Kekule: Zahlen geben eigentlich keinen Anlass für große Lockerungen, deshalb gibts auch nur kleine (und man muss andere Maßnahmen draufsetzen). Und ddeshalb ist das RKI auch immer so ernst. Man kann aber hoffen, dass die Zahlen noch etwas runtergehen durch die Kontaktsperre etc. (wir sehen jetzt die
Fälle von vor zwei wochen). In Deutschland kann man höchstens Ketten von ein paar hundert Neuansteckungen pro Tag nachverfolgen und isolieren. Derzeit haben wir noch ein paar tausend Neuansteckungen. Sprich man ist noch lange nicht so weit, dass man zu einigermaßen Normalität zurückkehren kann und nebenbei die paar neufälle in Quarantäne steckt. WIr haben weder die Testkapazitäten aufgebaut, noch genügend Masken etc. udn wir haben die Risikogruppen bisher noch nicht gut genug geschützt. Sprich Hausaufgaben noch nicht gemacht. Sobald man Kitas öffnet hat man ne stark steigende Durchseuchung, deshalb kann man nicht daran denken Kitas und Grundschulen zu öffnen.
Im Grudne wird jetzt auf niedrigerem Niveau weiterdurchseucht.
RKI ist jetzt doch für Autopsien, darüber freut er sich. Die eine 16 jährige gestorbene in Frankreich hatte Vorerkrankungen (metabolisches Syndrom). Im Grunde hat wohl so gut wie jeder Verstorbene irgendeine Vorerkrankung der unter 70 war. Man weiß noch nicht genau welche Vorerkrankungen genau die Gefährlichkeit der Erkrankung erhöhen. Und er interessiert sich bei den Autopsien für die neuralen Schäden. (er denkt die Gehirnschäden sind reversibel und bisher weiß man noch nicht genau ob es der Virus auslöst oder andere Effekte (Beatmung, Immunsystem das überreagiert etc.)
Mir fällt nicht mehr alles ein was er gesagt hat, beide Podcasts von gestern sind hörenswert imo.
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Drosten: Leere Intensivstationen in manchen Teilen Deutschlands wiegen in falscher Sicherheit, da sich der Effekt der anfänglichen hohen EIntragungen in Bayern, NRW, BaWü irgendwann verwischt, das Virus verbreitet sich gleichmäßiger, gerade unter dem Deckmantel der Maßnahmen welche die Fallzahlen drücken. Sprich: Wenn der Sommer vorbei ist und auch schon jetzt wenn man Maßnahmen zurücknehmen würde, dann würde es überall stärker/gleichmäßiger losgehen, auch in bisher eher "verschonten" Gebieten.
Er spricht auch die Übersterblichkeit an, da gibts bisher zu wenig Daten für Deutschland oder Bundesländer (nur für einzelne Orte wo das Virus wütet und da ist die Übersterblichkeit deutlich sichtbar). Für ihn wichtiger: Die Fallsterblichkeit ist höher als bei der Grippe.
Bezüglich der Vorerkrankungs/alte Leute Diskussion: Die hält er für etwas unsinnig, er fragt sich ob diese Diskussion irgendwas in New York oder italien oder Frankreich geändert hätte. Würde man andere politische Entscheidungen dort treffen wenn klar wäre dass nur bereits deutlich erkrankte Menschen daran sterben würden? Er denkt wohl nicht.
Er fragt sich immer noch ob kinder sich flächendeckend infizieren und es weitergeben oder ob sich Kinder kaum infizieren (quasi irgendwie resistent sind). Das ist eine Unsicherheit (bei Mers und Sars wurden Kinder wohl kaum infiziert). Auch wundert man sich über die erstaunlich geringe Ansteckung innerhalb von Haushalten (höchstens 15% in chinesischen Studien, auch in der Münchner Fallverfolgung sichtbar) was durchaus eine bereits erfolgte gewisse immunität durch andere Coronaviren (Erkältungsviren) bedeuten könnte. Beides wäre positiv weil es die Zeit der Epidemiedauer verkürzen könnte. Aber selbst mit diesen nicht bewiesenen Faktoren geht man zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass das Gesundheitssystem ohne Maßnahmen überlastet werden würde.
Also er sieht es wohl nicht so entspannt.
Nette Vergleiche zur spanischen Grippe was die Ausbreitung anbelangt.
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