Bin gespannt wie sich die Impfpflichtdiskussion entwickelt wenn die Impfstoffe offiziell zugelassen werden, was man wohl erwarten kann nach der Zulassung des Biontech in den USA. Italien stellt schon eine allgemeine impfpflicht in Aussicht wenn die vollständige Zulassung da ist (die leben aber auch vom Tourismus).
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Bislang sind mehr als 24.000 Menschen in Deutschland trotz vollständigem Impfschutzes an Covid-19 erkrankt. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Seit dem 1. Februar seien 24.098 sogenannte Impfdurchbrüche - also symptomatische Coronainfektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung - registriert worden.
Die Effektivität der Impfung bewertet das RKI dennoch als hoch: Sie liege bei Erwachsenen je nach Altersgruppe zwischen 86 und 87 Prozent.
In Deutschland macht sich in der Corona-Pandemie zusehends Impfmüdigkeit breit. Der Anteil der vollständig immunisierten Bundesbürger sei mit rund 61 Prozent im Vergleich zur Vorwoche (59 Prozent) weiterhin nur langsam gestiegen, heißt es im jüngsten Wochenbericht der Robert Koch-Instituts. Von Ende Juli bis Ende August legte die Impfquote lediglich um rund 10 Prozent zu.
Insgesamt kommt sie damit am Ende des Hochsommers nicht an die Werte heran, die das RKI im Juli für wünschenswert erachtete. Nach der damals entworfenen Modellierung müssen mindestens 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen und 90 Prozent der Senioren ab 60 Jahren vollständig geimpft sein, damit eine ausgeprägte vierte Welle mit vollen Intensivstationen im Herbst und Winter unwahrscheinlich wird.
Italien könnte Ministerpräsident Mario Draghi zufolge eine Impfpflicht für alle einführen. Dies werde geprüft, wenn die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) eine reguläre Zulassung für die gegenwärtigen Impfstoffe erteilt habe. Bislang hat die EMA für die Mittel etwa von BioNTech/Pfizer nur eine Notfallzulassung erteilt. Bislang sind gut 70 Prozent der Italiener komplett geimpft.
Acht von zehn afrikanischen Staaten werden nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation das "wichtigste" Ziel nicht erreichen. Wie das Regionalbüro der Organisation im kongolesischen Brazzaville mitteilte, werden voraussichtlich 42 von 54 Ländern es nicht schaffen, bis Ende dieses Monats die am stärksten gefährdeten zehn Prozent ihrer Bevölkerung gegen das Virus zu impfen.
Die Mehrzahl der deutschen Bundesländer beginnt einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge in diesen Tagen damit, besonders gefährdeten Gruppen eine Auffrischungsimpfung anzubieten. Das ergab eine Umfrage der Zeitung unter den 16 Bundesländern. Die Länder folgten damit einer Empfehlung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern und nutzten die Möglichkeiten der neuen Corona-Impfverordnung, die am 1. September in Kraft getreten ist.
Einige Länder hätten schon zuvor mit dem Impfen begonnen, etwa 13.000 sogenannte Booster-Spritzen seien bereits verabreicht worden, berichtete die Zeitung. Nach Berechnungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) sei bis zum Jahresende mit zehn bis 10,5 Millionen Auffrischungen zu rechnen, davon allein 3,14 Millionen im laufenden Monat.
Der bekannte US-Komiker und Moderator Joe Rogan, der sich gegen Impfungen für junge Menschen ausgesprochen hatte, ist selbst an Covid-19 erkrankt. In einem Instagram-Video sagte der 54-Jährige, er habe am Wochenende nach einer Florida-Reise Fieber und andere Krankheitssymptome entwickelt und sei dann positiv getestet worden.
Er sei daraufhin drei Tage lang mit einer Reihe von Medikamenten behandelt worden - unter anderem mit dem Anti-Parasitenmittel Ivermectin. Dessen Einsatz gegen Covid-19 ist höchst umstritten und wird von den US-Gesundheitsbehörden nicht empfohlen. Die Arzneimittelbehörde FDA hat sogar eine Warnung ausgesprochen, weil viele Menschen sich das Medikament in einer für Rinder gedachten Version kaufen.
(Geht ihm wohl gut nach eigenen Aussagen.)
Kinder- und Jugendmediziner und andere Experten haben in einem offenen Brief das Ende von anlasslosen Corona-Tests in Schulen und eine "Vermeidung überzogener und unverhältnismäßiger Quarantäneregeln" gefordert. "Nach monatelangen Schul- und Kita-Schließungen, die mit Abstand zu den längsten in Europa zählen, schuldet die Politik unseren Kindern und Jugendlichen jetzt vor allem eines: Normalität", heißt es in dem Schreiben...
Initiator ist der Verein "Initiative Familien". Nach dessen Angaben haben rund 130 Experten der Kinder- und Jugendmedizin, Virologen, Juristen, Psychologen und Vertreter medizinischer Fachgesellschaften den Brief unterstützt und unterzeichnet.
Die Zahl der Corona-Intensivpatienten in Krankenhäusern steigt dem Divi-Register auf 1160, am Vortag waren es 1128. Der Wert liegt deutlich unter dem Niveau der vorrangehenden Corona-Wellen, steigt aber seit dem 31. Juli täglich. Das Robert Koch-Institut nennt zudem eine Hospitalisierungsquote mit 1,74. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen in den vergangenen sieben Tagen auf 100.000 Einwohner mit einer Corona-Erkrankung in Krankenhäuser eingewiesen wurden. Die Zahl steigt zeitverzögert zu den wachsenden Infektionszahlen, weil schwerwiegende Verläufe der Krankheit zwei bis vier Wochen nach einer Infektion auftreten.
Coronavirus wird nicht verschwinden
https://www.tagesschau.de/inland/coronapandemie-impfungen-neuinfektionen-101.html
Drosten rechnet auch langfristig nicht damit, dass das Coronavirus verschwindet. Es sei davon auszugehen, dass es noch einige Jahre lang ein starkes Infektionsgeschehen unter Erwachsenen geben werde, sagt der Virologe - und kommt wieder auf den Impfschutz zurück. Denn durch diesen würde eine Covid-19-Erkrankung in den meisten Fällen nur einer Erkältung ähneln. Der durchschnittliche gesunde Erwachsene müsse sich wahrscheinlich in den kommenden Jahren mehrmals infizieren, um einen länger haltbaren Schleimhautschutz aufzubauen. Eine Impfung erlaube dies ohne schwere Krankheits- oder Langzeitfolgen.