Habe es heute durchgespielt. Bin insgesamt sehr gespalten, was die Meinung über das Spiel betrifft.
Das Spiel ist auf jeden Fall anders und an sich ein Kunstwerk. Die Landschaften, die Details, die ganzen Kleinigkeiten die zu entdecken sind. Ein Level kann sich teilweise so extrem unterscheiden bzw. ändert sich mit dem Ablauf, dass es garnicht mehr als das gleiche Level zu erkennen ist. Das sehe ich als ziemlich positiv.
Das Spielprinzip an sich ist prima. Ich finde es macht ziemlich Spaß, leider waren mir persönlich zu viele Kämpfe drinne, diese fand ich eher störend. Es hätte mir auch komplett ohne ausgereicht. Dafür aber viel mehr Rätsel, oder noch mehr andere Minispiele (wie Schach-Puzzle, Schiebepuzzle, Ball-Rollen, 2D usw.), also mehr Abwechslung soweit.
Nicht, dass das Spiel zu wenig Abwechslung bieten würde, aber das Problem besteht darin, dass es auf 5 lange Kapitel verteilt wurde, die sich zwar optisch immer weiter verändern, aber trotzdem allerspätestens im laufe des drittens Kapitels man es satt hat ewig durch das selbe Kapitel rumzuhüpfen. Die sind viel zu sehr in die Länge gezogen, sodass am Ende nur noch darum ging, ein Kapitel irgendwann abzuschließen um zu sehen wie es weiter geht.
Insgesamt finde ich dieses Kapitelsystem nicht so toll, vielleicht bin ich auch zu sehr GoW verwöhnt, aber das Alice MR selbst zeigt an vielen Stellen im Spiel deutlich, wie man fließende Übergänge einbauen kann, wie sich die Welten und die ganze Umgebung verändern. Da wurde sehr viel Potential verschenkt.
Interessanterweise fand ich auch die Abschnitte außerhalb von Wunderland und das Verwirrspiel drumherum um einiges interessanter, als das eigentliche Rumgehüpfe. Man hätte die Verhältnismäßigkeit besser verteilen können. Es ging gegen Ende viel zu schnell mit der Story, da wurden teilweise Antworten geliefert, auf die man noch nichtmal dazu kam die Frage zustellen. So kam es mir zumindest vor. Auch fand ich das Ende recht schwach. Der 5. Kapitel wird durch das Level-Recycling ewig in die Länge gezogen, das Finale dagegen besteht aus 2-3 kurzen Räumen. Und als es gerade anfängt interessant zu werden, ist es auch schon Ende, leider.
Ich muss aber nochmal erwähnen, wie genial das Design des Spiels ist. Besonders in Teilen des 5. Kapitels war ich von den kranken Ideen ziemlich "fasziniert". Es sind solche Sachen, die das Spiel zu einem Kunstwerk machen. Ernste Themen, versteckt unter einer künstlerischer, fantasievoller Fassade. Man zählte das ganze Spiel durchgehend viele gesellschaftskritische Punkte auf, die trotz des Gewandes stark zum nachdenken erregten. Von mir deswegen ein klares "JA" zum Spiel.