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COVID-19 - Entwicklungen und Neuigkeiten

@Swisslink


Von welchen Experten redest du?!?!?


Alexander Kekulé ist Professor für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie Direktor des Instituts für Biologische Sicherheitsforschung in Halle.

Das neue Coronavirus mit der offiziellen Bezeichnung Sars-CoV-2 ist gefährlicher als die saisonale Grippe, die von Influenzaviren verursacht wird. Und zwar deshalb, weil die Infektion häufiger schwer oder tödlich verläuft.

Wenn man – als grobe Schätzung – annimmt, dass nur jede dritte oder vierte Infektion als "bestätigter Fall" gemeldet wird, müssten sich in China bisher etwa 250.000 bis 500.000 Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert haben. Das Problem ist also größer, als die bestätigten Fälle vermuten lassen. Andererseits sinkt damit das statistische Risiko, an einer Infektion zu sterben, in den Bereich von 0,5 Prozent. Eine aktuelle Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation WHO errechnete diese Case Fatality Rate, bezogen auf ganz China, mit 0,7 Prozent. Damit wäre das neue Coronavirus zwar nicht vergleichbar mit dem Sars-Virus von 2003, bei dem die Letalität knapp zehn Prozent betrug. Aber es wäre immer noch fünfmal gefährlicher als die normale Grippe durch Influenzaviren.

Außer der im Vergleich zur Grippe wahrscheinlich höheren Sterblichkeit gibt es drei weitere Gründe, warum wir das neue Virus auch in Deutschland sehr ernst nehmen müssen.

Wir kennen die Risikogruppen nicht genau
Wir kennen, erstens, im Gegensatz zur Influenza die Risikogruppen nicht genau und wissen deshalb auch nicht, wer sich besonders schützen muss. Die ursprüngliche Behauptung chinesischer Behörden, an der neuen Krankheit Covid-19 (von "coronavirus disease 2019") würden nur Alte und Menschen mit schweren Vorerkrankungen sterben, ist inzwischen widerlegt.
Wie alle Viren, die erst kürzlich von einer Tierart auf den Menschen übergesprungen sind, hat sich Sars-CoV-2 noch nicht an seinen neuen Wirt angepasst. Deshalb variieren Symptome und Schwere der Erkrankungen von Fall zu Fall erheblich. Es gibt inzwischen zahlreiche Berichte von vorher gesunden Menschen im mittleren Lebensalter, die an dem neuen Coronavirus gestorben sind.

Keine Medikamente – und keine Herdenimmunität
Zweitens gibt es gegen Influenza gezielt wirkende Medikamente, gegen Coronaviren dagegen noch nicht. Drittens sind in Europa viele Menschen gegen Influenza mehr oder weniger gut geschützt, weil sie geimpft wurden oder die Grippe schon einmal oder mehrfach durchgemacht haben. Bei einem vollkommen neuen Virus fehlt diese Herdenimmunität, die Bevölkerung ist – wie es Epidemiologen nennen – "immunologisch naiv".

Aktuell breitet sich Sars-CoV-2 schneller aus, als die Fachleute (mich eingeschlossen) anfangs gehofft hatten. Das Virus ist offenbar deutlich ansteckender als seine nächsten Verwandten, das Sars-Virus von 2003 und das von Dromedaren auf den Menschen übertragene Mers-CoV. Für die Planung von Gegenmaßnahmen müssen wir vorläufig davon ausgehen, dass es hauptsächlich durch direktes Anhusten und Anniesen ins Gesicht sowie auch durch Schmierinfektionen mit den Händen übertragen wird.

Nach der Influenza-Pandemie von 2009 (die Betonung liegt auf: "nach") wurden Pläne für den Fall entwickelt, dass eine größere Zahl infektiöser Patienten behandelt werden muss, sodass wir in Deutschland auf so eine Situation grundsätzlich gut vorbereitet sind. Allerdings dürften die erforderlichen Infektionsschutzmasken (sogenannte Respiratoren mit Schutzklasse FFP2 oder FFP3) nicht überall in größerer Zahl vorrätig sein. Übungen, wie mit diesen umzugehen ist, wurden angesichts der chronischen Arbeitsüberlastung des Personals mancherorts vernachlässigt. Da die für den Fall einer Influenza-Pandemie eingelagerten Medikamente (Tamiflu und Relenza) gegen Sars-CoV-2 wahrscheinlich nicht wirken, ist eine zuverlässige persönliche Schutzausrüstung besonders wichtig. Wenn das medizinische Personal nicht geschützt ist oder aus Angst nicht zur Arbeit kommt, können bereits einige Hundert Covid-19-Fälle das Gesundheitssystem auf eine Belastungsprobe stellen.


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Laut den Wiener Forschern würde bei ungebremster Ausbreitung alleine in Wien am Epidemie-Höhepunkt der Bedarf um etwa 32.000 Betten ansteigen. Zum Vergleich: Derzeit gibt es in Wien rund 10.000 Krankenhausbetten, wie es in einer Aussendung der Technischen Universität (TU) Wien heißt.

Es gäbe noch ein Handlungsfenster, aber es zähle jeder Tag, sagt Peter Klimek von der Meduni Wien: „Dieses Handlungsfenster ist schätzungsweise fünf Tage lang." Wegen der Verdoppelungsgeschwindigkeit mache es einen großen Unterschied, ob Maßnahmen heute oder erst in zwei Tagen gesetzt werden.

In Italien verdoppeln sich trotz rigoros wirkender Maßnahmen die Coronafälle derzeit alle drei Tage und wenige Stunden, in Österreich alle zwei Tage und acht Stunden. Italien befinde sich noch immer in einer exponenziellen Wachstumsphase, sagt Stefan Thurner von der Meduni. Er rät für Österreich daher zu "stärkeren Maßnahmen, als die die in Italien gemacht worden sind.“
Die beiden Forscher verweisen auf asiatische Länder, wie Singapur und Taiwan. Die seien besser vorbereitet gewesen – auch aufgrund der SARS-Epidemie 2003. Sie haben unter anderem Sozialkontakte drastisch eingeschränkt.


Auch die Berechnungen einer zweiten Forschergruppe um Niki Popper vom Institut für Informationssysteme an der Technischen Universität Wien zeigen, dass die Spitäler an die Grenzen ihrer Kapazitäten kommen werden. Konkret ausgerechnet haben die Forscher das für Wien. Selbst bei einem angenommenen günstigen Verlauf, also wenn die Sozialkontakte der Menschen untereinander tatsächlich stark sinken und damit auch die Infektionen, würden zum Epidemie-Höhepunkt rund 6.400 zusätzliche Betten benötigt (Anm. „normale“ Betten, keine Intensivbetten).
 
Gute Neuigkeiten.

Vielleicht sinkt der Verlauf, weil die Gesellschaft ja seit letzter Wocher immer mehr sensibilisiert ist:


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Wollen wir Wetten abschließen? Ich sage bei den laxen Maßnahmen in Deutschland habt ihr in einer Woche italienische Infektionszahlen und bald auch ne Menge Tote:moin:

*solange weiterhin getestet wird zumindest, um die Dunkelziffer nicht zu vertuschen
 
  • Lob
Reaktionen: Avi
@NATHAN, der erste Artikel ist alt. Bspw. die Risikogruppen kennt man heute sehr genau. Wobei man bei Diabetes afaik nicht sicher ist, ob es ein Risikofaktor ist oder nicht.


Q. How are COVID-19 and influenza viruses different?

The speed of transmission is an important point of difference between the two viruses. Influenza has a shorter median incubation period (the time from infection to appearance of symptoms) and a shorter serial interval (the time between successive cases) than COVID-19 virus. The serial interval for COVID-19 virus is estimated to be 5-6 days, while for influenza virus, the serial interval is 3 days. This means that influenza can spread faster than COVID- 19.

Further, transmission in the first 3-5 days of illness, or potentially pre-symptomatic transmission –transmission of the virus before the appearance of symptoms – is a major driver of transmission for influenza. In contrast, while we are learning that there are people who can shed COVID-19 virus 24-48 hours prior to symptom onset, at present, this does not appear to be a major driver of transmission.

The reproductive number – the number of secondary infections generated from one infected individual – is understood to be between 2 and 2.5 for COVID-19 virus, higher than for influenza. However, estimates for both COVID-19 and influenza viruses are very context and time-specific, making direct comparisons more difficult.
Children are important drivers of influenza virus transmission in the community. For COVID-19 virus, initial data indicates that children are less affected than adults and that clinical attack rates in the 0-19 age group are low. Further preliminary data from household transmission studies in China suggest that children are infected from adults, rather than vice versa.

While the range of symptoms for the two viruses is similar, the fraction with severe disease appears to be different. For COVID-19, data to date suggest that 80% of infections are mild or asymptomatic, 15% are severe infection, requiring oxygen and 5% are critical infections, requiring ventilation. These fractions of severe and critical infection would be higher than what is observed for influenza infection.
Those most at risk for severe influenza infection are children, pregnant women, elderly, those with underlying chronic medical conditions and those who are immunosuppressed. For COVID-19, our current understanding is that older age and underlying conditions increase the risk for severe infection.

Mortality for COVID-19 appears higher than for influenza, especially seasonal influenza. While the true mortality of COVID-19 will take some time to fully understand, the data we have so far indicate that the crude mortality ratio (the number of reported deaths divided by the reported cases) is between 3-4%, the infection mortality rate (the number of reported deaths divided by the number of infections) will be lower. For seasonal influenza, mortality is usually well below 0.1%. However, mortality is to a large extent determined by access to and quality of health care


Das ist immerhin etwas neuer.

weiter wurde das gesagt:
And fourth, we don’t even talk about containment for seasonal flu – it’s just not possible. But it is possible for COVID-19. We don’t do contact tracing for seasonal flu – but countries should do it for COVID-19, because it will prevent infections and save lives. Containment is possible.

To summarize, COVID-19 spreads less efficiently than flu, transmission does not appear to be driven by people who are not sick, it causes more severe illness than flu, there are not yet any vaccines or therapeutics, and it can be contained – which is why we must do everything we can to contain it. That’s why WHO recommends a comprehensive approach.

 
Glaube Leichen wurden in Iran nicht auf Corona getestet oder?

Die Todesfälle müssen in Iran ne hohe Dunkelziffer aufweisen.
 
Coronavirus
Frankreichs Premier verkündet Schließung aller öffentlichen Einrichtungen


Geschäfte zu, Restaurants geschlossen, Kinos außer Betrieb - wegen der Coronakrise hat Frankreichs Premier massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens angekündigt. Auch viele Arbeitnehmer sollen ab sofort zuhause bleiben.


In Spanien ebenfalls.



das habe ich vor tagen schon erwähnt.

Ja, aber ich habe das nur für ältere Menschen mit Corona bedacht. Die tauchen dann ja auch in der Statistik auf.

Ältere Menschen mit anderen Krankheiten den "der Stecker gezogen" wird, weil jüngere Patienten bevorzugt werden, die tauchen nicht auf! Wir haben also eine Dunkelziffer von ältere Menschen ohne Corona die drauf gehen, weil das Gesundheitssystem in Italien kollabierte.
 
Was mir am meisten auf dem Sack geht, dass man zuvor einfach die Grenzen und Kontrollen so dermaßen gekonnt ignoriert hat. Es hätte nicht soweit kommen müssen, dass wir jetzt Schließungen usw. durchziehen müssen. Eine Frage hätte ich noch, wie kommt es eigentlich, dass Iran so stark betroffen ist?? Kam das auch aus China oder sind es zwei verschiedene Quellen des gleichen Virus ??
 
Interessant, leider kann man den Zahlen nicht vertrauen, sonst könnte man sich die Mühe machen und es abstrahieren. Aber danke für dem Post

die iransichen zahlen kann man knicken. es wurden einfach nur 7 mio menschen gescreent. festegestellt hat man, dass davon 175.000 syptome haben. können auch ganz andere erkältungssysmptome sein und wäre genausohochsuagefallen, wenn man das screening ohne corona hintergrund gemacht hätte. die versuchen jetzt nur mal ganz schnell alle patienten mit symtomen zu isolieren, egal ob die corona haben oder nicht. für test reichen die ressourcen nicht.
 
Was mir am meisten auf dem Sack geht, dass man zuvor einfach die Grenzen und Kontrollen so dermaßen gekonnt ignoriert hat. Es hätte nicht soweit kommen müssen, dass wir jetzt Schließungen usw. durchziehen müssen. Eine Frage hätte ich noch, wie kommt es eigentlich, dass Iran so stark betroffen ist?? Kam das auch aus China oder sind es zwei verschiedene Quellen des gleichen Virus ??

1. Das politische System ist totalitär
2. China folgt nur indirekt den Iransanktionen der USA gegenüber dem Iran. Mehr Handel.
 
Was mir am meisten auf dem Sack geht, dass man zuvor einfach die Grenzen und Kontrollen so dermaßen gekonnt ignoriert hat. Es hätte nicht soweit kommen müssen, dass wir jetzt Schließungen usw. durchziehen müssen. Eine Frage hätte ich noch, wie kommt es eigentlich, dass Iran so stark betroffen ist?? Kam das auch aus China oder sind es zwei verschiedene Quellen des gleichen Virus ??
Iranische Studenten und Touristen haben es in den Iran eingeschleppt
 
Was mir am meisten auf dem Sack geht, dass man zuvor einfach die Grenzen und Kontrollen so dermaßen gekonnt ignoriert hat. Es hätte nicht soweit kommen müssen, dass wir jetzt Schließungen usw. durchziehen müssen. Eine Frage hätte ich noch, wie kommt es eigentlich, dass Iran so stark betroffen ist?? Kam das auch aus China oder sind es zwei verschiedene Quellen des gleichen Virus ??

thraki, du sprichst mir aus der seele. europa hätte komplett den flugverkehr gemeinsam von und nach china stoppen müssen.


italien tat es, aber die ganzen chinesischen wanderarbeiter kamen dann über andere drehkreuze nach italien z.b. auch über frankfurt.... :rolleyes:
 
Am 4. März der erste, gestern 20, heute 31 bestätigte Fälle (+ 68 Verdachtsfälle). So langsam nimmt es auch bei uns im Kreis fahrt auf.
 
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