Gäbe es hier Meinungskasten-Headlines, würde die „Mehr vom Gleichen“ lauten. Denn das umfasst in drei Worten exakt, was Bravely Second ist. Wüsste ich es nicht besser, ich würde behaupten, dass beide Spiele in einem Rutsch entwickelt worden wären. Nun ist „Mehr vom Gleichen“ ja nicht unbedingt etwas Schlechtes. Sonst dürfte man weder Herr der Ringe noch Game of Thrones noch Star Wars konsumieren. Und genauso gern, wie ich damals Bravely Default gespielt habe, so gern habe ich auch Bravely Second getestet.
Die Stärken sind geblieben, das Überflüssige habe ich wie seinerzeit einfach ignoriert und die gefühlten drei Neuigkeiten hätte ich beinahe übersehen. Und ja, diesmal bin ich Jörgs Rat gefolgt und habe den nach mir benannten Cheat nicht benutzt. Vielen Dank an die Chefredaktion für den zusätzlichen Testaufwand! Doch auch Bravely Second ist ein hervorragender Zeittotschläger, der sich durch seine komfortable Steuerung für S-Bahn-Fahrten ganz hervorragend eignet. Die Spielabschnitte sind immer übersichtlich lang und die Komfortfunktionen erlauben auch kurzfristige Unterbrechungen. Daneben macht das Rumexperimentieren mit den ganzen Jobs und Fähigkeiten auch beim zweiten Mal Spaß. Und bis ihr alle sechs Kapitel plus Bonusdungeons erforscht habt, dauert es wirklich lange.
Da verzeihe ich auch die unspektakuläre Story, und immerhin gibt’s einige recht skurrile Endgegner. So etwa ein doppelköpfiges Monster, bei dem der eine Schädel gegen physische Attacken empfindlich ist, der andere nur auf Magie reagiert. Und dann rotiert das Biest auch noch gern und ich muss mir merken, welcher Schädel welcher war. Herrlich! Zuhause und vorm großen Bildschirm ist mir ein episches Final Fantasy deutlich lieber, doch unterwegs werde ich Bravely Second sicher noch ein zweites Mal mit anderen Jobs angehen.