In deutschen Lagerhäusern türmt sich das medizinische Gerät. Masken und Beatmungsgeräte, zu Beginn der Corona-Pandemie dringend benötigt, nehmen derzeit vielerort nur Platz weg. Wohin damit? Von Axel John.
www.tagesschau.de
Die Bundesrepublik hat bereits knapp 200 Beatmungsgeräte an Frankreich, Italien und Spanien verschenkt. Dort wütet Covid19 ungleich schwerer. Jetzt soll weiteres medizinisches Material an das Ausland abgegeben werden.
So aber aber hat jetzt Bettina Dickes ein Problem. Sie hatte die 50 Beatmungsgeräte im März bestellt. "Es ergab sich plötzlich die Möglichkeit für eine Bestellung. Ich habe meine Entscheidung aus Angst vor einer Corona-Welle und auf Basis der damaligen Prognosen des Robert Koch-Institutes getroffen", sagt sie. Jetzt sitzt Bad Kreuznach auf einer Rechnung von 2,2 Millionen Euro.
Ein anderer Ort - ein ähnliches Problem. Das Bundesgesundheitsministerium hatte im Frühjahr ebenfalls im Angesicht der Pandemie massenweise medizinisches Gerät aufgekauft. Dabei hatte Gesundheitsminister Spahn zuvor noch erklärt, Deutschland sei gut gerüstet.
Jetzt im Spätsommer hat sich die Versorgungslage völlig gedreht. Beatmungsgeräte und Masken werden sogar ins Ausland verschenkt. Die neuen Zahlen legt das Bundesgesundheitsministerium jetzt in einem Bericht vor. Danach werden insgesamt 257 Millionen Masken nach Osteuropa, den Westbalkan, in den Nahen und Mittleren Osten, nach Afrika und nach Mittel- und Südamerika abgegeben. Koordination und Verteilung übernimmt die Weltgesundheitsorganisation WHO.
Zudem gehen insgesamt 334 Beatmungsgeräte nach Bosnien-Herzegowina, das Kosovo und Nordmazedonien. Der aktuelle Gesamtwert wird in dem Bericht mit gut 278 Millionen Euro angegeben. Aus der Aufstellung geht hervor, dass der Einkaufspreis im Frühjahr aufgrund der damals enormen internationalen Nachfrage deutlich höher gewesen sein soll. Das Bundesfinanzministerium hat der Aktion dennoch zugestimmt.
"Es wurde nicht zuviel eingekauft. Wir wussten doch gar nicht, wie schlimm es kommt", sagt Karl Lauterbach. Der gesundheitspolitische Sprecher ist ebenfalls dafür, Beatmungsgeräte ins Ausland zu verschenken. "Wir sind auch langfristig bei einer verschärften Corona-Lage mit den Beatmungsgeräten sehr gut aufgestellt. Auf Intensivstationen werden wir mit großer Wahrscheinlichkeit ohne zusätzliche Geräte auskommen. Die Maschinen werden aber jetzt im Ausland benötigt. Corona ist eine internationale Gemeinschaftsaufgabe."
Kritik von Lauterbach kommt dagegen bei der Weitergabe von Masken. "Derzeit werden die Masken im Krankenhaus, in der Pflege und auch für Hochrisikopatienten jeden Tag gebraucht. Von daher würde ich davon Abstand nehmen, Masken zu verschenken."
Ich habe nichts dagegen wenn man unseren europäischen Nachbarn hilft, aber es stellt sich mir zumindest die Frage ob die Regierung selbst nicht mehr an eine starke 2. Winterwelle glaubt, wenn sie unsere neu und überteuert gekauften Beatmungsgeräte verschenkt (man könnte sie ja auch verleihen) und Masken (soweit ich weiß sind die immer noch relativ teuer für Privatpersonen, warum nicht an Apotheken abgeben zum Verkauf (mit Preisbindung zu vernünftigen Preisen), außer der Regierung wurde nur Schrott geliefert der sich hier nicht verkaufen lässt?
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist so hoch wie seit vier Monaten nicht mehr. Der Virologe Christian Drosten hält den Zuwachs nicht für eine zufällige Schwankung. Und: Fast 15.000 Reisende ohne Maske ermahnt. Der Überblick.
www.spiegel.de
Hat Europa die USA jetzt eigentlich eingeholt bei den täglichen Neuinfektionen? Weit dürfte man nicht mehr entfernt sein.
@ München: Man wollte auch vorher keine Anticorona Demonstrationen und wollte sie auch zahlenmäßig begrenzen in München, hat halt nicht geklappt, da Demonstrationsfreiheit und unabhängige Gerichte. War auch eine sehr friedliche Veranstaltung im Vergleich zu Berlin, auch ohne erlaubte Reichsflaggen.
Ansosnten würde ich ja bezweifeln, dass die ansteigenden Zahlen an dieser Demo liegen, allgemein sind Demos nicht das hauptproblem solange sich die Allgemeinheit nicht viel besser im Freien verhält:
Und auf der Theresienwiese unterbrach sie die Kundgebung. Später zogen Beamte durch die Reihen und forderten jeden einzeln auf, die Maske zu tragen. Oft wurde sie nach kurzer Zeit wieder abgenommen. Ein Abbruch wäre deshalb vertretbar gewesen. Doch die enorm weite Fläche der Theresienwiese bot viel Raum für Abstand, der schließlich meist eingehalten wurde.
In der Fußgängerzone oder auf dem Viktualienmarkt drängten sich die Menschen an diesem Samstag deutlich dichter, ohne Maske und Abstände. Es war deshalb richtig, die Grundrechte hoch zu hängen und es bei Kontrollen und etwa 100 Anzeigen zu belassen.
Ein Teil der Bevölkerung der deutschlandweit deutlich größer ist als die Protestgruppe alle paar Wochen drängt sich in den Stadtzentren täglich ohne Maske aneinander vorbei. Solange das so ist sind Demos wohl nicht das größte Problem, wenn dort einigermaßen Abstand gehalten wird.
Wenn die 50/100k gefallen sind wird aber vermutlich auch ein Gericht mehr Bedenken wegen großen Demonstrationen haben (ob gegen Corona oder sonstwas, hoffe ich zumindest) und ich würde zumidnest in überlaufenen Fußgängerzonen auch an eine Maskenpflicht draußen denken. Hilft nicht viel wenn man es auf Demos vorschreibt aber nicht im Alltag.
Ich sehe da auch noch einen Zusammenhang mit dem Ferienende vor kurzer Zeit (Sommerferien Mo, 27.07.2020 – Mo, 07.09.2020), in den letzten paar Wochen kamen viele Reiserückkehrer zurück und München hat auch einen sehr hohen Anteil an Bevölkerung mit Balkanhintergrund (Kroatien, Kosovo etc.), also stark betroffenen Ländern, ob sich da jeder hat testen lassen ist mehr als fraglich. Dazu ist Österreich immer noch sehr nah.
Abgesehen davon haben wir ne Pandemie mit einem Atemwegserkrankungsvirus und der Herbst kommt, denke nicht dass man ein Ansteigen an einer bestimmten Gruppe alleine festmachen kann, der Virus ist so oder so in der Bevölkerung und es verhalten sich viele nicht optimal. Nen Sündenbock in der jetzigen Situation zu suchen ist genauso toll wie die Berichterstattung über die eine bösartige US Superspreaderin auf angeblicher Kneipentour, die Hälfte davon war dazugedichtet oder umgedichtet.
Was dagegen unvernünftig ist und staatlich toleriert wird in München:
Es wird Wiesnbier ausgeschenkt und Blasmusik gespielt - angesichts des coronabedingt abgesagten Oktoberfests laden die Münchner Wirte zur sogenannten WirtshausWiesn. Laut Wiesnwirtesprecher Peter Inselkammer geht es um das Lebensgefühl "Wiesn".
www.br.de
Danke Münchner SPD Bürgermeister. Und CSU Söder hat wohl auch nichts dagegen. Hohe Strafen für eine Frau fordern die es wagte nach nem Coronatest an ner Autobahn (eventuell auch ohne Quarantäneaufforderung) ein Wirtshaus aufzusuchen bevor das Ergebnis da war, aber selbst Saufparties erlauben während die Zahlen steigen ? Wenn dann was schiefgeht kann man ja die Superspreader und Wirte hart bestrafen.
Auch passend, dass erst am Montag (nach dem Auftakt der Wiesenersatz Aktion) darüber geredet werden soll welche härteren Maßnahmen in München (und ob) getroffen werden sollen. Ich meine ich gönne den 50 Wirten den Umsatz, aber ein tolles Gefühl habe ich da nicht dabei. nach der 2. Maß zu Tanzschlagern oder Blasmusik interessiert sich keine Mensch mehr für Hygieneverordnungen.