Nicht "der Staat"
will das Geld abschaffen, die Banken wollen dies. Und zwar schlicht, weil man damit noch mehr Geld verdienen kann von wegen Negativzinsen (bei Firmenkonten durchaus schon üblich) und ähnlichem. Klar begründet man dies unter anderem auch mit Verbrechens-, Schwarzgeld, Betrugs-, Geldwäschebekämpfung, aber wie bei der privaten Wirtschaft eben unvermeidlich - man will einfach nur mehr und mehr Geld machen - und mit Bargeld, an welches man im Gegensatz zu virtueller Währung nicht noch künstlich Hürden anbringen kann, um den Kunden noch mehr Geld aus den Rippen zu leiern, geht das eben nicht. Die Stelle wo hier erst "der Staat"
ins Spiel kommt ist da zu sehen, dass wir nun einmal einen neoliberalen Einheitsparteienblock haben und hier wird nichts unternommen, was den Wirtschaftslobbyisten und Industrie-Overlords gegen den Strich geht. Das war damals bei den Vorwürfen gegen die vermeintlich deutsche und europäische Bürokratie in Bezug auf die Gurken- und alternativ auch Bananenkrümmung bzw. die angestrebte Normierung derselben genauso. Dies kam ebenso wirklich als direkte Forderung fast 1:1 genau so aus dem Einzelhandel bzw. insbesondere dem (ruinösen) Discounter-Bereich und die Politik hat diese IMO in der Tat völlig hirnverbrannten Vorschläge direkt aus den Controlling-Abteilungen von Aldi & Co. auch noch umgesetzt, anstatt der Durchökonomisierung aller Lebensbereiche den Kampf anzusagen.
Und das Problem besteht schlicht und ergreifend darin, dass es keine mächtigen politischen Kräfte mehr gibt, diese neoliberale Ideologie bzw. diesen neoliberalen Ungeist umzukehren. Gerade der Banken- und Versicherungsbereich, der eben am liebsten heute als morgen das Bargeld eindämmen würde, hat die Politik fest im Griff. Und egal welche von den vermeintlichen Volksparteien in Regierungsverantwortung ist, niemand wird dort die nötigen Schritte unternehmen, diesen Ungeist, dass die Privatwirtschaft einen unangemessen großen Einfluss auf die Gesetzgebung nimmt, einzudämmen.
Es ging hier ja primär um derartige Forderungen ausgerechnet der Finanzindustrie, die sich in den letzten Jahren wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hat. Aber trotz dass der Steuerzahler sie retten musste, werden von dieser Seite lächerliche, teils wirklich absurde Forderungen gestellt, wobei die Industrie anteilig noch nicht einmal annähern genug beiträgt. Die Banken- und Versicherungsbranche ist schlicht unterreguliert und ebenso "untertaxiert". Die Heilmittel wären ganz simpel eben eine viel stärkere Regulierung der Banken- und Versicherungsbranche und endlich auch eine dementsprechende Besteuerung (z. B. Finanztransaktionssteuer), vor welcher man sich ja immer drückt und sich statt dessen lieber zum Erfüllungsgehilfen z. B. bei der Abschaffung des Bargeldes macht, damit diese Halunken noch mehr Geld machen können und zwar so lange bis sie sich wieder verspekulieren und erneut gerettet werden müssen.