Apple erfindet Virtuelle-Realität-Videobrille
Nicht immer beschreiben Apple-Patente zukünftige Produkte, doch in jedem Fall zeigen sie das, an dem in den Laboren des Unternehmens gearbeitet wird. Aus diesem Grund lohnt sich stets ein Blick in die an das US-Patentamt eingereichten Dokumente. Diesmal hat Apple sogar ein Gerät von einiger Brisanz für die virtuelle Realität beschrieben: Eine Videobrille, deren Darstellung der Kopfbewegung des Benutzers folgt.
"Automatisch anpassende Mediendarstellung in einem persönlichen Anzeigesystem" heißt die schlichte Beschreibung für das an eine große Taucherbrille erinnernde Gerät. Im Innern: Zwei Miniaturleinwände, die dem Benutzer einen Kinofilm oder ein Video direkt vor Augen führen. Mehr noch: Auch das Drumherum, etwa die 3D-Ansicht eines Kinosaals mit Sitzplätzen, Vorhängen und Notausgängen kann angezeigt werden - vorausgesetzt, der Betrachter bewegt seinen Kopf zur Seite, also vom eigentlichen Film weg.
Dieser Realismus könnte sich, so Apples Beschreibung, sogar auf die akustische Wahrnehmung erstrecken: "[Das Gerät] könnte die Tonausgabe an die Charakteristika des gewählten Kinosaales anpassen oder an den gewählten Sitzplatz des Benutzers im Kinosaal." Auch zusätzliche Geräusche ließen sich einfügen, um etwa eine Stadion-Atmosphäre zu simulieren, in der links, rechts, vor und hinter dem Betrachter Sportfans ihr Team anfeuern.
Auch wenn Virtuelle-Realität-Anwendungen bislang kaum Verbreitung gefunden haben, könnte sich das in einigen Jahren ändern: Dank fortschrittlicher Bewegungssensoren, die heute schon im iPhone und iPod touch zum Einsatz kommen, ist mit dem Apple-Patent jedenfalls der Rundumblick in virtuellen Räumen kein Problem mehr. Vorausgesetzt, die Idee schafft es von den Laboren in Kalifornien bis zur Marktreife.