Eh. Niemand wird denken dass mir die Mona Lisa gehört, nur weil ich sie als jpg hier einbinde, selbst der hartgesottenste Normie nicht. Die Vervielfältigung im digitalen Raum ist also kein wirkliches Problem.
Klar ist das ein Problem für diejenigen, die das Kunstwerk erschaffen haben und eventuell auch für die künftigen Besitzer, die die alleinigen Nutzungsrechte am Werk haben.
Ich habe selber Berührungspunkte mit dem Kunstmarkt und habe zu hören bekommen, wie freiberufliche Künstler sich über die fremde Nutzung im Internet aufregen oder über den Diebstahl durch chinesische No Name Unternehmen, die die Motive auf T-Shirts drucken lassen.
Vervielfältigung ist also ein Problem, sofern der Künstler es nicht ausdrücklich erlaubt und keine Gegenleistung erhält. Und dieses Problem wird ja durch NFTs auch nicht gelöst, sondern nur verschlimmert.
Dagegen wird NFT aber auch niemals das Problem der aktuellen Eigentümerrechte lösen, wenn das ganze so dilletantisch angegangen wird, wie es nunmal angegangen wird.
Die Blockchain zeigt also nur auf einen externen Link den es in 10 bis 20 Jahren höchstwahrscheinlich gar nicht mehr gibt. Super! Wenn das ganze wirklich nachvollziehbar sein soll und nicht lediglich ein Schneeballsystem bei dem es darum geht einen noch größeren Trottel zu finden (was es nunmal ist, geben doch jetzt sogar die Krypto Bros zu), müsste der Staat einen entsprechenden Server zur Verfügung stellen, bei dem man sich durch steuergeldliche Absicherung sicher sein kann, dass der auch noch in 50 oder mehr Jahren zur Verfügung steht.
Mit NFTs wird ja kein Eigentum übergeben, sondern in den meisten Fällen nur ein Nutzungsrecht eingeräumt. Das kann aber von Fall zu Fall unterschiedlich sein.
Nun weiß ich nicht genau, wie das bei NFTs konkret ist, aber es gäbe theoretisch zwei Möglichkeiten wie der Staat es handhaben kann:
Falls der Kauf vorsieht, dass der Käufer nur ein begrenztes Nutzungsrecht am Werk hat, dann ist ein ungültiger Link in 10-20 Jahren dann auch unproblematisch. Das wäre dann quasi wie eine Leihgebühr. Selbst wenn die Server den Bach runtergehen, solange es zwischen Käufer und Verkäufer vereinbart und beide über die Risiken Bescheid wissen, ist das gar kein Problem.
Der "Trottel" am Ende der Nahrungskette bleibt dann halt nicht verschont, wenn er sich nicht über die Kaufvereinbarungen und Risiken bewusst ist. Das kann man über jedes andere Geschäftsmodell sagen. Deshalb spricht das prinzipiell aber nicht gegen NFTs, sondern gegen diese Möglichkeit NFT-Handel zu betreiben.
Die andere Möglichkeit wäre, dass der Kauf ein unbegrenztes Nutzungsrecht mit immer zur Verfügung stehenden Servern vorsieht und sowohl Käufer als auch Verkäufer sind sich darüber auch im Klaren. In diesem Fall braucht es nicht zwingend einen Staat, der zentrale Server zur Verfügung stellt, sondern nimmt den Ersteller des NFTs in Haft. Dieser muss dann sicherstellen, dass das Werk für einen längeren Zeitraum nicht von den Servern gelöscht werden darf. Falls es doch mal getan wird, kann sich der Besitzer unter Verweis auf den Blockchain-Eintrag jederzeit an den NFT-Ersteller wenden und das Werk anfordern (falls praktikabel). Eine solche Regelung würde dann nicht nur abschreckend sein für Leute, die nach eigenem Gutdünken NFTs erstellen und verkaufen, sondern dem NFT-Markt auch nachhaltiger machen.
Das wäre die Möglichkeit, die dir eher in den Sinn kommt, aber das Spekulationselement wirst du aus dem NFT-Handel nicht rauskriegen. Dann wird der eine oder andere Netflixgucker mit Glück zum Millionär, selbst wenn der Staat für mehr Ordnung sorgt.