The Accountant
Was ein guter Film, mit einer der besten Action Filme der Jahre. Flog komplett unter meinem Radar. Schön kompromisslose und schnörkellose Action wie in Taken kombiniert mit einer interessanten Story. Zwar muss man für die Geschichte einiges an "willing suspension of disbelief" mitbringen. Aber wenn man sich auf die Grundprämisse einlassen kann, dann bietet der Film ein paar echt coole Momente und interessante Twists. Letztere kann man zwar alle erahnen, tut ihrer Wirkung aber keinen Abbruch. Und ein Autist als Hauptcharakter ist in einem Actionfilm einfach mal was anderes. 8/10
Der Film fliegt am 1. April bei Netflix raus, deshalb jetzt noch schnell ansehen, wenn ich euer Interesse geweckt habe.
Der Sternwanderer
Den Film habe ich vor 12-13 Jahren zuletzt gesehen und war damals sehr angetan. Und auch heute funktioniert er noch sehr gut (nur einige CGI Effekte sehen heute nicht mehr all zu gut aus). Er ist ein modernes Märchen (keine Fantasy!) mit einer liebenswürdigen Geschichte und einiges an interessanten Ideen. Ein perfekter Film für die ganze Familie, auch wenn man die Liebesgeschichte unter der Ausgangslage, dass er sie entführt und anfangs mit einem magischen Seil an sich kettet, sehr kritisch sehen muss (trotz oder weil es ein Märchen ist). Der Rest ist aber kurzweilig und einfach nett anzusehen. 7/10
Der Goldene Handschuh
"Einen Film, den man riechen kann", das liest man überall. Und ja, das Set- und Kostümdesign sowie die Maske sind überragend und transportieren den Siff der 70er perfekt. Der Film will Ekel erregen. Nicht nur durch die Schauplätze und Taten, sondern auch durch die Menschen, die so gut wie alle ganz bewusst hässlich gezeichnet sind, und sich ekelhaft verhalten. Dabei übertreibt es dabei aber nie. Ich würde behaupten, man kann in Sank Pauli in so eine Kneipe gehen und genau solche Leute dort treffen.
Der Film ist dabei in all seinen tollen Details sehr explizit, gerade die Sexszenen sind schwer zu ertragen und Fritz Honka wird als echtes Monster porträtiert. Das war er irgendwo auch. In einer Doku, die ich im Anschluss gesehen habe, wir aber ein etwas differenziertes Bild von ihm gezeichnet. Auch sind im Film seine Opfer fast alle Kneipenbekanntschaften. Alkoholikerinnen, die für einen Schnaps und ein Dach über dem Kopf überall hin- bzw. mitgehen. In Realität waren es aber alles (ehemalige) Sexarbeiterinnen, die er zum Teil auch bezahlt hatte.
Der Film ist ein sehr deutscher Film, zumindest was das Einfangen einer deutschen Wirklichkeit in den 70ern angeht. Gleichzeitig hat er nichts von dem, was dem deutschen Film immer vorgeworfen wird. Die schauspielerischen Leistungen sind phänomenal, genauso wie die Kameraarbeit.
Und doch verliert einen der Film irgendwann. Einfach weil man sich an den Ekel ein stückweit gewöhnt und sattgesehen hat. Er "dümpelt" auf einem sehr hohen Ekelniveau vor sich hin und kann keine echten Akzente setzen. Und die Nebengeschichte mit der Schülerin hätte man sich sparen können.
Trotzdem, sehenswerter Film, wenn man sowas denn vertragen kann. 7/10
(PS: bei IMDB steht der Metascore bei 38, Bewertung liegt aber bei 6,7. Die überwiegend englischsprachige Reviews loben zwar handwerkliche Ausführung des Filmes , sagen aber gleichzeitig, dass man sowas eigentlich nicht sehen will.)