Der Glaubens-Thread

Sorry mein Post war etwas zu angriffig formuliert, werde es editieren.

Aber liege ich falsch darin dass viele Atheisten mega pessimistisch und nihilistisch rüberkommen ?

mein freundes- und bekanntenkreis besteht größtenteils aus atheisten und ich würde niemanden davon als mega pessimistisch bezeichnen. im gegenteil - gerade die bibeltreusten meiner bekannten, sind diejenigen die häufig negatives von sich gegeben haben, weil irgendwo wieder ein transsexueller zu sehen war. "geht ja garnicht! die welt geht zu grunde!". findest du das etwa nicht pessimistisch?

versteh mich nicht falsch. ich halte sehr viel von meinen christlichen mitmenschen, auch wenn ich nicht immer der gleichen meinung bin. ich würde auch niemals gegen christen hetzen oder ihnen irgendwelche negativen attribute andichten. mir missfällt nur die bibel als glaubensgrundlage, weil sie sehr unmoralisch ausgelegt werden kann und auch nicht wirklich zum heutigen zeitgeist passt.
 
Für mich als Gläubige und Anhängerin des Alten Glaubens sind diese Gottheiten und der Kontakt mit ihnen real.
Ja, das ist mir schon klar.

Nur unterscheide ich nicht zwischen der Zahnfee, dem Christkind, Engeln und Göttern. Für mich sind diese übernatürlichen Wesen alle gleich real. (Gar nicht.)
 
Das ist nicht ganz korrekt. Aton wurde nicht zu einer allumfassenden „Übergottheit“ erklärt, die alle alten Zuständigkeiten wie Tod, Krieg, Heilung, Fruchtbarkeit, Unterwelt etc. vereinte. Stattdessen hat Echnaton das Leben selbst radikal auf einen einzigen Aspekt reduziert: die Sonne und das von ihr ausgehende Licht.

Die alten Götter – Osiris, Isis, Hathor, Thot, Ptah – waren nicht plötzlich „umgedeutet“ oder „aufgegangen“ in Aton. Sie waren einfach nicht mehr relevant. Ihre Zuständigkeiten wurden ignoriert oder als nebensächlich betrachtet, weil Echnaton sagte: Alles Leben kommt vom Licht – also brauchen wir nur Aton.

Das ist ein Unterschied zu einem Monotheismus, der einen Gott als „Alles-in-einem“-Lösung (wie später im Alten Testament) versteht. Echnaton hat die Welt nicht mit Aton erklärt, sondern sie auf Aton reduziert - ohne die Antworten zu haben. Darum ist er damit auch gescheitert.

Die Hymne Echnatons an Aton, die es nahezu Wort für Wort in die Bibel geschafft hat (siehe Psalm 104), legt jedoch die Vermutung nahe dass Aton der heutige Christengott ist. Auch die Anhänger Echnatons wurden aus Ägypen vertrieben.
 
Studien, die das belegen? Nicht wirklich.
Pessimismus hat mit Depression zu tun


Und um es vorwegzunehmen, ich nehme nicht an, dass Atheismus zwangsläufig Depressionen verursacht. Eher ist es so, dass Religionen über die Jahrhunderte soziale Gefüge geschaffen haben, welche für viele Menschen (nicht alle) schützend wirken. Weil man in Kirchen Zugehörigkeit und Zuflucht findet wenn es einem mal schlecht geht, weil man da Tanz und Gesang hat, man vielleicht Partner fürs Leben findet, eine stabile soziale Identität unabhängig von Karriereerfolg, usw usf.

Viele dieser Funktionen übernehmen übrigens heute, zumindest in der Schweiz, auch Vereine.

Wenn überhaupt, würde ich sagen: Theisten handeln oft aus einer nihilistischeren Grundhaltung – sie verzichten auf echte intrinsische Werte und lagern ihre Moral an ein externes System aus. Ein „Gott sagt mir, was richtig ist“ ist kein Wert, sondern Gehorsam.
Das ist eben für viele Menschen ein wunderbarer Vorteil. Man erntet die Früchte der Vorfahren, welche ein Superego in eine Kultur eingebaut haben, so dass man selber gar nicht darüber nachdenken muss, warum man das richtige tut. Man tut es einfach, weil es einem gelehrt wurde.

Darum müssen religiöse Menschen oft weniger nachdanken, und haben mehr Zeit zum leben. Das zu tun, was sich richtig anfühlt, und zwar auf eine Art und Weise, dass man nicht in einer Sackgasse oder in Sucht endet. Und wenn man mal nicht weiter weiss, geht man zu den Ältesten (idealerweise die Weisesten) der Gemeinde, weil man gelernt hat, zu vertrauen, und dieses Vertrauen nie betrogen wurde.

(Das ist keine Lobesrede auf Religion, sondern einfach eine nüchterne Feststellung.)
 
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Nur unterscheide ich nicht zwischen der Zahnfee, dem Christkind, Engeln und Göttern. Für mich sind diese übernatürlichen Wesen alle gleich real. (Gar nicht.)

Das ist den Gottheiten und Fae herzlich egal, ob du an sie glaubst oder nicht. Für Gläubige gibt es jedoch Anrufungen, Gebete, Rituale und Opfergaben, um die Aufmerksamkeit dieser Wesenheiten auf sich zu lenken und eine Verbindung zu ihnen herzustellen. Atheisten und Satanisten (das ist das Gleiche wie Atheisten, nur in Schwarz :kruemel: ) haben mit all dem jedoch nichts am Hut, und auch das ist legitim. Nur gibt es hier keinen Grund sich als Atheist in irgend einer Weise überlegen zu fühlen, und/oder sich hinter der Wissenschaft (als Ersatzreligion sozusagen) zu verstecken.
 
Das ist den Gottheiten und Fae herzlich egal, ob du an sie glaubst oder nicht. Für Gläubige gibt es jedoch Anrufungen, Gebete, Rituale und Opfergaben, um die Aufmerksamkeit dieser Wesenheiten auf sich zu lenken und eine Verbindung zu ihnen herzustellen. Atheisten und Satanisten (das ist das Gleiche wie Atheisten, nur in Schwarz :kruemel: ) haben mit all dem jedoch nichts am Hut, und auch das ist legitim. Nur gibt es hier keinen Grund sich als Atheist in irgend einer Weise überlegen zu fühlen, und/oder sich hinter der Wissenschaft (als Ersatzreligion sozusagen) zu verstecken.
Die Wissenschaft ist keine Ersatzreligion. Die Wissenschaft erklärt viel mehr, wieso der Glaube nachvollziehbarerweise eben nur etwas ist, woran man glaubt, siehe die vielen Beispiele, die ich gestern genannt habe.

Atheismus und Satanismus kannst du natürlich nicht über einen Kamm scheren, der theistische Satanismus ist ebenso eine Form der Spiritualität und Religion, was ihn zum exakten Gegenteil des Atheismus macht.

Übrigens fühle ich mich als Atheist auch nicht "überlegen", ich sage nur weiterhin, dass ich den Glauben nicht als Krücke in meinem Leben brauche.
 
wieso der Glaube nachvollziehbarerweise eben nur etwas ist, woran man glaubt
Wenn das so ist, dann bin ich schon rein aus Effizienzgründen ein ziemlich gläubiger Mensch. Muss ziemlich viel kollaborativ arbeiten, und daher oft anderen etwas glauben, ohne es verifizieren zu können. :D

Zum Glück habe ich dafür Leute um mich, denen ich vertrauen kann.
 
Darum müssen religiöse Menschen oft weniger nachdanken, und haben mehr Zeit zum leben. Das zu tun, was sich richtig anfühlt, und zwar auf eine Art und Weise, dass man nicht in einer Sackgasse oder in Sucht endet. Und wenn man mal nicht weiter weiss, geht man zu den Ältesten (idealerweise die Weisesten) der Gemeinde, weil man gelernt hat, zu vertrauen, und dieses Vertrauen nie betrogen wurde.

(Das ist keine Lobesrede auf Religion, sondern einfach eine nüchterne Feststellung.)

das argument mit der zeit halte ich für ein gerücht. die religiösen menschen in meinem umfeld haben wenig zeit weil sie den großteil ihrer freizeit in der geimeinde verbringen und sogar mithelfen müssen. ein arbeitskollege hat sich ständig über zeitmangel beschwert, obwohl er kinderloser single war.
darüber hinaus muss man als religiöser mensch ständig drüber nachdenken, was gottes wille in der aktuellen situation ist, da die bibel meist keine eindeutige antwort parat hat. wenn du irgendwelche alten männer nach ner erlaubnis fragen musst, hört sich das nicht nach dem entspannten und einfachen leben an, das du uns hier verkaufen willst :nix:
 
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das argument mit der zeit halte ich für ein gerücht. die religiösen menschen in meinem umfeld haben wenig zeit weil sie den großteil ihrer freizeit in der geimeinde verbringen und sogar mithelfen müssen. ein arbeitskollege hat sich ständig über zeitmangel beschwert, obwohl er kinderloser single war.
darüber hinaus muss man als religiöser mensch ständig drüber nachdenken, was gottes wille in der aktuellen situation ist, da die bibel meist keine eindeutige antwort parat hat. wenn du irgendwelche alten männer nach ner erlaubnis fragen musst, hört sich das nicht nach dem entspannten und einfachen leben an, das du uns hier verkaufen willst :nix:

Achso, ja, das kann ich mir schon vorstellen. Wenn man Teil einer Gemeinschaft ist, zieht das in der Regel Verpflichtungen mit sich. Und manche Leute werden da auch ausgenutzt, oder lassen sich ausnutzen, so wie es bei deinem Kollegen klingt. Sprich er opfert sich für die Gemeinschaft auf und spürt dabei keine oder kaum Erfüllung. Das ist auch nicht die Idee.

Zum Zweiten: Das ist dann eine Frage des Gottesbildes und in was für einer Gemeinde man ist. Gerade bei evangelikalen Christen wird glaube ich schon die persönliche Beziehung zu Gott betont, die man im Gebet, aber auch im Gespräch mit anderen entwickelt, und dass man sich eben auch gewissen Regeln unterodnet. Ist für viele Leute in der Gemeinschaft sicher auch oft mehr Zwang als Wunsch, einverstanden.

Aber man grübelt halt weniger, weil man beschäftigt ist. :coolface: Und ich denke, man macht es, weil man schon erwartet, dass die Beiträge, die man in der Gemeinschaft leistet wenn man gesund und stark ist, dann auch auf einen zurückkommen wenn man es dann einmal selber braucht. So ist das denke ich allgemein mit Beziehungen. Ich helfe einem Freund wenn er Hilfe braucht und ich überschüssige Energie habe, und hoffe, dass der Gefallen dann auch erwidert wird.
 
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Achso, ja, das kann ich mir schon vorstellen. Wenn man Teil einer Gemeinschaft ist, zieht das in der Regel Verpflichtungen mit sich. Und manche Leute werden da auch ausgenutzt, oder lassen sich ausnutzen, so wie es bei deinem Kollegen klingt. Sprich er opfert sich für die Gemeinschaft auf und spürt dabei keine oder kaum Erfüllung. Das ist auch nicht die Idee.

Zum Zweiten: Das ist dann eine Frage des Gottesbildes und in was für einer Gemeinde man ist. Gerade bei evangelikalen Christen wird glaube ich schon die persönliche Beziehung zu Gott betont, die man im Gebet, aber auch im Gespräch mit anderen entwickelt, und dass man sich eben auch gewissen Regeln unterodnet. Ist für viele Leute in der Gemeinschaft sicher auch oft mehr Zwang als Wunsch, einverstanden.

Aber man grübelt halt weniger, weil man beschäftigt ist. :coolface: Und ich denke, man macht es, weil man schon erwartet, dass die Beiträge, die man in der Gemeinschaft leistet wenn man gesund und stark ist, dann auch auf einen zurückkommen wenn man es dann einmal selber braucht. So ist das denke ich allgemein mit Beziehungen. Ich helfe einem Freund wenn er Hilfe braucht und ich überschüssige Energie habe, und hoffe, dass der Gefallen dann auch erwidert wird.

ich würde nicht sagen, dass er sich ausgenutzt gefühlt hat. er hat es ja gerne gemacht. seine beschwerde galt eher seiner arbeit, weil ihm 40 stunden die woche zu viel waren, wenn man noch die gemeinde dazu zählt. aber mal abgesehen von der fehlenden freizeit, hat der strenge glaube eine verunsicherung in ihm ausgelöst (zumindest habe ich das so empfunden). er hat aufgehört filme zu schauen, weil er nicht wollte dass er aus versehen eine sex-szene zu sehen bekommt. musik wollte er auch nicht mehr hören, weil der rythmus angeblich einen teuflischen einfluss haben kann - siehe buschmänner die sich in trance tanzen. dass ein intelligenter mensch wie er zu so einem religiösen overthinking neigt, zeigt eigentlich dass der glaube nicht automatisch das leben vereinfacht.
 
ich würde nicht sagen, dass er sich ausgenutzt gefühlt hat. er hat es ja gerne gemacht. seine beschwerde galt eher seiner arbeit, weil ihm 40 stunden die woche zu viel waren, wenn man noch die gemeinde dazu zählt. aber mal abgesehen von der fehlenden freizeit, hat der strenge glaube eine verunsicherung in ihm ausgelöst (zumindest habe ich das so empfunden). er hat aufgehört filme zu schauen, weil er nicht wollte dass er aus versehen eine sex-szene zu sehen bekommt. musik wollte er auch nicht mehr hören, weil der rythmus angeblich einen teuflischen einfluss haben kann - siehe buschmänner die sich in trance tanzen. dass ein intelligenter mensch wie er zu so einem religiösen overthinking neigt, zeigt eigentlich dass der glaube nicht automatisch das leben vereinfacht.
Interessant, klingt ziemlich übereifrig und streng, ja. So wie dus beschreibst, war er nicht immer in dieser Gemeinschaft, bzw hat es nicht immer so genau genommen. Ist er Konvertit?
 
Interessant, klingt ziemlich übereifrig und streng, ja. So wie dus beschreibst, war er nicht immer in dieser Gemeinschaft, bzw hat es nicht immer so genau genommen. Ist er Konvertit?

doch, er ist in die gemeinschaft quasi hineingeboren worden. warum er mit zunehmenden alter so viel strenger mit sich selbst wurde, kann ich dir nicht sagen. vielleicht ein neuer pfarrer? aber woher weißt du, dass er übereifrig ist? vielleicht bist du nicht eifrig genug und lässt deinen glauben zu sehr schleifen? das klingt aus deiner sicht zwar übetrieben, aber die sachlage ist doch nicht so klar und einfach wie du es gerne hättest.
 
doch, er ist in die gemeinschaft quasi hineingeboren worden. warum er mit zunehmenden alter so viel strenger mit sich selbst wurde, kann ich dir nicht sagen. vielleicht ein neuer pfarrer? aber woher weißt du, dass er übereifrig ist? vielleicht bist du nicht eifrig genug und lässt deinen glauben zu sehr schleifen? das klingt aus deiner sicht zwar übetrieben, aber die sachlage ist doch nicht so klar und einfach wie du es gerne hättest.
Ich weiss nicht, ob es übereifrig ist. Ich kenne ihn ja nicht. Ich kenne nur deine Beschreibung, und durch diese klingt es auf mich übereifrig.

Keine Sex-Szenen schauen dürfen, Musik nicht mehr hören wollen (generell?)... Klingt für mich nach Reinheitswahn. Aber ich kenne seine Vorgeschichte nicht. Vielleicht hatte er mal mit Sucht zu kämpfen und macht jetzt eine Art Detox? Gibt viele Möglichkeiten...
 
Ich weiss nicht, ob es übereifrig ist. Ich kenne ihn ja nicht. Ich kenne nur deine Beschreibung, und durch diese klingt es auf mich übereifrig.

Keine Sex-Szenen schauen dürfen, Musik nicht mehr hören wollen (generell?)... Klingt für mich nach Reinheitswahn. Aber ich kenne seine Vorgeschichte nicht. Vielleicht hatte er mal mit Sucht zu kämpfen und macht jetzt eine Art Detox? Gibt viele Möglichkeiten...

generell keine musik, außer kirchenlieder. eine sucht hat er nie erwähnt und soweit ich weiß war er schon von klein auf ein gottesfürchtiger mensch. ich glaube also kaum, dass durch den glauben das leben einfacher wird. der glaube macht es nur anders und aus meiner sicht auch etwas umständlicher :nix:
 
ich glaube also kaum, dass durch den glauben das leben einfacher wird.
Hmm, ich finde nicht, dass man das direkt aus deinem Beispiel schlussfolgern kann. Es handelt sich da ja um ein Einzelbeispiel. Und wir wissen auch nicht, wie es deinem Kollegen ohne diese Gemeinschaft gehen würde, bzw wie er in einer atheistischen Familie rausgekommen wäre.

Es gibt eine riesige Anzahl an verschiedenen Glaubensgemeinschaften. Und jeder Mensch ist anders. Von Donkey zu Kong: Ich behaupte einfach einmal frech, dass der Glaube für manche Menschen das Leben einfacher macht und es bereichert, und für andere nicht.

:coolface:
 
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