Und was hat das mit dem Rest der Menschheit zu tun?
Trotz Lockdown wurde deine Mutter krank, da muß doch die Frage erlaubt sein was der Lockdown überhaupt bringt?
Wenn in Zukunft jeder Einzelfall hergenommen wird um irgendwas zu rechtfertigen, dann können wir uns gleich alle im Kellerbunker einmauern.
Ich bin für Eigenverantwortung für ALLE, wer will kann sich ja von mir aus 5 Masken übereinander ziehen wenn er meint das hilft ihm was.
Aber was rede ich hier noch, ich weiß ja wie die Leute ticken. Jeder dem etwas schlechtes passiert will vor allem 2 Dinge:
1. Einen Schuldigen.
2. Dass es allen anderen gefälligst genau so schlecht geht.
Ich schiebe es auf die imo schlechte Politik (und den ursprung auf China, wo es herkommt). Der Gruppenhass in der Bevölkerung bringt uns halt dazu ne zweite USA zu werden, der Trumpismus und das Woketum nehmen auch hier massiv zu. Ist halt einfacher nen Schuldigen zu haben, wenn der dann noch auf der politisch ohnehin verhassten Seite vermutet wird umso besser.
Es ist erstmal verständlich dass eigenes Erleben mehr beeinflusst als alles andere, das werfe ich niemandem vor. Ich mache mir auch mehr Sorgen um meine Eltern, als um irgendwelche unbekannten im Krankenhaus, ist halt so. Ich war Ende 2018 bis Anfang 2019 über Weihnachten und Silvester schwer erkrankt im Krankenhaus und lag auch nicht alleine dort, hat niemanden vom Feiern abgehalten, warum auch?
Hier hat man nen Virus der für einige nur wie ne Erkältung oder ein Schnupfen ist und für andere halt sehr gefährlich. Ne Influenza ist es halt auch nicht. Wer in seiner Familie schwere Fälle hatte wird das Virus anders sehen als jemand der es hatte und kaum bemerkte und es gibt immer noch viele Leute die keinerlei daran schwer erkrankte Menschen im Umfeld haben oder kennen.
Aber wenn man vom Individualschicksal weggeht ergeben lockdowns halt trotzdem einen Sinn um eine Überlastung der unterbesetzten Intensivstationen (da sollte man noch ein ernstes Wörtchen mit Politik und Kliniken haben wenn der Scheiß vorbei ist) zu verhindern, was nicht nur Covidpatienten betreffen würde. Völlig sinnlos sind die Maßnahmen nicht, die deutschen Maßnahmen sind halt insgesamt wenig wirkungsvoll (und trotzdem einschneidend) und meist extrem spät, wir laufen dem Virus hinterher und das seit dem Beginn der Pandemie. Reisebeschränkungen zu UK oder Indien etc. gibts immer erst wenn die Varianten schon hier sind etc. Insofern kann ich jeden Ärger über die dauerhaften Einschränkungen im Inneren auch nachvollziehen (wobei er manchmal halt auch etwas plump rüberkommt). und ja es ist traurig dass nach dem langen Winterhalblockdown immer noch nachgeschärft werden muss und das mit teils fragwürdigen Mitteln (das ist hilflosigkeit der Politik, aber ne große Alternative hat man jetzt auf die Schnelle halt nicht)
Belgien hätte ohne Deutschland eine harte Triage.
Unser Lockdown ermöglicht den Nachbarn Freiheiten obwohl die schlechter dran wären als wir. Kotzt mich irgendwie an (wenn wir Personal frei haben kann man Nachbarn gerne helfen, aber so fühlt man sich irgendwie ausgenutzt und es stellt sich dann die Frage wie überlastet unsere Kliniken sind wenn wir noch Leute aus dem Ausland aufnehmen können, damit diese offen lassen können
). Am Ende bedeutet das, dass das ausgebrannte Intensivpersonal Ausländer pflegen muss, damit deren Länder offen halten und Party machen können.
@ Schauspielervideos und Tütenmann:
Ich kenne ihn nichtmal und habe die Videos auch nicht gesehen, aber dass sich Schauspieler mal über die Politik Luft verschaffen in der Krise halte ich nicht für ein Schwerverbrechen, die Reaktionen sind etwas überzogen. Sie sind nicht schuld am Virus, dem Personalmangel auf Intensivstationen und auch nicht an schlechter Politik die nur Dauerlockdown im Privaten (und kleinen Teilen der Wirtschaft) kennt. Die ereifernde Empörung sollte sich gegen anderes richten als die paar unwichtigen Schauspieler (aber sIe sPiEleN dEn qUeRdEnKern/AfD In dIe hÄnDe111 (das scheint inzwischen die Hauptangst in den sozialen Medien zu sein, schon wie in der miserablen behandlung der Migrations- und Kölner-Silvester-Debatten)) . Bei den Twitterempörungshanseln ist am Ende jeder mit ner eigenen Meinung schuld an den Intensivpatienten, ich will gar nicht wissen wieviele davon selbst gegen Regeln verstoßen haben oder gar Leute angesteckt haben ohne es zu wissen. Maulhelden wie eventuell auch manche dieser Schauspieler falls die Begründungen der Videos teils so schlicht sind, wie ich es gelesen habe.
Ich bin für die Verschärfungen weil es gerade
keine Alternative wenig durchführbare Alternativen gibt (wenn die Intensivmediziner nicht lügen und ich sehe keinen Grund warum sie lügen sollten) und hätte mir schon im Winter nen harten Lockdown gewünscht um das Virus runterzudrücken, inkl. Grenzschließungen/Reisebeschränkungen, dann hätten wir die gesamte Diskussion gerade nicht in dem Ausmaß (wenn man die Öffnung intelligenter gemacht hätte als letztes Jahr) und im Winter hätte ein richtig harter Lockdown auch weniger geschmerzt als der Dauerzustand.
Ich bin jetzt erstmal froh, dass meine Eltern nen Impftermin haben. Ich muss wohl noch länger warten.