von wegen niemand braucht hd geschweige blu-ray:
Cebit 2007
LCD-TVs: Größer, schärfer, billiger
Objekt der Begierde: Große LCD-TVs sollen deutlich im Preis fallen
Jeder will sie: Große Flachbildfernseher der neuesten Generation. Schlagworte wie Full HD machen den Kunden den Mund wässrig, und gerade zur CeBIT hoffen viele auf ein Schnäppchen. Mit den Messeneuheiten werden die bisherigen Modelle günstiger, so das Kalkül. Doch wer zu schnell zuschlägt, könnte sich bald ärgern. Das renommierte Marktforschungsinstitut iSuppli rechnet vor, dass die Preise für LCD-Fernseher in diesem Jahr deutlich fallen werden.
Märchenhafter Preisverfall
Deshalb kann im Laufe des Jahres schon günstig sein, was jetzt im Umfeld der Hannoveraner Messe als Luxus-Gerät gehandelt wird. Grund für den Preisverfall ist laut den Analysten von iSuppli die deutlich gestiegene Produktionskapazität der großen Hersteller. Das erhöht das Angebot, senkt die Stückkosten und beschert den Kunden fallende Preise. LCD-Fernseher der beliebten 32-Zoll-Klasse (81 cm) sollen allein in den nächsten drei Monaten um 17 Prozent fallen, bei größeren Geräten sind noch stärkere Nachlässe zu erwarten. Damit werden auch die Neuheiten der diesjährigen CeBIT bald deutlich günstiger zu haben sein als noch die Innovationen im letzten Jahr.
Jetzt heißt es Full-HD
Flache Fernseher bleiben der Verkaufsschlager 2007. So rechnet beispielsweise der Bundesverband Informationswirtschaft Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) mit einer Umsatzsteigerung in diesem Segment von 18 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Hat man diese Zahl vor Augen, ist es nicht verwunderlich, dass auf der CeBIT 2007 viele Geräte dieser Klasse zu bestaunen sind und Trends beispielsweise bei der Bildverbesserung und dem digitalen Empfang gesetzt werden.
Volle HD-Auflösung
Auffallend ist auch, dass immer mehr Hersteller mit dem Begriff Full-HD statt HD-ready für ihre Produkte werben. Mit Full-HD beziehen sich die meisten Aussteller auf die Auflösung ihrer Fernseher und meinen damit die HDTV-Auflösung 1.080p, die es auf 1.920 x 1.080 Bildpunkte bringt. Unter anderem unterstützt die LCD-TV-Serie LY95 von LG oder der LC-46HD1E von Sharp dieses Format. Zu begrüßen ist dieser Trend allemal, auch wenn einige Hersteller lieber an der Bildqualität statt an der Auflösung ihrer Geräte feilen sollten. Beispielsweise haben noch immer einige Flat-TVs Probleme bei der Wiedergabe von analogem Fernsehen.
Schwere Zeiten für Plasma
Abseits des Duells der Giganten zeigt sich, dass Plasma-Fernseher auf dem Markt einen immer schwereren Stand haben. Die Analysten von iSuppi sagen zwar voraus, dass 2007 der weltweite Absatz von neun auf elf Millionen Geräte wächst. Im Vergleich zu den Prognosen zur LCD-Konkurrenz müssen die Protagonisten der Plasma-Technik jedoch recht kleine Brötchen backen: Für Geräte mit Flüssigkristall-Technik erwarten die Analysten einen Boom von 40 auf 60 Millionen Stück. Dabei sind Plasma-TV bei den großen Bilddiagonalen ab 1,50 Meter immer noch billiger. Mit Philips verliert das Plasma-Lager zudem einen weiteren großen Produzenten. Weil der niederländische Elektronikriese Plasma-Technik nicht selbst herstellen kann und teuer einkaufen muss, will er künftig nur noch LCD-Fernseher produzieren. Samsung und Mitsubishi möchten einen neuen Konkurrenten für LCD-TV ins Rennen werfen: Die Laser-Technik soll günstigere und bessere Geräte bringen. Als Marktstart war zwar zuletzt Ende 2007 ins Gespräch, Insider rechnen jedoch mittlerweile eher mit 2009.
Digitales Fernsehen onboard
Vorerst beschränken sich die Hersteller darauf, die vorhandene Technik zu optimieren. Immer mehr Hersteller statten ihre Geräte mit einem DVB-T-Tuner oder sogar einem Hybrid-Tuner, wie er beispielsweise in Hitachis 37LD9700 steckt, aus. Die separaten Settop-Boxen samt dem unbequemen Hantieren mit zwei Fernbedienungen werden damit überflüssig. Das macht Sinn, bedenkt man, dass ARD und ZDF bis 2008 rund 90 Prozent der Bevölkerung mit digitalem Antennenfernsehen beglücken wollen und dann die analoge Ausstrahlung einstellen.