Wiesenlooser
L18: Pre Master
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- 19 Apr 2005
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Schreiben jetzt auch Euch beide. Bin kein Bayern Fan aber ich sehe das aus der Ferne so. Das Spiel gegen Barca hat da nur bedingt mit zu tun!
Nicht mal unbedingt wegen dem Spiel in Barcelona, sondern wegen allgemeinen Entwicklung. Die Probleme häufen sich und er findet kaum Lösungen. In den Spielen gegen die Top5 der Bundesliga bspw. ist die Bilanz überschaubar. Wir erspielen uns gegen gut organisierte Mannschaften zu wenige Torchancen (ohne die individuelle Klasse von Robben/Ribéry sowieso) und sind anfällig für Konter. Unter seinem Vorvorgänger war dies auch schon zu beobachten.
Häufig habe ich das Gefühl, dass er zu viel will. Er ist mit allen Emotionen dabei, keine Frage. In Barcelona dirigierte er einmal mehr pausenlos am Spielfeldrand, ändert eine sagen wir es skurrile Dreierkette die gegen die drei Topstars im 1 gegen 1 verteidigen sollte nach 15 Minuten. Die Spieler werden hin und her geschoben, im Spiel, zum Teil mehrfach. Überfrachtet das nicht ein wenig die Spieler, entstehen so ein paar nicht zu vernachlässigbare Reibungsverluste? Eine Großchance entstand ja sogar just in dem Moment wo sich die Mannschaft neu sortierte.
Ich will ja gar nicht wieder von Heynckes anfangen, aber zu seiner Zeit hattet Ihr eine Idee, eine Grundformation und jeder einzelne wusste genau was er zu tun hatte. Und das auf einer Position bzw. Rolle die er im Schlaf beherrschte. War das nicht der größte Faustpfand der Bayern-Truppe, neben der erstklassigen Moral? Ein Schuss Pragmatismus würde dem Spiel sehr gut tun.
Fraglos ist die Personalsituation über Monate unbefriedigend, dafür kann Guardiola erstmal nichts (Trainingssteuerung, etc. kann ich nicht beurteilen). An der Kaderzusammenstellung war er maßgeblich beteiligt, speziell in der Offensive kann man auch hier Kritik ansetzen. Erinnern wir uns zurück, unter seinem Vorvorgänger war dies ähnlich, wenn auch nochmal auf einem anderen Niveau.
Und zu argumentieren man hat Probleme ohne RibRob mag stimmen aber es ist der FC Bayern der jede Position doppelt bestzt hat und auch die Möglichkeit hat im Bereich der Offensive dieses fast ohne Qualitätsverlust zu tun. Ich hätte den kleinen Flitzer nicht nach Italien verkauft. Der hätte die Möglichkeit im 1:1 und Götze hat es auch. Warum er das nicht abrufen kann ist die große Frage!
Noch einmal, Ihr müsst nicht gleich abgehen wie Diskusfische wenn man mal kritisiert, ja es trifft auch mal die Bayern!![]()
Niemand geht ab wegen Kritik. Einige verwechseln aber Kritik mit stumpfen draufhauen - das nehme ich dann nicht ernst. Wäre dein erster Post so ausgefallen wie derjetzige wäre es spannender gewesen.
Das stimmt. Die Bilanz gegen die Top 5 ist überschaubar. Ist aber auch schwierig nach der WM gegen die Topteams , wenn diese >10 Punkte hinter uns liegen und man gleichzeitig mit den Kräften haushalten muss.
Die Dreierkette ist im Prinzip sogar ein Tick defensiver als die Viererkette - hat aber einfach nicht funktioniert und man hat umgestellt - kein Zeichen von Schwäche imo.
Heynckes Spielstils war in der Tat pragmatischer. Die Stärke bei Heynckes war, dass man den kreativspielern wie Robben und Ribéry viel Freiheit gelassen hat. Die Triple Saison war besonders. Alle waren 120% heiß , weil man wie schweini und lahm endlich einen Titel gewinnen wollte -und dann auch noch topfit - imo eine Situation, die nicht rekonstruierbar ist. Wer hat dann den Unterschied im Finale gegen Dortmund gemacht ? Ein Robben - bezeichnend.
Neue Transfers wurden versäumt. Die Argumente sind aber schwierig, wenn man den halben Weltmeisterkader zur Verfügung hat. Es war nicht damit zu rechnen , dass in Prinzip immer viele Säulen fehlen.