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Illegal geöffnete Shisha-Bar Ausgangspunkt des Göttinger Ausbruchs
Eine Shisha-Bar steht laut Behörden im Zentrum des Göttinger Corona-Ausbruchs. Nach Angaben einer Stadtsprecherin hatte die Bar geöffnet, obwohl sie es wegen der Corona-Auflagen noch nicht durfte. Mehrere Menschen, die später an Covid-19 erkrankten, waren zuvor dort gewesen. Die Bar sei geschlossen worden, es werde ein Bußgeld geben, sagte die Sprecherin weiter.
Bislang wurden 310 Kontaktpersonen identifiziert, darunter Dutzende Kinder und Jugendliche, die nun alle in strenge Quarantäne müssen. 36 Menschen wurden bisher positiv auf Sars-CoV-2 getestet, eine Person ist schwer erkrankt.
Außer in der illegal geöffneten Shisha-Bar soll sich ein Großteil der anderen Betroffenen bei oder nach mehreren größeren Familienfeiern infiziert haben.
Mann provoziert Tumult in Stuttgart
16:35 Uhr
Ein junger Mann hat in der Stuttgarter Innenstadt einen großen Polizeieinsatz und Tumulte provoziert. Nach Polizeiangaben wählte der 18-Jährige in der Nacht zum Sonntag den Notruf und sagte, er sei angestochen worden. Als die ersten Streifenwagenbesatzungen eintrafen, stellten die Beamten fest, dass der junge Mann unverletzt war. Der 18-Jährige gab seinen Notruf als Spaß aus.
Als die Beamten seine Personalien wegen Vortäuschens einer Straftat aufnehmen wollten, hätten sich tumultartige Szenen entwickelt. Der junge Mann habe sich heftig gewehrt, so dass Polizisten ihn zu Boden brachten und ihm Handschellen anlegten, teilte die Polizei mit. Inzwischen seien mehrere Hundert Schaulustige aufgetaucht und hätten die Beamten eingekreist. Die Polizisten seien unter anderem als Rassisten beschimpft worden. Rund 30 Streifenwagenbesatzungen seien nötig gewesen, um die Situation in den Griff zu bekommen.
Iran: Höchste Zahl an Neuinfektionen seit Monaten
Der Iran hat mit fast 3000 Neuinfektionen den höchsten Anstieg seit zwei Monaten verzeichnet. "Die Leute scheinen zu denken, dass das Coronavirus verschwunden ist, aber wir sind weit davon entfernt", sagte Gesundheitsminister Saïd Namaki in einem Fernsehinterview. Das Land könne jederzeit einen weiteren "gefährlichen Höchststand" erleben, warnte er.
Nach Angaben eines Ministeriumssprechers stieg die Zahl der Infektionen um 2979 auf 154.445. Die Zahl der Corona-Toten erhöhte sich demnach um 81 auf 7878.
Einige iranische Behördenvertreter und ausländische Experten halten die offiziellen Zahlen der Regierung in Teheran für zu niedrig.
In Lateinamerika jetzt eine Million Corona-Fälle
In Lateinamerika und der Karibik ist die Zahl der Corona-Infektionen auf über eine Million gestiegen. Seit Beginn der Pandemie steckten sich 1.016.828 Menschen in der Region an, die Hälfte davon in Brasilien.
Peru meldete einen starken Anstieg der Infektionen: Trotz seit Wochen andauernder Ausgangsbeschränkungen registrierten die Behörden 8800 neue Fälle innerhalb eines Tages. Das Land ist den Infektionszahlen zufolge nach Brasilien am stärksten von der Gesundheitskrise betroffen. Bislang starben in Peru mehr als 4500 Menschen an Covid-19.
Virologe für Unterricht ohne Abstandsregeln
Die Wiedereinführung von Schulunterricht ohne Abstandsregeln ist nach Auffassung des Kieler Infektionsmediziners Helmut Fickenscher gerade vor den Sommerferien ein guter Zeitpunkt. "Die bisher erfolgreiche Eindämmung des Virus macht dies vertretbar, und man kann in den wenigen Wochen bis zu den Ferien Erfahrungen sammeln, bei Gefahrensituationen gegensteuern und hat die langen Ferien als zeitlichen Sicherheitspuffer", sagte Fickenscher. Das sei besser, als nach den Ferien ohne eine solche Erprobungsphase ins neue Schuljahr ohne Abstandsregeln zu starten. Fickenscher ist Direktor des Instituts für Infektionsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein und Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten.
Die Frage, welche Rolle Kinder bei der Verbreitung des Virus spielen, ist noch nicht abschließend geklärt. Eine kleinere Studie des Berliner Virologen Christian Drosten von der Charité hatte Hinweise darauf gegeben, dass sie genau wie Erwachsene das Virus weitergeben können. Andere Forscher haben gefunden, dass Kinder ein geringeres Ansteckungsrisiko haben.