Ich glaube du hast ein etwas falsches Bild davon, wozu Leute in der Lage sind. Das einfachste Beispiel ist wohl das: diverse Eltern sprechen z.B. auch heute noch kaum Englisch oder eine andere Fremdsprache. Auch offensichtlich dürfte sein, dass die deutsche Rechtschreibung und Grammatik auch bei Menschen deutscher Herkunft oftmals eine Katastrophe ist. Die Kinder sind entsprechend vollständig auf sich und die Lehrer angewiesen und im Fernunterricht hast du als Lehrer nun mal bedeutend weniger Möglichkeiten, mit den Schülern zu interagieren. Ein Schüler kann in einem Schulzimmer die Schwächen kaum verbergen, selbst wenn er sie nicht explizit zum Ausdruck bringt. Im Fernunterricht hast du als Lehrer relativ wenig Kontrolle über die Tätigkeiten der Schüler während des Unterrichts.
Dein Beispiel mit der Mathematik dürfte tatsächlich so ziemlich das einzige Beispiel sein, bei dem sich die Probleme in Grenzen halten, weil Mathematik auf Grundschulniveau nun mal sehr simpel ist. In den höheren Stufen wechselt es aber komplett. Sobald du von Differentialrechnung sprichst, wirst du unglaublich viele Eltern finden, die keine Ahnung mehr haben. Es ist ja auch nicht ihre Aufgabe und aktuell helfen sie in diesen Bereichen nicht wirklich aus. Wenn aber die Lehrperson als Ansprechperson fehlt, fällt die Last auch in höheren Klassen auf die Eltern.