1)
In praktisch JEDEM Bereich hat sich die private Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten als Erfolgsmodell erwiesen.
Das Gesundheitssystem ist nicht für derartige Krisen ausgelegt. In Europa kaum und in den USA noch viel weniger.
Pflege sieht sich seit ewigkeiten mit Lohndumping konfrontiert.
Jegliche Mobilitätsindustrien schaffen es seit 30 Jahren nicht von fossilen Brennstoffen wegzukommen, da es sich schlecht auf ihre kurzfristigen Profite auswirken würde.
Schienenverkehr stagniert seit Jahrzehnten, Abdeckung ist nach der Privatisierung in Deutschland kontinuierlich zurück gegangen.
Ganz im Gegenteil, war sie sogar zu erfolgreich was die ökologischen Probleme die sie verursacht aufzeigen.
Es gibt hingegen KEIN erfolgreiches Beispiel, in der sich Verstaatlichung der Wirtschaft als Erfolgsmodell gezeigt hat, ganz im Gegenteil sogar.
Natürlich gibt es trotzdem gute Beispiele, wo Verstaatlichung Sinn macht.
Die grundlegenden Probleme, die sich immer und immer wieder zeigen:
1. Privatwirtschaft denkt nicht nachhaltig sondern kurzfristig.
2. Privatwirtschaft orientiert sich nach am Allgemeinwohl sondern an Profitaussichten
3. Privatwirtschaft ist wachstumabhängig.
Nachhaltigkeit muss oberstes Gebot sein, Allgemeiner Nutzen muss in vielen Industriezweigen das Ziel sein und viele dieser Bereiche müssen unabhängig von Wachstum werden -> Subsistenzwirtschaft.
Es macht in vielen Bereichen einfach keinen Sinn ewig zu wachsen und solange wir diese Industriezweige trotzdem in ein Wirtschaftssystem zwingen, dass Wachstum vorraussetzt, kommt das nur Mist bei raus.
Das System das wir aktuell haben hat uns in Gegenwart globaler Krisen wie dem Klimawandel absolut handlungsunfähig gemacht und es hat unsere Demokratien untergraben in dem es Machtgefüge entlang finanziellen Gefällen neu gestaltet hat.
Kleines absurdes Beispiel:
Weltweit belaufen sich die Subventionen für fossile Brennstoffe jährlich auf 5.2 Billionen $, das sind 6.5% der globalen jährlichen Wirtschaftsleistung. Dieses Geld geben wir dafür aus um Industrien am Leben zu halten, die unsere Lebensgrundlage auf diesem Planeten zerstören.
Das kann so nicht weiter gehen.
2. Es mag aktuell wenig sympathisch und sogar oportun klingen aber natürlich ist das Finanzsystem weiterhin systemrelevant und die Pflege- bzw Gesundheitssystem ist es nicht. Und wird es auch nie sein.
Wie kommst du darauf?
Das dem Pflege- und Gesundheitssystem hingegen mehr Bedeutung beigemessen werden muss und die Berufe dort viel attraktiver werden müssen ist sicherlich richtig.
3. Unser Finanzsystem ist nicht am zusammenbrechen aber es mach durchaus Sinn dieses mehr zu regulieren und in ein internationales Frameworks zu stecken.
Die Relevanz zu Covid19 ist in diesem Punkt aber 0.
Die Amis haben in den letzten paar Tagen 3.2 Billionen $ in ihre Wirtschaft gepumpt. Das sind deutsche Billion. Also 3200 Milliarden. Das ist fast so viel wie Deutschlands jährliches BIP.
Und das wird jetzt verschwendet um ein System wieder aufzubauen, dass in den letzten 15 Jahren zwei mal zusammen gebrochen ist. Einfach nur, weil die Leute, die die Macht haben von diesem System profitieren. Während alle anderen den Kürzeren ziehen.
4. Sicherlich hat die Politik Fehler gemacht aber auch einiges richtig. Wichtig wird sein, aus dieser Krise die richtigen Lektionen mitzunehmen und umzusetzen.
Eine tatsächliche Pandemie ist halt für alle Neuland und natürlich gilt auch hier .... hinterher ist man immer schlauer.
Bisher hat die Politik das Problem Klimawandel komplett verkackt. Da fällt das nur nicht so direkt auf wie beim Coronavirus, da die Konsequenzen des Klimawandels mit 50-100 Jahren verspätung erst deutlich werden.
Wir laufen aber gerade als Spezies lachend ins offene Messer.
Nichts von dem was wir in den letzten 100 Jahren aufgebaut haben und jetzt "Zivilisation" nennen wird einer Klimaerwärmung vom 2-5°C stand halten.