Am Ende waren fast alle glücklich!
Dem Streit zwischen Traditionsklub und Retorten-Klubs sowie der 1. und 2. Bundesliga um die Verteilung der TV-Milliarden ab der Saison 2017/2018 folgte heute der „Friede von Frankfurt.“
Einstimmig beschloss das Präsidium der Deutschen Fußball Liga um Boss Christian Seifert den neuen Verteilerschlüssel. Ab der nächsten Saison schüttet die DFL TV-Milliarden nach insgesamt sieben Kriterien aus. Die nationalen Einnahmen, die ab der Saison 2017/18 für vier Spielzeiten auf 1,19 Milliarden Euro pro Saison steigen, werden anhand eines „Vier-Säulen-Prinzips" ausgeschüttet - eingerechnet werden die Fünfjahreswertung getrennt nach Ligen, die Erfolge der vergangenen 20 Jahre, die Nachwuchsarbeit sowie eine Wettbewerbswertung.
Kamera ab! Ab kommender Saison fließt noch mehr TV-Kohle an die 36 Bundesliga-Klubs
Foto: picture alliance / Pressefoto U
Bislang wurden die Einnahmen ausschließlich nach der Fünfjahreswertung verteilt. Diese wird künftig 70 Prozent der Ausschüttung ausmachen. Fünf Prozent der nationalen Einnahmen werden nach der 20-Jahres-Wertung aller 36 Profiklubs verteilt. Wer verbandsausgebildete U23-Spieler einsetzt, darf mit einem Anteil von den zwei Prozent der Nachwuchs-Säule rechnen.
23 Prozent werden nach einer „gewichteten" Wettbewerbswertung verteilt. Die ersten sechs Klubs in der dieser Säule erhalten denselben Betrag.
„Dank Rekorderträgen aus der im Sommer erfolgten Ausschreibung der nationalen Medienrechte können alle Clubs mit erheblichen zusätzlichen Einnahmen kalkulieren", sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball: „Daneben wird durch das neue Verteiler-Modell den Interessen von Medien-Partnern sowie den Zuschauern in den Stadien und vor den Bildschirmen im Sinne eines attraktiven Wettbewerbs Rechnung getragen."
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Bislang flossen die TV-Gelder zu 80 Prozent an die Erstliga- und zu 20 Prozent an die Zweitliga-Klubs. Jetzt wird's deutlich komplizierter
Trotz teilweise höchst unterschiedlicher Interessen „konnte ein Weg gefunden werden, der Leistungsprinzip und Solidarität weiter miteinander verbindet", sagte Rauball: „Mit Blick auf die weitere Positiv-Entwicklung der Bundesliga und 2. Bundesliga ist es darüber hinaus das Ziel, sportliche Nachhaltigkeit und Nachwuchsförderung zu honorieren und in den unterschiedlichen Tabellenregionen Wettbewerbsimpulse zu setzen."
Nur vereinzelt gab es Kritik. Rauball: „Es gab auch Rückfragen. Ein Vertreter der 2. Liga glaubt, dass er wegen des neuen Vertragsmodus weniger bekommt, Trotzdem hat er die Kriterien gelobt, nach denen wir gegangen sind."
Dazu kommen noch drei weitere Säulen bzw. Kriterien, nach denen das Geld aus der Auslandsvermarktung verteilt wird.
25 Prozent werden an alle 18 Bundesligisten ausgezahlt, 50 Prozent werden in Bezug zum Abschneiden der Klubs in den internationalen Wettbewerben in den vergangenen fünf Jahren ausgeschüttet.
Dazu kommt die dritte Säule Nachhaltigkeit – dabei wird die Teilnahme der Bundesligisten an internationalen Wettbewerben in den vergangenen zehn Jahren belohnt.