Nee, du hast das Problem mit dem Anpassen echt nicht verstanden.
Wer so aussieht wie die "Freaks", sieht meist mit voller Absicht so aus. Pro Sieben zieht mit ihrer einseitigen Sendung da ganze Subkulturen in den Dreck. Es geht nicht nur um die Jungs, die sich da freiwillig (?) verändern lassen. Es geht darum, daß besonderes Äußeres wie eine Krankheit dargestellt wird, die es auszumerzen gilt.
Normalerweise werden Gruftis, Metaller, Mittelaltertypen etc von den Medien einfach so ignoriert. Und wenn man ein Vertreter vor die Kamera kommt, jemand, mit dem man sich zumindest äußerlich endlich mal identifizieren kann, wird er als Freak dargestellt, den es umzupolen gilt, damit er "normal" wird.
Genau das, wogegen man sich täglich wehrt. Darum die heftigen Reaktionen.
Ich glaube eher, du hast hier etwas nicht verstanden:
Wir leben in der freien westlichen Welt.
Hier kann jeder rumlaufen wie er will, ohne staatliche Repressionen oder Lynchmorde fürchten zu müssen.
Jeder noch so große Freak kann so freakig rumlaufen wie er will.
Nur muss er dann halt die Konsequenzen daraus tragen!
Diese Konsequenzen können sein: Vereinsamung, keine Freundin, schräge Blicke...
Und jetzt sind viele groß darin, aufgrund dieser möglichen Konsequenzen die "oberflächliche Gesellschaft" zu kritisieren.
Schon alleine von DER oberflächlichen Gesellschaft zu sprechen, halte ich in dieser pluralistischen Zeit für äußerst schwammig und unfundiert, aber gut...
Im Grunde geht es darum: Welcher von beiden Wünschen im Freak stärker ist:
1. Der nach einer außergewöhnlichen Optik.
2. Der nach sozialen Kontakten.
Wenn sich ein Freak bewusst für ersteres entscheidet (Entscheidung ist hier ein wichtiges Wort), dann hat er sich mit den Konsequenzen abzufinden.
Wenn er sich dann aber über die Oberflächlichkeit seiner Mitmenschen beschwert, zeugt das entweder von starker Egozentrik oder von einer widerwärtig scheinheiligen Doppelmoral, da er scheinbar nicht bereit ist, die Folgen seiner eigenen Entscheidungen zu tragen!