Hier noch einmal ein ganz wichtiger Beitrag von mir aus einem anderen Thread zu Sonys PS3. Die Zitate darin entstammen aus dem Heise-Kommentar zur E3 (
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22699/1.html)
Und nicht genug damit, dass die versprochenen zwei [extern] HDMI-Ausgänge nun doch nur zu einem wurden (was hätte man auch wirklich mit zwei angefangen?): Die PlayStation 3 wird weltweit im November 2006 in zwei Versionen erscheinen. Und das kleinere Modell hat nicht nur eine Harddisk mit geringerer Kapazität (20GB statt 60GB, allerdings austauschbar gegen reguläre Laufwerke mit mehr [extern] Speicherplatz) - es verzichtet (nicht aufrüstbar) auch auf WiFi, einen Speicherkartenanschluss und JEGLICHEN HDMI-Ausgang. WiFi und Speicherkartenleser lassen sich bei Bedarf über USB-Ausgänge ergänzen, bzw. (bei Verbindung mit einem PC) ersetzen. Nicht die eleganteste Lösung, aber eine Lösung.
Was die wirklich unverständliche Entscheidung Sonys ist, ist der Verzicht auf den HDMI-Port: Nicht nur ist unklar, ob das Gerät somit überhaupt Grafiken mit [extern] 1080p-Auflösung bei höheren Bildwiederholraten als 30Hz ausgeben kann (je nachdem, wem man Glauben schenkt, reicht bei dem anderen Video-Anschluss die Bandbreite dafür ebenfalls aus - oder nicht). Ein HDMI-Ausgang ist definitiv die einzige Möglichkeit, Filme auf Blu-ray (in voller Auflösung) abzuspielen, die mit dem eigentlich als Industriestandard vorgesehenen [extern] HDCP-Kopierschutz versehen sind. Die Spezifikationen des vereinfachten Modells haben zu großem Aufruhr und viel Häme in den Internet-Foren geführt und der billigeren Version den Spottnamen "'tardpack" (für "retard-pack" - in etwa: "Spackpack") eingebracht.
Wie wahr! Dieses vereinfachte Modell ist ein reiner Widerspruch zu Sonys Geschwätz vom "wahren HD" in 1080p. Das würde nämlich nach Sonys "True HD"-Argumentationsmuster bedeuten, daß das Modell für 500$ nicht Hd-fähig ist
Aber: Sony hat ja Recht damit, dass für viele Gamer das einfachere Modell völlig ausreichen wird. Besonders für diejenigen, die keinen Wert auf die Konsole als Blu-ray-Player legen und keinen der (bisher wenig verfügbaren und extrem teuren) Fernseher besitzen, die überhaupt 1080p darstellen können. Und genau DAS ist das Fatale: Sony widerlegt damit seine eigene bisherige Position, dass alles, was unterhalb von 1080p stattfindet, die Bezeichnung HD gar nicht verdient; dass Blu-ray eine Grundvoraussetzung für die nächste Spielegeneration sei. Sony betont immer wieder, dass das Blu-ray-Laufwerk in der PS3 zunächst erst einmal dazu dient, den Spielen der nächsten Generation genügend Speicherplatz zu bieten. Was für Spiele das aber sein sollen, die mit DVDs nicht mehr auskommen werden, das weiß eigentlich keiner so recht. Selbst eine episches Mammutwerk wie THE ELDER SCROLLS IV: OBLIVION bringt ja eine DVD-9 noch immer nicht zum Überlaufen.
Wird es aber jemals für einen Publisher wirtschaftlich sinnvoll und logistisch machbar sein, Entwicklerteams zu beschäftigen, die Spiele mit noch umfangreicheren Inhalten überhaupt stemmen könnten? Wozu? Gibt es wirklich soviel potentielle Kunden, die ein Spiel z.B. erst ab 200 Stunden Spielzeit für kaufenswert befinden, dass sich die dafür nötigen, gigantischen Investitionen je rechnen könnten?
Bleibt als Argument für Blu-ray also nur der mögliche Verzicht auf die Komprimierung der Daten. (Macht das im Endergebnis einen entscheidenden Unterschied?) Oder Platz für vorgerenderte Videosequenzen in HD. Die aber sollten angesichts der mit den Next Generation-Grafik-Engines "live" erzielbaren Resultate sowieso zu einem aussterbenden Phänomen werden. Bleibt also doch wieder vor allem Blu-ray als HD-Filmabspielmedium. Als das es auf dem "kleineren" PS3-Modell gar nicht in hinreichendem Umfang (zumindest gemäß den jetzigen Spezifikationen des Standards) [extern] funktioniert. Gut, aber hat nicht für die PS2 das Argument: "Spielkonsole UND DVD-Player für den Preis eines DVD-Players " wunderbar verkaufsfördernd gewirkt, und sollte Ähnliches für die PS3 in der teureren Ausführung und Blu-ray nicht genauso gelingen? Vielleicht - in zwei, drei Jahren.
Genau das ist der entscheidende Knackpunkt: Blu-Ray wird überhaupt nicht für Videospiele benötigt, zieht den Spielern aber dennoch massiv Geld aus der Tasche, ganz zu schweigen von den Folgekosten (ich verweise nur auf die "günstigen" Blu-Ray-Discs, auf denen die PS3-Spiele dann erscheinen). Wieso denken da die Sony-Fans eigentlich nicht mit? Heißen sie denn wirklich jeden Scheiß von Sony gut? Ich habe diese Kritik hier schon mehrfach geäußert und bin dabei immer auf taube Ohren gestoßen.
Zudem spricht die Tendenz in der Spieleentwicklung, auf Rendersequenzen zu verzichten, gerade gegen die Behauptung von Sony, daß zukünftige Spiele mehr Speicherplatz verbrauchen werden. Haha, wie verlogen muß man eigentlich noch sein, um die Hereinnahme des Laufwerks in die Konsole vor dem Spieler zu rechtfertigen?! Spiele wie Oblivion, die eine gigantische Größe haben, reizen noch nicht einmal eine DVD-9 ganz aus. Ich warte auf das erste PS3-Spiel, das ähnlich großen Umfang aufweisen wird wie Oblivion - wird wohl lange auf sich warten müssen; womöglich wird es sich bei diesem PS3-Spiel noch um einen Port von Oblivion handeln :grin4:.
Und warum sollten die großen Entwicklerfirmen wie Square-Enix eigentlich noch mehr Geld in Rendersequenzen hineinstecken, wenn sich dadurch ihre Spiele auch nicht besser verkaufen werden?
Richtig, die Entwickler KÖNNEN schon aus rein finanziellen Gründen niemals eine Blu-Ray-Disc auch nur annähernd füllen. Sie werden überhaupt Mühe haben, DVD-9s auszureizen. FF13 wird locker auf 2 Dvd-9s Platz finden, und einen ähnlich Platzfressenden Titel wird es auf der PS3 vermutlich bis zu ihrem Ende nicht mehr geben.
Fazit: Blu-Ray bietet KEINEN EINZIGEN Grund, um sich vor dem Spieler rechtfertigen zu können. Und wieviele Leute schließlich noch Filme in der Qualität von 1080p (diese Fernseher sind VERDAMMT SCHEIßE teuer) ansehen werden, ist an den Fingern abzuzählen, so daß man sich - vom ökonomischen Standpunkt her betrachtet - Blu-Ray wirklich GANZ hätte schenken können, nein, sogar müssen!
Wenn es also dumm läuft für Sony, dann erweist sich das Blu-ray-Laufwerk für die PS3 nur als Klotz am Bein. Denn es ist maßgeblich dafür verantwortlich für das wohl am kontroversesten aufgenommene "Feature" der Konsole: Ihr stolzer Preis. $499/499 für das 20GB-Modell, ganze $599/599 für die Rundum-sorglos-Ausführung. Vermutlich (es gab dazu offiziell keine Angaben, aber alles andere wäre eine Überraschung) ohne Zweitcontroller, hochwertigem Audio-/Video-Kabel und Spiele (wobei schon von rund $70/70 pro Titel gemunkelt wird). Das ist kein Taschengeld mehr, und der Hartz IV-Empfänger schluckt. Freilich, es müsste schon ein Wunder geschehen, wenn Sony im ersten Jahr von der PS3 nicht soviel verkaufen könnte, wie man nur herstellen und ausliefern kann. (Das wäre auch sicher nicht anders gewesen, wenn es nur das $600/600-Modell gäbe - und das macht die Entscheidung für zwei Versionen um so unverständlicher.) Insofern ist der Preis kaufmännisch und kurzfristig gesehen eine vernünftige Entscheidung. Und angesichts der verbauten Technik mag mancher die Konsole dennoch nicht ganz zu Unrecht als Schnäppchen betrachten. Aber: Die Konkurrenz schläft nicht, und was viele potentielle Kunden stärker wahrnehmen werden als den Vergleich zu dedizierten Blu-ray-Spielern (die tendenziell sogar teurer werden als die PS3) wird der Preisunterschied zur Xbox 360 sein.
Absolut! Der Konsument ist nicht so dumm, wie Mediamarkt-Verkäufer vielleicht glauben mögen. Gerade der Mainstream (auf den allein hat es Sony abgesehen) ist finanziell ziemlich schwach auf der Brust und wird sich genau überlegen, wofür er sein Geld ausgibt. Warum soll er also (von den 600eur) 200eur Mehrkosten für absolut überflüssiges Blu-Ray ausgeben, wenn er für dieses Geld (fast) schon eine Xbox360 bekommt, deren Spiele grafisch und technisch der Software von Sony in nichts nachstehen? Diese Frage wird sich jeder Sony-Fan heute stellen, was für Sony ja fast schon an Häresie grenzen muß, und es läßt sich schon jetzt bereits absehen, daß sich ein Großteil der treuen PS2-Spieler als Häretiker erweisen wird

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Der wohl peinlichste Moment von Sonys Pressekonferenz war aber die Enthüllung des "neuen" Controllers. Der zunächst erst einmal wirkte wie der alte - zurück zum bewährten PS2-Dual Shock-Design statt dem viel verspotteten Silberbumerang, der letztes Jahr präsentiert wurde. Aber das Innenleben! Jawoll, er ist bewegungssensitiv. Was natürlich, nein, nein, nein, nein, ÜBERHAUPT nichts mit Nintendos Wii zu tun hat. Schließlich gab es ja auch schon lang vorher ähnliche Joystick-Experimente wie den Microsoft [extern] Freestyle. Und Sony muss sich schon so lang mit Plänen zu einem eigenen Controller dieser Art getragen haben, dass man inzwischen wieder vergessen hatte, den Software-Entwicklern davon zu erzählen. Denn außer den Entwicklern von WARHAWK wusste noch niemand davon - und die haben nach eigenen Angaben ganze zwei Wochen vor der E3 davon erfahren und daraufhin ihr kleines Demo [extern] zusammengezimmert.
No comment! :grin2:
Wie Nintendo verspricht Sony Bewegungsinformationen in sechs Achsen: Den drei des Controllers selbst (ob er nach vorne oder hinten, rechts oder links geneigt ist) und den drei des Raums. Der entscheidende Unterschied aber ist, dass der Wii-Controller durch den externen Sensor wirkliche Informationen über seine POSITION im Raum liefert - während der PS3-Controller hier offenbar nur BESCHLEUNIGUNGS-Informationen generiert. D.h., er bekommt nur mit, wenn man ihn mit ausreichender Geschwindigkeit aus seiner momentanen Lage bewegt. Ein Laserpointer-, Lightgun- oder "3D-Maus"-ähnlicher Einsatz wie beim Wii-Controller dürfte somit grundsätzlich ausgeschlossen sein.
Gut, dann wäre das auch einmal geklärt. Um es mal etwas knackiger auf den Punkt zu bringen: dieses Controller-Gimmick führt größtenteils genauso eine Scheinexistenz wie das Blu-Ray-laufwerk - beide werden von den Spielern schlicht und ergreifend einfach nicht gebraucht

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Zudem ist er durch seine traditionelle Form nach wie vor darauf ausgelegt, fest in zwei Händen gehalten zu werden, was ebenfalls deutlich reduziertere reale Verwendungsmöglichkeiten der Bewegungssensoren vermuten lässt als bei Nintendos Einhand-Gerät. Es sieht nicht danach aus, als würde Sonys Version bei den Entwicklern zu ähnlichen Kreativ-Schüben in Bezug auf neue Spielmechaniken führen wie die Nintendos. Nahe liegend wären hier vor allem Verwendung in traditionellen Genres wie Renn- und Flugsimulatoren (wo viele Spieler ja ohnehin unbewusst den Controller in die gewünschte Bewegungsrichtung neigen) oder zur Steuerung der Bildschirm-Blickrichtung.
Klar, Racing-Games halt... und Flugspiele wie Warhawk, die einem richtig das Blut durch die Adern schießen lassen

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Im Gegensatz zu Nintendo hat Sony zudem in seinem neuen Controller auf das Vibrations-Feature verzichtet. (Wohl nicht zuletzt wegen des Patentstreits gegen [extern] Immersion) Ein zweifelhafter Deal - Force Feedback ist im Gaming inzwischen etwas Ähnliches geworden wie Filmmusik im Kino: Von vielen nicht bewusst wahrgenommen, aber unterschwellig ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Emotions-Verstärkung. (Wer's nicht glaubt, möge z.B. einmal SHADOW OF THE COLOSSUS oder ein aktuelles Rennspiel ohne Rumble-Funktion spielen...)
Ich habe Force-Feedback eigentlich nie wirklich benötigt - aber sehen das die vielen PS2-Fans auch so? Ich glaube, daß ne Menge Leute ein ungutes Gefühl der Leere verspüren, wenn sie den PS3-Controller in ihren Händen halten werden - wenn, denn daß es dazu kommt, daß auch der Mainstream PS3-Daddeln geht, darf man in der Zwischenzeit mit einem großen Fragezeichen versehen!
Was seltsam wenig Kommentare hervorgerufen hat war die Tatsache, dass Sony für die PS3 nur reichlich unfertige Spiele [extern] präsentieren konnte. Ja, es sind noch sechs Monate bis zum geplanten Verkaufsstart. Aber bis vor kurzem hatte Sony noch eine Markteinführung im Frühjahr 2006 versprochen und diese angeblich nur wegen Schwierigkeiten bei der endgültigen Etablierung des Blu-ray-Standards verschoben. Was sich jetzt schon allein angesichts der Softwareversorgung als völlig illusorisch erwiesen hat. Das kann nur heißen, dass man sich bei Sony entweder vollkommen verkalkuliert hatte - oder dass der ursprünglich genannte Termin von Anfang an nur ein Marketing-Schachzug war, um potentielle Xbox 360-Käufer zum Abwarten zu bewegen. Beide Möglichkeiten klingen aber nicht gerade nach Musterbeispielen an Professionalität und Zuverlässigkeit.
Sony und Professionalität und Zuverlässigkeit? In der Linguistik würde man das als Antonymie bezeichnen

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Es stimmt - die Spiele sahen äußerst unfertig aus; eigentlich unverständlich wenn man sich die Ankündigung eines möglichen PS3-Launches im Frühjahr noch einmal ins Gedächtnis ruft. Das wäre dann wohl der erste Launch einer Konsole ohne Starttitel gewesen!
Das Image vom sicheren Sieger ist ramponiert
Nicht nur das Image ist ramponiert, sondern auch die Bilanz der nächsten Geschäftsjahre
Vielleicht der größte Coup Microsofts war die Ankündigung, dass GTA 4 im Oktober 2007 ZEITGLEICH auf der Xbox 360 und der PS3 erscheinen wird. GTA III, GTA: VICE CITY und GTA: SAN ANDREAS waren zentrale Meilensteine in der PS2-Erfolgsgeschichte, und die Reihe war - man mag das persönlich finden, wie man will - für einen nicht unerheblichen Teil der Gamer das entscheidende Argument für die Anschaffung einer PlayStation. Auch wenn GTA nie ein reines Sony-Exklusivprodukt war (die von dem unabhängigen Entwickler Rockstar produzierte Reihe erschien mit großer Verspätung auch auf der Xbox), hatte sie für den Konzern doch letztlich eine größere Bedeutung als die wirklich hauseigenen Spiele wie z.B. die JAK oder RATCHETT & CLANK-Games.
Im Gegensatz dazu genießt HALO von dem von Microsoft aufgekauften Softwarehaus Bungie nicht nur garantierte Xbox-Exklusivität, sondern auch einen Status als eine der momentan "heißesten" Franchises. (Selbst wenn die Einzelspieler-Missionen der bisherigen zwei HALO-Teile nie ganz die Brillanz von Bungies Mac-Klassiker MARATHON erreicht haben.) Von der Bedeutung dieses einen Spiels abgesehen (GTA 4 könnte sich ja theoretisch immer noch als qualitativer Flop erweisen, oder in anderthalb Jahren vielleicht gar nicht mehr so sehr den Geschmack der Gamer treffen wie die GTA-Iterationen dieser Generationen - weiß man's?) ist diese Nachricht als Signal an andere Spiele-Entwickler eminent wichtig: Wenn schon die mächtigste aller Games-Serien auf Xbox 360 und PS3 gleichermaßen setzt...
Man spürt ganz doll, wie Microsoft Sony Stück für Stück auseinanderzunehmen sucht. Mir ist das nämlich auch aufgefallen, wie sich das Portfolio von Xbox 360 und PS3 mehr und mehr gegeneinander aussticht, so daß am Ende die Preisfrage von maßgebender Rolle sein wird.
Da allgemein davon ausgegangen wird, dass die HD-Generation die Entwicklungskosten für Spiele noch einmal spürbar nach oben treiben wird (all die zusätzlichen Details, der verlangte Abwechslungsreichtum, der größere "Realismus" generieren sich ja nicht von alleine), wird es für immer weniger unabhängige Entwickler sinnvoll sein, sich freiwillig von einem erheblichen Teil des Gamer-Marktes abzuschotten. Die meisten werden für so viele Konsolen gleichzeitig veröffentlichen wie möglich. Auf paradoxe Weise ist dabei die angebliche technische Unterlegenheit der Xbox 360 gegenüber der PS3 (sofern sie sich überhaupt je wirklich MERKLICH materialisiert) sogar ein möglicher Vorteil für Microsoft: Der überwiegende Teil der Entwickler von Multiplatform-Titeln wird die Spezifikationen seiner Titel (auch) am "schwächeren" System ausrichten. Es ist kaum zu erwarten, dass solche Spiele dann auf der PS3 großen Mehrwert über evtl. höhere Auflösung hinaus bieten werden.
Hm, klingt irgendwie logisch. Das heißt also, daß man auf der PS3 ganz viele Xbox360-Spiele spielen wird

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Noch einmal: Microsoft kann mit qualitativem Gleichstand beim Software-Angebot prima leben - denn dann kommt das Preis-Argument voll zu ihren Gunsten zum Zuge. (Besonders, wenn im November noch die von allen erwartete erste große Preissenkung der Xbox 360 wirklich erfolgt.) Und auf der E3 gab es noch wenig Überzeugendes, was die PS3 ganz für sich hätte. Ubisofts [extern] ASSASIN'S CREED, vielleicht der eindrucksvollste Titel der PS3-Präsentation, lief als Demo angeblich auf einer nur notdürftig verhüllten Xbox 360. Und selbst die Trumpfkarte, Hideo Kojimas nächste Anschleich-Soapopera METAL GEAR SOLID 4 (nur als [extern] Trailer) präsent), wird vermutlich - wie seine Vorgänger - nur vorübergehend Sony-exklusiv sein und auf Microsofts Konsole nachgereicht werden.
Ja, das Preisargument ist bei dem tendenziell sehr ähnlich geprägten Portfolio auf beiden Systemen von maßgeblicher Bedeutung.
Und einen (mit einem halben bis einem Jahr) verspäteten MGS4-Release auf der Xbox 360 halte auch ich für sehr wohl möglich und auch realistisch (welcome chang3

).
Es stimmt wirklich, die Portfolios der beiden gleichen sich sehr arg. Nun sehe ich hier schon wieder Einwände einiger Leute geschrieben, daß das noch nicht stimme und es auf der PS3 massig viele Exklusivtitel gebe. Aber vom Typus her und der Thematik sind sich diese Spiele eben doch sehr ähnlich, so daß die Spieler beispielsweise wunderbar auf ein Heavenly Sword verzichten können, wenn sie an dessen Stelle ein Ninja Gaiden (oder ersetzt es mit einem anderen Spiel) bekommen (und so könnte man noch mehr Beispiele austauschbarer Spiele hier aufzählen

).
Ich meine, daß MS auf lange Sicht hinaus Sony über den Preiskampf zu zermürben sucht, und genau in diesem Punkt kann Sony unmöglich gewinnen, weshalb sie sich mit der PS4 dann schon einmal ähnlich wie Nintendo auf eine Blueocean-Strategie einstellen dürfen.