Ich würde inzwischen fast für nen Zero Covid Lockdown plädieren, zeitlich begrenzt dafür knüppelhart, mit Ziel eben wieder normales Leben gewährleisten zu können, aus dem Sumpf rauszukommen. Das hätte man gleich zu beginn im letzten Frühjahr machen sollen, da wäre die Akzeptanz größer gewesen und man hätte nicht bereits so viel Geld in andere Dinge verpulvert. Aber dann müsste man das Virus halt auch dauerhaft draußen halten und im inneren Ausbrüche sofort isolieren. Es bringt nichts hier alles zuzusperren und dann infizierte einreisen zu lassen.
Durchlaufen lassen ist halt nicht, das Virus würde uns irgendwann wieder zum Shutdown zwingen, so oder so, dann halt mit noch mehr Toten und völliger Überlastung des Gesundheitswesens. Und ein Husten ist es halt auch nicht nur, gibt durchaus bei einigen Monatelange Folgen, in den USA spricht man von mehreren Phasen der Erkrankung. Betrifft nicht jeden schwer, aber bei Millionen infizierten werden da einige leiden und auch jüngere sterben, wie in den USA und überall sonst wo es sich massiv ausbreitet und es zivilisationskrankheiten gibt.
Die Regierung kann man wegen diverser Fehler schon kritisieren, auch kann man diskutieren ob das alles richtig oder angemessen ist, in normalem Ton. aber ob man sie mag oder nicht spielt keine Rolle, bis es ne Herdenimmunität gibt (durch Impfung oder Infektion) werden wir kein komplett normales Leben haben (außer ansatzweise im Sommer aber man kann schon davon ausgehen, dass dieses Jahr genügend Menschen geimpft werden um die EInschränkungen aufzuheben)
Das paradoxe ist ja, gerade die Corona Massnahmen Kritiker sind die, die sich auch nicht impfen lassen wollen - also gegen das einzige sind, was diese depperte Pandemie beenden kann.
Denke nicht alle, manche demonstrierten ja vor allem aus Angst vor der Impfung (Chip, Verschwörungsblabla, befürchtete Nebenwirkungen) andere eher weil sie die Demokratie in Gefahr sehen, andere einfach nur weil sie gegen den Staat sind, verwirrt oder ne Revolution wollen, andere weil sie betroffen von Einschränkungen sind etc. Kann man nicht komplett verallgemeinern, auch wenn einige Bilder das suggerieren.
Man muss eh erstmal genug Impfstoff haben um signifikante Teile der Bevölkerung überhaupt impfen zu können, vorher ist die Diskussion sehr theoretisch. In einer recht aktuellen Umfrage wollen sich 55% impfen lassen und ein Teil überlegt es sich noch, also tendenziell eher 60+%, das kann auch noch zunehmen mit der Zeit. Und rein theoretisch ist es auch egal, wenn sich ein Teil nicht impft, der infiziert sich dann halt mit der Zeit, das wäre dann durchaus Eigenverantwortung, wenn genügend sicherer Impfstoff da ist und man dann trotzdem nicht will (abseits der Eigenverantwortung muss man trotzdem auch auf das Gesundheitswesen schaun). Sobald die Alten und Risikogruppen und jeder der will geimpft wurde wird man die Beschränkungen imo irgendwann komplett aufheben müssen. Das wird aber so oder so noch dauern und bis dahin kann der ein oder andere auch noch seine meinung über den Piks ändern und ob er sich wirklich davor fürchtet.
Das was man kritisch sehen kann ist die teilweise geringe Impfbereitschaft von Pflegern. Ich meine es sind nunmal leider sie die das Virus oft in die Altersheime einschleppen (nicht nur, auch die Alten dürfen raus und sie kriegen auch Besuch). Aber auch da kann sich die Skepsis legen, wenn sie sehen, dass die Impfung den kollegen nicht geschadet hat. Aber gerade in dem Bereich wärs halt recht dringlich.
In Israel läufts grad nicht mehr so flott. Trotz vorhandenen Impfdosen lassen sich bei 50% Impfrate nicht mehr viele 60+ impfen. Vielleicht ein schlechtes Vorzeichen wie es auch in Europa ablaufen könnte, aber hoffentlich ist das nur ein temporärer Durchhänger.
Steigt doch am letzten Tag wieder an in den meisten Städten? Weil ein paar Tage lang nur wenige geimpft wurden bedeutet das imo noch nichts und da bräuchte es auch mehr Infos als nur die Statistik. Die kriegten auch nicht allen Impfstoff auf einmal oder?
Nein, ich werde mich tatsächlich auch in naher Zukunft nicht impfen lassen. Sollen die gefährdeten es tun, es gibt für mich als Gesunden jungen Menschen kein Grund. Vor allem, bei der Impfung weiß man immer noch nicht, wie lange es schützt. Warum also Impfen lassen? Wie ich schon vor Wochen sagte, Langzeitstudien.
Außerdem, es müssen sich alle Impfen, wenn du Normalität willst. Dies wird nie funktionieren. Das ist auch komplett ein dummer Gedanke.
Du bist eh noch nicht dran, heißt du würdest gar keinen kriegen in naher Zukunft, die Diskussion ist deshalb sinnlos. Es ist das Gegenteil von Impfzwang, du kriegst nichts, erstmal. Und später wenn Millionen geimpft sind und es so gut wie keine Nebenwirkungen (oder Folgen nach ein paar Wochen oder Monaten) gibt, kannst du es dir immer noch überlegen. Normalität wirds schon vorher geben und es geht auch niemand davon aus, dass sich hundert Prozent impfen lassen. Je nachdem was sich in den kommenden Monaten zu spätfolgen der Virusinfektion ergibt könnte ne Impfung auch für Junge eher mehr Vorteile als Nachteile haben, aber das kann dann jeder selbst entscheiden. Es wäre nur falsch eine Impfung von vorneherein für alle Zeiten auszuschließen, selbst wenn sie am Ende sicher wäre.