Steuergerechtigkeit ist doch nicht gleich höhere Steuern. Ein Staat ist nicht Gewinn- sondern Budgetorientiert. Das heisst eine entsprechend höhere Besteuerung von immer mehr verdienenden Höchstverdienenden bedeutet also automatisch eine Steuerentlastung für die Mittelschicht. Was dann auch zu einem ankurbeln der Wirtschaft führt, da ein höheres Realeinkommen von 80% der Bevölkerung diesbezüglich deutlich schneller wieder in die Wirtschaft fliesst als eine immer stärkere Konzentration des Vermögens in das rechste Prozent.
Imho ist es durchaus eine zentrale Aufgabe des Staates der immer extremer werdenden Einkommensschere und der Vermögenskonzentration auf einen immer kleiner werdenden Prozentsatz entgegenzuwirken. Natürlich braucht es ein entsprechendes Gefälle und einen Anreitz, also mehr Leistung/Qualifikation/Risiko soll sich natürlich auch lohnen und zu mehr Einkommen führen. Aber wenn z.B. ein CEO mehr als das 200 fache seiner schlechtbezahltesten Mitarbeiter verdient sind wir da weit Weg von irgend einer Normalität.
Ist aus der Schweiz und weiss nicht wie genau die Situation in Deutschland ist, aber auch da wird der Trend wahrscheinlich ähnlich sein:
Die höchsten Löhne steigen immer mehr und die Steuerbelastung für diese wurde immer weiter gesenkt. Neoliberalismus und Lobbyismus sei dank...