Ich glaube, du kannst dich nicht mehr so genau an die Zeit zwischen 2009 und 2013 erinnern, die war...alles andere als stabil, bzw. eine permanente Krise.
Viel wahrer ist, dass wir uns in einer generellen globalen Zeit des Umbruchs befindet, der eher immer schneller voran geht, vor allem unter dem Einfluss von militärischen Bestrebungen aus Russland & China ihr Einflussgebiet global auszubauen, unsere eigene relative Überalterung und die vielfältigen Folgen des globalen Klimawandels. Man muss also als Politiker mehr unangenehme Entscheidungen als früher treffen, die auch mehr übernationalen Einfluss haben, vermutlich mit mehr Parteien als je zuvor (da alle klassischen Parteisysteme zerspringen) und mit mehr Transparenz als je zuvor, da unsere moderne Social Media-Welt und die mediale Vielfalt dies ermöglicht.
Long Story Short: ich bin felsenfest überzeugt, angesichts dieser Großlage, muss sich heute jeder Staatsführer innerhalb von paar Jahren so unpopulär machen, dass er in seinem repräsentativen System wie unseren komplett absäuft. Frage ist nur, was er in der Zwischenzeit erreicht und ob er seinem Nachfolger irgendwo Fortschritte überreichen kann oder eine Krise halbwegs gut überstanden hat.
Merkel hat den Leuten immer den Eindruck gegeben, dass sie all diese Krisen iwie gut überstanden und ausgesessen hat und darum wurde sie, ohne jegliche Vision, immer wieder gewählt. Vielleicht ist dieser graue, langweilige, hochgradig passive Zugang der echte Weg zu politischem Erfolg heute.