Das Oberverwaltungsgericht Niedersachsen hat die Quarantänepflicht für Menschen außer Vollzug gesetzt, die aus dem Ausland einreisen. Es gab dem Antrag des Eigentümers einer Ferienhauses in Schweden statt. Die aktuellen Entwicklungen im Liveticker.
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Quarantäne in Ischgl und St. Anton verlängert
Die Quarantäne in den österreichischen Ski-Orten Ischgl und Sankt Anton wird um zwei Wochen verlängert.
Tests hätten ergeben, dass das Virus dort noch immer weit verbreitet sei, wie das Bundesland Tirol mitteilt. Als die Quarantäne für am 13. März verhängt wurde, durften ausländische Touristen beide Orte noch verlassen. Es wird davon ausgegangen, dass Hunderte Corona-Fälle auch außerhalb Österreichs auf diesen Infektionsherd zurückgehen.
Ausgangssperre in türkischen Großstädten
Die Türkei weitet die bereits bestehenden Beschränkungen aus. Für Istanbul, Ankara und andere Großstädte gilt ab Mitternacht für zwei Tage eine weitgehende Ausgangssperre, teilt das Innenministerium mit. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Bisher mussten schon Personen unter 20 sowie Senioren zu Hause bleiben, das öffentliche Leben war bereits weitgehend eingeschränkt. Zur Arbeit konnten die Menschen aber noch gehen.
Drastische Maßnahmen in Moskau
Im Kampf gegen das Coronavirus verschärft Moskau die Maßnahmen. Die Mehrheit der Betriebe werde vorübergehend geschlossen, auch Baustellen mit Ausnahme von Klinik-Neubauten, kündigte der Bürgermeister von Europas größte Stadt, Sergej Sobjanin, an.
Nur noch lebenswichtige Einrichtungen dürften arbeiten. Wer arbeitet, braucht von Montag an eine Sondererlaubnis. Es werde vorübergehend ein digitaler Ausgangsschein an jene vergeben, die sich in der Stadt bewegen müssten, alle andere müssten zu Hause bleiben, so Sobjanin.
Nach Angaben der Millionenmetropole hat sich die Zahl der Menschen, die mit einer Lungenentzündung in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt - auf 5.500.
100.000 Corona-Tote weltweit
Die Zahl der weltweit mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen ist über 100.000 gestiegen. Das melden mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf die US-amerikanische Johns-Hopkins-Universität, die neueste Zahlen am Freitag vorlegte. Die Universität verzeichnete 1,65 Millionen Infektionsfälle einschließlich fast 370.000 Patienten, die eine Infektion mit Sars-CoV-2 bereits wieder überwunden haben. In den USA wurden in absoluten Zahlen bislang die meisten Infektionen gemeldet, gefolgt von Spanien und Italien.
Die Webseite der Johns-Hopkins-Universität wird häufiger aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand bestätigter Infektionen als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-Gesundheitsbehörde CDC.
Großbritannien meldet fast 1.000 Tote an einem Tag
Großbritannien hat erstmals
mehr Todesfälle an einem einzigen Tag durch das Corona-Virus verzeichnet als Italien. Die Zahl der Toten stieg bis Donnerstagabend um 980, wie der britische Gesundheitsminister Matt Hancock am Freitag mitteilte. Italien hatte an seinem bislang schlimmsten Tag am 27. März 969 Tote erfasst.
Tirol verlängert Quarantäne für Paznauntal und St. Anton
Tirol verlängert die Quarantäne für das Paznauntal mit den Orten Ischgl und Galtür sowie für St. Anton am Arlberg um zwei Wochen bis zum 26. April. Das sei die alternativlose Konsequenz aus jüngsten Tests, sagte Landeschef Günther Platter.
Bei fast 3.000 Tests binnen eines Tages habe sich herausgestellt, dass bei bis zu 19 Prozent der untersuchten Menschen das Coronavirus nachweisbar gewesen sei. Die Gebiete sind bereits seit rund vier Wochen von der Außenwelt abgeschnitten.
Spaniens Regierung empfiehlt Masken im öffentlichen Nahverkehr
Die spanische Regierung empfiehlt ab sofort allen Bürgern wegen der Corona-Pandemie in öffentlichen Verkehrsmitteln Masken zu tragen. Das habe der Ministerrat beschlossen, teilte Gesundheitsminister Illa mit. Soweit möglich sollen Masken ab kommender Woche etwa in U-Bahn-Stationen oder Bahnhöfen zugänglich gemacht werden. Nach Ostern gehen viele Spanier erstmals wieder zur Arbeit. In den vergangenen zwei Wochen durften alle Bürger, die nicht in wesentlichen Wirtschaftssektoren tätig sind, nicht mehr zu ihrer Arbeitsstelle fahren.
Mehrere Tausend Reisende müssen in Quarantäne
Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus müssen sich Reisende bei ihrer Rückkehr nach Deutschland seit heute für zwei Wochen in
häusliche Quarantäne begeben. Allein am Flughafen Frankfurt waren am ersten Tag der Neuregelung mehrere Tausend Menschen betroffen. 80 Prozent von ihnen stünden im Zusammenhang mit den Rückholaktionen des Auswärtigen Amts, sagte ein Sprecher der Flughafen-Bundespolizei.