Wenn Federer gegen Nadal verliert, wird er erstmals in seiner Karriere hinter Wawrinka klassiert sein in der Weltrangliste, bzw er muss einfach immer mindestens eine Runde weiter kommen als Wawrinka um das abzuwenden
Aber grundsätzlich trau' ich seit den Halbfinal-Spielen beiden Schweizern die Finalqualifikation durchaus zu, dann gehts im Final auch gleich noch um die Vorherrschaft im Schweizer Tennis
Wawrinka dürfte gegen Berdych nach deren letzten Begegnungen sogar klar der Favorit sein, hat er den Tschechen doch in letzter Zeit eigentlich immer ordentlich dominiert und auch entsprechend klar gewonnen (und vor allem: Die letzten 5 Spiele allesamt gewonnen, afaik). Und allgemein ist bei Wawrinka das eingetroffen, was ich vor der Saison erhofft habe, er wirkt deutlich sicherer auf dem Platz durch die Erfolge. Er hat gegen Djokovic ein Match gewonnen, in dem er weniger Punkte gemacht hat als der Gegner, was eigentlich ungewöhnlich ist in einem Spiel gegen einen der Topspieler. Er war eigentlich ständig 00:30 hinten bei den eigenen Aufschlagspielen und hat trotzdem kaum einen Breakball zugelassen. Spricht schon sehr deutlich für seine Steigerung, die er nun durchgemacht hat.
Das ganze hätte imo auch sehr schnell kippen können, wenn er schlecht in die Saison gestartet wäre, aber so wird ihm das nochmal einen deutlichen Schub fürs Selbstvertrauen geben.
Und bei Federer würde ich einfach mal sagen: Mit dem muss man dieses Jahr definitiv nochmal rechnen. Vielleicht zum letzten mal? Ich glaube, wenn er diese Saison einen GS-Titel holt, oder zumindest wenn er in Wimbledon nochmal gewinnen sollte, tritt er Ende Saison zurück. So nach einem weiteren Highlight die Karriere beenden hat ja schon was. Andererseits dachte ich das schon 2012 und Federer meinte ja mal, er wolle 2016 noch spielen
Hab' ich natürlich auch nichts dagegen
Absolut keine Ahnung was letztes Jahr schief gelaufen ist, vielleicht waren die Rückenprobleme wirklich schwerwiegender als es immer kommuniziert wurde. Aber man erkennt jedenfalls, gerade wie er sich bewegt, gewaltige Fortschritte zum Vorjahr. Und alleine dadurch hat er bei den Schlägen plötzlich wieder mehr Zeit, kann mehr Druck aufbauen, macht weniger Fehler und wirkt deutlich weniger hilflos in der Verteidigung. Ich meine, Murray war natürlich oftmals stärker in den längeren Ballwechseln, aber letztes Jahr war Federer in solchen Situationen jeweils hoffnungslos unterlegen, das ist er nun in Australien zumindest keinesfalls mehr.
Während er letztes Jahr kaum einen Top 10 Spieler überhaupt mal geschlagen hat, hat er nun mit einer wirklich schweren Auslosung (Achtelfinal Tsonga, Viertelfinal Murray...), eigentlich sehr locker die Halbfinals erreicht.