Der Junge und der Reiher
Studio Ghibli Filme sind so eine Sache. Ein paar funktionieren für mich hervorragend (Chihiros Reise ins Zauberland, Das wandelnde Schloss, Totoro), andere leider weniger (Kiki kleiner Lieferservice, Das Schloss im Himmel, Prinzessin Mononoke, Das letzte Glühwürmchen).
Der Junge und der Reiher gesellt sich zu letzteren. Dabei ist es kein schlechter Film. Nur keiner für mich. Er steckt voller fantasievoller Ideen, bricht aber auch mit Seegewohnheiten. Wo sonst sind Pelikane und Wellensittiche die Bösen? Gerade die Wellensittiche haben mich komplett rausgebracht, so fremd und unpassend wirkten sie. Entsprechend konnte ich mich auch nicht auf die Geschichte einlassen.
7/10
The Lobster
In einer Gesellschaft, in der Partnerschaft das höchste Gut ist, werden Menschen ohne Partner in ein Hotel gebracht, in dem sie 40 Tage Zeit haben, einen neuen Partner zu finden. Gelingt ihnen das nicht, werden sie in ein Tier ihrer Wahl verwandelt. Unser Hauptcharakter entscheidet sich für einen Hummer.
Für mich hat der Film drei Dimensionen. 1) Die absurde Welt und wie man sie als Zuschauer entdeckt. Stück für Stück versteht man, nach welchen Regeln sie funktioniert. 2) Die Gesellschaftskritik, die oft sehr mit dem Hammer reingehauen wird und doch immer wieder auch subtile Momente hat. 3) Die Romanze, die als Spiegel für die absurde Welt und die Gesellschaftskritik dient. Am Ende sind alle Extreme nicht nur die Seite derselben Medaille. Und der Mensch kann sich auf den gesellschaftlich gelernten Normen nicht befreien und ist im wahrsten Sinne des Wortes blind für echte Veränderung.
Ein Fazit ist schwierig, der Film hat seine Momente, seine klugen Ideen und doch konnte er mich nie so fesseln, dass ich tief in ihn eintauchen konnte.
7/10