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Nach einem langsamen Start verabreicht China nun täglich Millionen Corona-Impfdosen. Mehr als 704 Millionen Spritzen wurden bis Mittwoch in der Volksrepublik gesetzt, fast die Hälfte davon im Mai. Etwa ein Drittel der bislang weltweit verabreichten 1,9 Milliarden Dosen wurden in China gespritzt, wie aus der Forschungs-Internetseite Our World in Data hervorgeht. Aus der Pekinger Staatsführung verlautete die Hoffnung, bis zum Jahresende 80 Prozent der 1,4 Milliarden Einwohner gegen das Coronavirus geimpft zu haben. Derzeit verabreicht die Volksrepublik etwa 19 Millionen Dosen pro Tag - diesen gleitenden Sieben-Tage-Schnitt vermeldet Our World in Data.
Wie viele Chinesinnen und Chinesen vollständig geimpft sind, ist unklar, da die Regierung diese Daten nicht veröffentlicht. Je nach Impfstoff sind dafür ein bis drei Spritzen erforderlich. In der Hauptstadt Peking haben 87 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Dosis erhalten. Im Rest des Landes ist es schwieriger, an den begehrten Stoff zu kommen, wie örtliche Medien und Nutzer sozialer Netzwerke berichten. Die in der Volksrepublik verabreichten Impfstoffe werden überwiegend von den chinesischen Konzernen SinoVac und SinoPharm hergestellt.
Jeder zweite Erwachsene in Großbritannien ist mittlerweile vollständig gegen Corona geimpft. "Ein weiterer wichtiger Meilenstein heute", twitterte Impf-Staatssekretär Nadhim Zahawi. "50 Prozent aller Erwachsenen in Großbritannien haben nun den Schutz von zwei Impfdosen." Mehr als drei Viertel der Erwachsenen haben bislang eine erste Corona-Impfung erhalten. Die Briten befinden sich derzeit im Wettlauf der Impfungen mit der wohl sehr ansteckenden, zunächst in Indien entdeckten Delta-Variante: Derzeit sind die Corona-Fallzahlen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von rund 32 noch immer recht niedrig - allerdings hat der Anteil der Delta-Variante in den vergangenen Wochen rapide zugenommen. Wegen der höheren Übertragbarkeit gelten zwei Impfdosen als unbedingt notwendig für einen wirksamen Schutz.
Die Delta-Mutante, die zuerst in Indien festgestellt wurde, dominiert nun in Großbritannien. Das gab die Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) bekannt. Die Variante könnte ein höheres Risiko für eine Behandlung im Krankenhaus bergen als die britische Alpha-Mutante, warnt die Behörde. In den jüngsten wöchentlichen Zahlen wuden 5472 neue Fälle der Delta-Variante gemeldet, womit die Gesamtzahl auf 12.431 steigt. Damit habe sie die Alpha-Mutante überholt.
Corona-Impfstoff-Lieferungen an Afrika sind "beinahe zum Stillstand" gekommen und die Zahl der Infektionsfälle ist dort in den vergangenen zwei Wochen um ein Fünftel gestiegen. Diese düstere Entwicklung vermeldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
31 Millionen der 1,3 Milliarden Menschen in Afrika haben bislang eine Impfdosis erhalten und sieben Millionen davon auch eine zweite. Südlich der Sahara sei pro 100 Bewohnerinnen und Bewohner nur eine Dosis verabreicht worden, wohin der weltweite Durchschnitt 23 Dosen sei, sagte Dr. Matshidiso Moeti, die Direktorin der Weltgesundheitsorganisation in Afrika.
Die für den weiteren Jahresverlauf geplante Lieferung von 220 Millionen Dosen des J&J-Impfstoffs, die die Afrikanische Union bestellt hatte, stehe wegen des Verunreinigungsproblems bei dem Werk von Emergent Biosolutions auf dem Spiel, sagte John Nkengasong, Direktor der panafrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC.