Der Glaubens-Thread

In keinen der Fortschritte der letzten Jahrzehnte oder Jahrhunderte, in Biologie, Physik, Astronomie, Chemie, welche den heutigen Lebensstil ermöglicht haben, hatte die Religion eine Anteilnahme. Dies alles basiert auf der Schaffung von Wissen inkl. deren Bereisen. Um nun immer wieder die Wissenschaft in Verruf zu bringen, verliert man sich in Detailangelegenheiten. Dies ist auch hier zu lesen: "Die Wissenschaft widerspricht sich häufig", "Die Wissenschaft kann nicht erklären, was vor dem Urknall war" etc, dies alles um es als Beweis eines Gottes aufzuführen. Das zeugt schon allein davon, dass ein Missverständnis zur Wissenschaft vorliegt. Sie hat gar nicht den Anspruch schon heute alles erklären zu können. Es existiert kein Buch, was mal aus Stille Post Geschichtnen zusammengeschrieben wurde und von sich behauptet die absolute Wahrheit in allen zu sein. Im Gegensatz zu vielen religiösen Büchern.

Gleichwohl bringt der Gedanke an einen Gott keine weiteren Antworten. Nehmen wir das Beispiel mit dem Urknall. Woher kommt die Materie? Wenn man nun behauptet, die Wissenschaft kann dies nicht erklären und führt dies als Beweis eines Gottes an, stellt sich unweigerlich die Frage: Woher kommt denn nun Gott und woher hat er die Materie, um das ganze Universum zu füllen? Damit ist man wieder bei der Ursprungsfrage, für die man einen Gott als Erklärung eigentlich eingeführt hat, aber sogar noch weniger beantworten kann als die Wissenschaft.

Eine Religion ist für mich in erster Linie eine Interessengemeinschaft, wie andere mit eigenen Regeln und Traditionen, dafür benötigt es kein theoretisches Konstrukt eines Gottes.

Religion war auch dazu da ein gesellschaftliches Leben untereinander zu regeln mit Regeln und Gesetzen. Davon ab das sich die Wissenschaft auch immer selbst hinterfragt und auch an neue Realitäten anpasst im Gegensatz zu Religion. Man muss doch nur sehen was zwei Jahre JWT mit der Kosmologie angestellt hat, manche Modelle wurden widerlegt aber auch neue Dinge haben sich uns geöffnet, gerade mit Blick auf den Ursprung.
 
„Erklärung“ hat im religiösen Sinne eine andere Bedeutung als in der Naturwissenschaft. Wenn der Religiöse sagt, dass die Welt durch einen Gott erschaffen wurde, ist das für ihn eine Erklärung. Wenn der Naturwissenschaftler in äquivalenter Weise sagt, dass alles auf Naturgesetzen beruht, betrachtet er das nicht als Erklärung, sondern versteht das als Arbeitshypothese. Der wesentliche Unterschied steckt im Wort „Arbeit“.
 
Komisch, dabei werden gerade hier im Forum, aber auch in der westlichen Welt allgemein, neuerdings wissenschaftliche oder auch "wissenschaftliche" Erkenntnisse gerne als "unumstößliche Wahrheit" durchgedrückt und mit religiösen Eifer gegen die "ungläubigen" Skeptiker verteidigt...
Das zeugt eher von deinen Mangelnden Wissen über die wissenschaftliche Methodik.
Gerade die Wissenschaft versucht sich ständig selbst zu Falsifizieren und erst wenn es nicht gelingt, die eigene Theorie, zu Falsifizieren. Nimmt die Wissenschaft eine Theorie als bestmögliche aktuelle Erklärung an.
Z.b. Einsteins Relativitätstheorie. Diese fusst darauf das schwere Masse und träge Masse äquivalent sind (Äquivalenzprinzip).
Um dies zu prüfen, hat man ausgerechnet wie theoretisch die Entfernung vom zu Erde sich entwickeln müsste wenn dieses Prinzip stimmt. Dies hat man dann in den Siebziger mit Hilfe von Lasermessung überprüft.
Man kam dabei auf eine Genauigkeit von 0,000 000 000 001(10‐¹²). Also bis zu 12 Stellen hinter dem Komma konnte man belegen das, dass Äquivalenzprinzip stimmt.
Damit hat sich aber nicht zufrieden gegeben und wollte das noch genauer über überprüfen. Weswegen. Man das Experiment 2023 mit mehr Daten und neuer Technik wiederholt hat. So ist man auf eine Genauigkeit von 10-¹⁴ gekommen. Somit hat man das Äquivalenzprinzip erneut und genauer bestätigt. Beim Versuch doch noch ein Fehler in einer 10-x nachkommastelle zu finden.

Etwas was gläubige, egal welcher Religion, aufgrund ihrer heiligen Bücher, gar nicht machen dürfen.
Sie nehmen Buch X als gegeben und wer es prüfen will bzw zweifelt sündigt.

Die Wissenschaft versucht auch nicht verzweifelt Gott zu entfernen. Sondern merkt halt von ganz allein, Gott ist zur Erklärung der Welt unnötig geworden. Früher waren Blitz und Donner Gottes Werk, heute weiß man halt was Elektrizität ist und wie selbige funktioniert. Mann könnte krampfhaft versuchen Gott in die Erklärung dazu zu dichten, er ist aber als Erklärung unnötig geworden. :nix:
Dies hat sich mehrfach in der Wissenschaft wiederholt, je mehr Wissen wir haben desto weniger brauchen wir Fantasiewesen als Erklärung für die Phenomäne dieser Welt.
 
Komisch, dabei werden gerade hier im Forum, aber auch in der westlichen Welt allgemein, neuerdings wissenschaftliche oder auch "wissenschaftliche" Erkenntnisse gerne als "unumstößliche Wahrheit" durchgedrückt und mit religiösen Eifer gegen die "ungläubigen" Skeptiker verteidigt...
Das was wir in der westlichen Welt gerade erleben hat aber mit Wissenschaft recht wenig zu tun. Es ist Ideologie unter dem Deckmantel der Wissenschaft.

„Forschung“ bei der das Ergebnis schon vorher feststeht hat mit echter Wissenschaft nichts zu tun.
 
Das was wir in der westlichen Welt gerade erleben hat aber mit Wissenschaft recht wenig zu tun. Es ist Ideologie unter dem Deckmantel der Wissenschaft.

„Forschung“ bei der das Ergebnis schon vorher feststeht hat mit echter Wissenschaft nichts zu tun.
Wenn du ausreichend Belege hast kannst du jede Theorie zu Fall bringen
 
Wahr ist auch, dass die Wissenschaft heute verzweifelt versucht, Gott aus jeder Gleichung zu streichen und daran bislang kolossal scheitert.

Schon die Stunde Null mit Entstehung von Raum und Zeit durch einen spontanen Urknall belegt einen Gott ja mehr als dass es ihn widerlegt (die Frage nach dem Auslöser ist eine elementare) und bei der Erklärung der Entstehung des Lebens tappt man praktisch immer noch im Dunklen und lässt sich vom Ozean über Vulkane zu warme Quellen erschreckend unpräzise alle Möglichkeiten offen, wo vielleicht die erste Zeile keimte.

Und das Ursuppenexperiment im Labor, dass die Bausteine des Lebens nachwies, ist zwar interessant, lässt aber ebenso die drängendste Frage außen vor, wie denn die DNA in die Zelle kam. Und ohne ist selbst von einfachstem Leben nicht zu reden.
Naja... etwas wie den Urknall nachzuvollziehen, ins Detail genau, ist überraschender Weise sehr schwierig, liegt ja nur ein paar Jahre zurück. :coolface:

Aber... warum denkst du, ein Gott wäre sinnig, aber einfacher Urknall aber nicht? Bzw. warum muss ein Gott dahinter stecken? Auch ein Gott muss ja irgendwie entstanden sein. "Er war immer schon da" ist ungefähr genauso unbefriedigend wie "Vor dem Urknall gab es nichts" wenn man es bis dahin weiterspinnen will und nimmt sich gar nicht mal so viel in der Erklärung, wenn man ehrlich ist. Abgesehen davon, dass der Urknall etwas Natürliches ist und ein Gott ein übernatürliches Wesen, das vermeintlich Einfluss auf alles Leben im Universum nimmt.
 
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