In den Vereinigten Staaten ist Battalion Wars für den GameCube bereits seit über einer Woche erhältlich, während wir uns noch bis am 7. Dezember 2005 gedulden müssen. Die Kollegen von IGN haben kürzlich ein Interview mit Tancred Dyke-Wells, Creative Director von Battalion Wars bei Kuju Entertainment, geführt. Die interessantesten Details haben wir für euch zusammengefasst.
* Battalion Wars startete von Anfang an als eigenständiges Projekt, was vielen Fans der Advance Wars Serie nicht bekannt war. Da sich viele Fans enttäuscht zeigten, dass es sich bei einem Spiel mit dem Namen Advance Wars: Under Fire nicht um ein rundenbasiertes Strategiespiel, sondern einen Echtzeit-Action-Strategie-Mix handelte, entschied man sich, sich durch eine Namensänderung etwas davon zu distanzieren. Die Fans sollten nicht denken, dass Kuju dem eigentlichen Spielprinzip der Advance Wars Serie keinen Respekt entgegen bringen würde. Es ist nun mehr eine Art Schwestern-Titel, welcher in einem parallelen Universum angesiedelt ist, als ein wirklicher Teil der Serie.
* Das Spiel war 18 Monate lang in Entwicklung und Nintendo besuchte Kuju fünf oder sechs mal während dieser Zeit, um sich die Fortschritte anzusehen. Selbstverständlich war man aber während der ganzen Zeit in ständigem Kontakt. Die Arbeit mit Nintendo gestaltete sich dabei anders als mit anderen Publishern, man liess ihnen sehr grossen kreativen Freiraum bei der Entwicklung, die Priorität lag voll und ganz auf der Qualität des Gameplays. Nichtsdestotrotz kamen von Nintendo einige Vorschläge, wie die Nutzung eines einzigen Analogsticks zur Steuerung der Einheiten, im Gegensatz zur für Ego-Shooter üblichen Dual-Analogsteuerung, welche ursprünglich geplant war. Dies erleichterte den Einstieg ins Spiel erheblich.
* Beim Stil des Spiels, der Gestaltung und dem Design der Charaktere hatte Nintendo allerdings teilweise klare Vorstellungen. Auf keinen Fall sollten bestimmte Charaktere oder Situationen denen der Advance Wars Serie ähneln. Auch auf die Gestaltung der COs nahm Nintendo ein wenig Einfluss, vor allem um sie auch mit einem japanischen Publikum kompatibel zu machen. So musste beispielsweise das eine Auge von Herman geändert werden, weil es ihn wie einen Yakuza aussehen liess. Auch Lei-Qos Haarpracht machte einige Veränderungen durch, bis der richtige Stil gefunden wurde. Ansonsten liess man Kuju allerdings freie Hand. Das gesamte Design stammt vom Entwickler selbst, nicht von Nintendo, auch wenn man sich der gewissen Ähnlichkeit zu Advance Wars durchaus bewusst ist.
* Besonders stolz ist man bei Kuju darauf, ein komplett neues Spielerlebnis geschaffen zu haben. Es war ihnen wichtig, eine gute Balance zwischen Strategie- und Action-Elementen zu finden und scheinbar ist ihnen das auch gelungen. Weniger positiv war für sie die anfängliche Positionierung des Titels als Teil der Advance Wars Serie. Die Fans erwarteten eine GameCube-Version der GBA-Titel und diese Erwartungen konnte Battalion Wars unmöglich erfüllen.
* Ein Multiplayer-Modus wurde gestrichen, weil Kuju sich voll und ganz auf den Singleplayer-Modus konzentrieren wollte. Zwar existierte bereits ein lauffähiger Splitscreen-Multiplayer, doch funktionierte dieser nicht einwandfrei. Da die Spieler keine neuen Einheiten "bauen" konnten, waren die Möglichkeiten sehr begrenzt. Konnte einer der Spieler am Anfang einen Vorteil für sich herausholen, stand der Sieger der Runde mit ziemlicher Sicherheit bereits fest. Die Mängel liessen sich sowohl von der Zeit her als auch wegen des Budgets unmöglich ausbügeln, ohne die Qualität des Singleplayers zu gefährden. Kuju ist sich allerdings voll und ganz bewusst, wie wichtig der Multiplayer für mögliche zukünftige Versionen von Battalion Wars sein wird.
* Es sei durchaus fair, Advance Wars mit Battalion Wars zu vergleichen, selbst wenn das Spielerlebnis sich grundlegend unterscheidet. Die Leute von Kuju lieben Advance Wars und sie haben grossen Respekt vor der rundenbasierten Strategie. Sie wollten auch nie etwas daran ändern, sondern einzig und allein ihrem eigenen Konzept treu bleiben, welches Nintendo ja auch in erster Linie auf sie und den Prototypen des heutigen Battalion Wars aufmerksam gemacht habe. Kuju ist erfreut darüber, dass der Titel von den Leuten langsam auch als eigenständiger Titel gewertet wird.
* Über einen Nachfolger für Nintendos Revolution kann Tancred Dyke-Wells leider nicht sprechen. Alles was er zum jetzigen Zeitpunkt sagen kann, ist, dass Kuju auch in Zukunft in positivem Kontakt mit Nintendo stehen werde. Man macht sich auf jeden Fall schon Gedanken über zukünftige Versionen von Battalion Wars. So stehen neben einem Multiplayer-Modus auch Marine-Einheiten ganz oben auf Kujus Liste.
* Vom Revolution-Controller sind die Leute von Kuju begeistert. Sie flippten regelrecht aus, als er ihnen zum ersten Mal in Aktion gezeigt wurde. Für Tancred Dyke-Wells ist die Revolution klar die forderndste und interessanteste Plattform, für die Kuju eine Unterstützung in Betracht zieht. Die Einsatzmöglichkeiten des Controllers seien gigantisch, beispielsweise zum Zielen und zum Erteilen von Befehlen. Man müsse sich nur mal ein System vorstellen, bei dem der Spieler mit einer einfachen Handbewegung einer Einheit befehlen kann: "Du, geh dorthin!"
GameCube - Screens zu Battalion Wars & Kuju Interview
Hört sich super an, also, alle kaufen, damit Nachfolger kommt :> Der Buggy is sooooo niedlich