt taktischer vorgehen muss als früher. In alten Ego Shootern - losrennen und mit möglichst starker Waffe alles niederholzen was kommt, ab und zu hat man sich hinter ner Mauer versteckt, aber im Endeffekt durchrennen. In jetzigen Ego Shootern wie Killzone, CoD oder ähnliches muss man schon a bisserl überlegter vorgehen, teilweise auf Teamkameraden achten usw. Mit losfetzen ist da nicht alles getan. Dazu kommt natürlich noch die KI und Eigenheiten der Gegner die bestimmte Taktiken erfordern. Gab es früher (jaa, ganz früher) auch nicht.
Ich bewege mich hier auf dünnem Eis weil ich kaum aktuelle Ego-Shooter gespielt habe (Half-Life 2, Resistance 1 und Red Steel sind meine einzigen Ego Shooter der letzten Jahre), darum ist meine Argumentation sicher nicht hieb- und stichfest, aber meiner bescheidenen Meinung nach find ich die Entwicklung zur Zeit nicht tragisch. Klar ähneln sich die meisten Ego-Shooter der jetzigen Zeit, aber glaube mich zu erinnern das des früher auch so war (Duke, Doom, Blood, Shadow Warrior waren auch relativ ähnlich). Und es kommen immer wieder Spiele raus die ihren Schwerpunkt auf unterschiedliche Aspekte setzen (Grafik + Atmosphäre, Single-Player, Multiplayer, Horror, Sci-Fi, Krieg, große Schlachten, schnelles / actionreiches Gameplay,Teamplay mit NPCs, Einzelkämpfer-Rambo...) so dass mir die Games doch immer ein anderes Spielgefühl geben.
Schlussfazit: Meiner Meinung nach ist der Anspruch immer leicht gestiegen (in meiner Definition) und natürlich gab es immer wieder Spiele die in der Hinsicht etwas besonderes waren, aber ich sehe keinen richtigen negativen Trend. Nur jetzt wird dank Internet / Foren / Communities mehr gemeckert :-D